Wie würdet ihr hier bei der Karikatur den historischen Kontext beschreiben?

Mein Lösungsvorschlag:

Die Karikatur greift ein zentrales Ereignis der deutschen und europäischen Geschichte auf: den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989. Fast drei Jahrzehnte lang hatte die Mauer Ost- und West-Berlin getrennt – ein Sinnbild der politischen und ideologischen Spaltung zwischen dem kommunistischen Osten und dem kapitalistischen Westen im Kalten Krieg. Ihr Fall wurde weltweit als Sieg der Freiheit gefeiert und führte zur Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990. Viele glaubten damals, dass mit dem Ende dieser physischen Grenze auch andere Mauern in den Köpfen und Gesellschaften fallen würden.

Doch 25 Jahre später, als diese Karikatur 2014 entstand, zeigte sich, dass neue Grenzen entstanden waren – nicht aus Beton, sondern in Form von gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Spaltungen. Besonders in Deutschland wurde deutlich, dass die Einheit zwar politisch vollzogen war, aber die Unterschiede zwischen Ost und West weiterhin spürbar blieben. Wirtschaftliche Ungleichheiten, niedrigere Löhne im Osten und das Gefühl vieler Ostdeutscher, Bürger zweiter Klasse zu sein, führten dazu, dass sich trotz der Wiedervereinigung neue Barrieren auftaten.

Auch international war das Jahr 2014 von Konflikten geprägt, die an die alten Ost-West-Spannungen erinnerten. Besonders der Ukraine-Konflikt und die Annexion der Krim durch Russland rückten das geopolitische Machtspiel zwischen Russland und dem Westen wieder in den Fokus – fast wie eine Neuauflage des Kalten Krieges.

Gleichzeitig wurden in vielen europäischen Ländern neue Mauern gebaut – nicht aus Stein, sondern durch politische Entscheidungen und gesellschaftliche Entwicklungen. Die Flüchtlingskrise, die bereits begann, aber 2015 ihren Höhepunkt erreichte, verstärkte die Debatten über nationale Grenzen, Migration und Abschottung. Die zunehmende Kluft zwischen wirtschaftlich starken und schwachen Ländern in der EU, die Finanzkrisen in Südeuropa und der aufkommende Nationalismus führten zu neuen Trennlinien innerhalb Europas.

Die Karikatur stellt genau diese Problematik dar: Ist die Welt nach dem Mauerfall wirklich offener geworden, oder haben wir nur neue Mauern errichtet – in unseren Köpfen, in der Gesellschaft und in der Politik? Sie fordert den Betrachter auf, über diese Entwicklung nachzudenken und zu hinterfragen, ob wir tatsächlich aus der Vergangenheit gelernt haben.

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Ein Hinweis: Die Tatsache, dass das Mauerstück bunt bemalt ist, könnte auch darauf hindeuten, dass die Mauer Geschichte geworden ist und die Verbindung offen ist, der Kontakt nicht selten weniger intensiv geworden ist als zu der Zeit, als noch eifrig Päckchen geschickt wurden.

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Erfahrungsgemäß muss man die Mitglieder persönlich kennenlernen. Erst dann kann man abschätzen, was man bei ihnen erreichen kann.

Aber "Versuchen kostet nichts", allenfalls Zeit, und bei der Gelegenheit lernt man etwas dazu.

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Wen du so gut in Mathe bist, dass du Professor werden kannst, kannst du dir das selbst beibringen.

Aber wenn du so fragst: Wenn du diese Fächer studieren willst, musst du als Voraussetzung eine Menge Mathe können, sonst gehst du gleich baden.

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In der Weimarer Klassik entwickelte Schiller einen ganz spezifischen Idealismus, der meilenweit entfernt von Ideologie war. (https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cber_die_%C3%A4sthetische_Erziehung_des_Menschen)

In der allgemeineren Form ist Idealismus das Gegenteil zu Materialismus. (Genaueres sieh Wikipedia! Das kurz zusammenzufassen, ist mir unmöglich.)

Landläufig versteht man unter einem Idealisten jemanden, der fern von egoistischen Regungen Idealen der Verbesserung der Welt folgt. Unter einem Ideologen, der fest einem bestimmten Weltverständnis folgt, ohne Rücksicht auf die Realität zu nehmen.

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Wikipedia:

Die Herkunft Störtebekers ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass er aus der Gegend von Rotenburg (Wümme) bzw. Verden (Aller) stammt. Anderen Autoren zufolge stammt er aus Wismar. Im Liber proscriptorum, dem „Verfestungsbuch“ der Stadt Wismar, ist im Jahre 1380 ein Vorfall festgehalten, wonach zwei Wismarer Bürger aus der Stadt gewiesen wurden, weil sie einem anderen in einer Schlägerei verschiedene Knochenbrüche zugefügt hatten. Der Betroffene der Auseinandersetzung wird als „nicolao stortebeker“ bezeichnet. Es ist möglich, dass dieser Nikolaus Störtebeker später als Klaus Störtebeker in die Geschichte einging.

Nach späteren Legenden hat sich der Freibeuterkapitän den Namen Störtebeker (aus dem Niederdeutschen von „Stürz den Becher“) wegen seiner Trinkfestigkeit als Spitznamen verdient. So soll er einen Vier-Liter-Humpen (einen ellenhohen Becher) Wein oder Bier in einem Zug leergetrunken haben. Ein Störtebeker-Pokal der Hamburger Schiffergesellschaft wurde um 1650 angefertigt. In dem Wismarer Verfestungsbuch wird „Stortebeker“ als Familienname aufgeführt, und als Familienname existiert er noch heute – es leben mehrere „Störtebekers“ mit verschiedener Schreibweise in Norddeutschland. So ist es unklar, ob der Nachname erst mit Klaus Störtebeker entstand oder ob er ihn als Familiennamen geerbt hat.

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  1. Man kann an der innerparteilichen Demokratie mitwirken, die die Aufstellung der Direktkandidaten nicht allein dem Parteiestablishment überlässt.
  2. Man hat die Möglichkeit auf Kommunalpolitik einzuwirken

a) durch Diskussion auf Versammlungen

b) als Kandidat und Mitglied an Mitwirkungsorganen wie Ortsbezirksvertretung und Stadtverordnetenversammlung und Kreistagsmitglied

Ein Aufstieg ist besonders in Jugendorganisationen auch auf etwas höhere Ebene möglich; denn überall mangelt es an engagierter Mitarbeit.

3.Man erfährt etwas über interne Parteiarbeit: Parteizirkel, Seilschaften

4.Man kann etwas über politische Arbeit wie Koalitionsbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Aktenhäufung und Arbeitsteilung lernen, die dazu führen, dass Abgeordnete notgedrungen (?) der Expertise von Parteikollegen folgen, weil man nicht alle Akten, die die Verwaltung einem anbietet, sorgfältig durcharbeiten kann.

Die Liste ließe sich fortsetzen, z.B. Wahlkampfarbeit.

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Wenn als einen (temporalen) Nebensatz einleitet, steht das konjugierte Verb am Schluss, wenn es als Vergleichspartikel zwischen zwei Hauptsätzen steht, steht es an zweiter Stelle nach dem Vergleichspartikel.

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"Kein anderes Land steht so schlecht da wie Deutschland" ist natürlich falsch. Es gilt nur im Vergleich mit gar nicht so entfernten Zeiten.

Deutschland wurde immer wieder mal als Exportweltmeister gefeiert. In der Merkelzeit lag bei Deutschland die Hauptinitiative für die Politik der Europäischen Union. Davon ist gegenwärtig nicht viel zu spüren. Auch die EU als Ganzes steht nicht mehr so gut da wie in der Zeit, als sie den Friedensnobelpreis bekam (2012). Zu zerstritten ist sie gegenwärtig wegen mancher autoritär orientierter Staaten. Es ließe sich noch manches mehr aufzählen, im Weltmaßstab sind wir eins der glücklichsten und wohlhabendsten Länder. Dasselbe gilt auch in Europa, wenn auch in abgeschwächtem Maße. Nach pro-Kopf-Einkommen steht Deutschland in der Welt an 18. Stelle, in Europa an 12., wobei die Tatsache, dass Luxemburg, die Schweiz und San Marino nicht darauf hindeuten, dass sie erfolgreichere Industriestandorte wären.

Nur im Verhältnis zu seinen Fähigkeiten steht Deutschland augenblicklich besonders schwach da, weil die Blockade durch die FDP manche notwendigen Entscheidungen durch die Ampelkoalition verhindert hat. Das sollte sich wirklich ändern. Gegenwärtig sieht es in der Hinsicht noch nicht gut aus. Jedenfalls wenn CDU/CSU und AfD gemeinsame Sache machen, hilft das gewiss nicht.

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Ein Vergleich der Jugend von damals und der heutigen wäre interessant.

Wenn du gut zeichnen kannst, könntest du das vielleicht in einer Art Karikatur machen.

Eine Gleichsetzung von Drogen und Handy wäre zu primitiv, aber vielleicht könntest du Parallelen andeuten.

Zwei Personen, die eine aus den Jahren zwischen 1975/80 (durch Kleidung u. Jahreszahl 1978), die andere aus 2025/30, beide in einer Entzugsklinik, Spritze bzw. Handy.

Vielleicht fällt die jetzt etwas Besseres ein?

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Auch im Deutschen passen oft zwei Wörter in denselben Zusammenhang.

indifference heißt Gleichgültigkeit u. Unbekümmertheit

complacency dasselbe, aber auch Untätigkeit

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Ich hätte dies anders formuliert:

"Bundeskanzler Scholz (SPD) hat Lindner (FDP) entlassen, weil er bei Entscheidungen immer sein VETO Recht eingelegt hat. Weil die Koalition dann aber nicht mehr genug Stimmen hatte, musste Scholz die Vertrauensfrage stellen, die er aber verloren hat."

Bundeskanzler Scholz (SPD) hat Lindner (FDP) entlassen, weil dieser immer wieder Vorhaben der beiden anderen Parteien blockiert hat. [Bei einer Koalition hat niemand ein Vetorecht. Aber der Kanzler hat die Richtlinienkompetenz. Er darf die Linie vorgeben und der Minister, der sich partout nicht darauf einlassen will, hat immer die Möglichkeit, aus der Regierung auszuscheiden, und als Parteivorsitzender hätte er vermutlich auch die Unterstützung seiner Parteifreunde erhalten, die Koalition aufzukündigen.]

Scholz hat die Vertrauensfrage gestellt, damit sie abgelehnt wird, denn er strebte Neuwahlen an, um nicht mit einer Minderheitsregierung weitermachen zu müssen. Er hat also nicht verloren, sondern seinen Willen durchgesetzt, als ihm das Vertrauen entzogen wurde; denn nur so konnte er zu Neuwahlen kommen.

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Schreckliche Vorgänge werden beschrieben, um davor zu warnen. Das gilt für alle Dystopien, aber auch für jede Warnung vor gesellschaftlichen Fehlentwicklungen.

Wenn man die Absicht der/des Verfasserin/ers erkannt hat, sollte man besser nicht weiterlesen, wenn solche Schilderungen einen verstören.

Ich lese deshalb nur selten Kriminalromane, es gibt genügend andere gute Texte.

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Ich kann dir nicht sagen, was bei dir sicher funktioniert.

Bei mir hilft es,

wenn ich in Zeiten, wo ich halbwegs oder gar gut motiviert bin, länger dranbleibe, dann kommt die Belohnung über das Ergebnis.

wenn ich mir für eine unangenehme Arbeit eine Belohnung verspreche, wenn ich sie eine bestimmte Zeit durchgehalten habe.

wenn ich einem anderen etwas erklären will, was ich selbst noch nicht genau weiß.

wenn ich einen Text, eine Zeichnung oder ein Video finde, die einen Zusammenhang richtig gut erläutern.

wenn ich die Lernmethoden wechsle, sobald ich merke, dass ich einzuschlafen drohe.

Konkret ist es bei mir so, dass ich meist lese, weil ich dann schnell mit 1. Hervorhebung und 2. copy and paste für mich oder für andere festhalten kann, was ich für wichtig halte. Wenn ich dann müde werde, suche ich mir zum Wachwerden ein Video heraus. Wenn ich keins zum Lernstoff finde, ein anderes, bis ich wieder wach bin. Es darf aber nichts sein, was mich geradezu süchtig macht, weil ich sonst daran hängen bleibe.

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Wenn ihr nicht sehr gut seid, habt ihr keine Chance, aus anderen guten Szenen wie etwa II, 1 und 2 so viel herauszuholen wie aus den Szenen zur Ringparabel.

Dazu siehe die Wikipedia und Weites Feld.

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Weil deine Freundin dir helfen kann, die Bedeutung der verwendeten Wörter zu erklären, kommt es nicht so sehr auf die beste Übersetzung an als vielmehr darauf, dich in die Denkweise des Buches nachzuvollziehen. Dafür brauchst du eine besonders gelungene Erläuterung des Werks.

Denn Konfuzius verwendet oft dieselben Wörter wie das Tao te king, meint damit aber etwas anderes. Ohne Hilfe eines Kenners der chinesischen Philosophie werdet ihr deshalb Schwierigkeiten haben, euch in den Text einzulesen.

Das heißt natürlich nicht, dass es auf die Übersetzung gar nicht ankommt. Aber jede Übersetzung entfernt sich grundsätzlich von der Vieldeutigkeit der Originalversion, und die ist gerade beim Tao te king besonders groß.

Ich habe freilich auch nur Basiskenntnisse der chinesischen Philosophie. Vermutlich reicht für das Grundverständnis des Werks auch schon der Wikipediaartikel. Beim Nachdenken über einzelne Abschnitte hilft sicher eine gute Übersetzung für ein vertieftes Verständnis.

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