Was ist mit Schwerpunkte genau gemaeut? Das hier ist die frage: die Schwerpunkte Ausbildung in der HJ vermitteln.?

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Gemeint sind die Bereiche, die als besonders wichtig angesehen wurden und zu deren andere Bereiche wegfielen.

Aus dem folgenden Abschnitt aus der Wikipedia kannst du das recht gut herauslesen:

"hatte Hitler sein Erziehungsideal entwickelt. Demnach sollte ein körperlich und geistig „unverdorbenes Geschlecht“ herangezogen werden, „das bewußt wieder zurückfindet zum primitiven Instinkt“ und das alles zu bekämpfen hatte, was nach Hitlers Vorstellungen in der abendländisch-christlich geprägten Zivilisation zu „Verweichlichung“ und „Zersetzung“ des nationalen Selbstbehauptungswillens geführt hatte.

In Massenveranstaltungen verkündete Hitler seine Erziehungsziele propagandistisch-bildhaft. So forderte er in seiner Rede vom 14. September 1935 vor rund 50.000 HJ-Jungen im Nürnberger Stadion, sie sollten „flink wie die Windhunde, zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl“ sein:

„Es wird nichts im Völkerleben geschenkt; alles muß erkämpft und erobert werden. […] Ihr müßt lernen, hart zu sein, Entbehrungen auf euch zu nehmen, ohne jemals zusammenzubrechen.“

Ein körperlicher Aktivismus gehörte zu den vorrangigen Merkmalen der Erziehung und sollte den jugendlichen Betätigungsdrang zweckgerichtet kanalisieren. Mit einem Großangebot an verschiedensten Wettkämpfen und Leistungsabzeichen wurde die „Auslese der Tüchtigsten“ gefördert und eine kämpferische Haltung zur Pflicht gemacht. „Nur Kampf und Sieg“, heißt es in der Dissertation eines HJ-Führers, „gibt dem Einzelnen wie auch dem ganzen Volk Stolz und Selbstvertrauen gegenüber seinen Widersachern.“[17]

Im HJ-Organisationsrahmen wurde dieses Leistungs- und Ausleseprinzip in einem sehr ausgeprägten System von Rangstufen, Beförderungen und Rangabzeichen zur Wirkung gebracht. Nach Arno Klönne ergab sich aus der Linie „Aktivismus–Leistung–Kampf–Sport–Körperertüchtigung“ zugleich der Zugang zur biologistischen Weltanschauung des NS in Gestalt der Rassenlehre.[18] Auf geistige Bildung im herkömmlichen Sinn wurde dagegen in der NS-Erziehung wenig Wert gelegt. Die Stoßrichtung war vielmehr antiintellektuell. Es gehe nicht an, hatte Hitler bereits in „Mein Kampf“ gemeint, die jungen Gehirne mit unnötigem Ballast zu beladen. Die Schule, schrieb er, müsse „unendlich mehr Zeit freimachen für die körperliche Ertüchtigung.“ Vor allem das Boxen dürfe nicht vergessen werden. Geschult und entwickelt würden dadurch Angriffsgeist, blitzschnelle Entschlusskraft und stählerne Geschmeidigkeit. „Das mag in den Augen unserer heutigen Geisteskämpfer natürlich als wild erscheinen. Doch hat der völkische Staat eben nicht die Aufgabe, eine Kolonie friedsamer Ästheten und körperlicher Degeneraten aufzuziehen.“[19] Dass diese Ziele unerwünschte Folgen hatten, geht aus dem „ganz niederschmetternden“ Urteil nach einer 1942 stattgefundenen Musterung des Jahrgangs 1925 im fränkischen Bezirk Ebermannstadt hervor:[20]

„Es scheint doch so zu sein, daß unmittelbar nach der nationalen Erhebung die Schulkinder vor lauter Schulferien, Staatsjugendtagen (schulfreie Sonnabende), freien Ganztagen und Halbtagen, beschränkten Stundenzahlen, sportlichen Veranstaltungen, Wanderungen, Beurlaubungen, Durchführung von Sammlungen usw. gar nicht mehr dazu gekommen sind, in erster Linie einmal richtig Schreiben und Rechnen usw. zu lernen.“

Das der HJ verordnete nationalsozialistische Erziehungsleitbild bedeutete eine vollständige Abkehr von den seit der Aufklärung auch in Deutschland wirksamen freiheitlichen Traditionssträngen, die unter anderem in den reformpädagogischen Ansätzen der Weimarer Republik noch vielfältig zur Entfaltung gekommen waren. In der HJ dagegen ging es um den Kampf gegen alles, was als „undeutsch“ und „unsoldatisch“ galt, darunter die Werte des Humanismus, die allgemeinen Menschenrechte und die Demokratie. "

(https://de.wikipedia.org/wiki/Hitlerjugend#Ideologische_Ausrichtung)