Was ist Kindliche Sexualität?

6 Antworten

Nein, die Enwickung der Sexaultät im Kindesalter hat nichts mit Partnerschaften zu tun, sondern mit der Entwicklung der Persönlichkeit. Kinder können keine Partnerschaften eingehen, sondern höchstens Freundschaften. Erst wenn die sexuelle Identität und die Persönlichkeit ausgereift ist, sind echte Partnerschaften möglich

  • Unter "kindlicher Sexualität" versteht man die sexuellen Aspekte im Empfinden und Verhalten von Kindern.
  • Dies hat in erster Linie mit der Empfindung des eigenen Körpers zu tun und natürlich auch mit Neugier bezüglich des anderen Geschlechts. Vom Begriff her sind damit nicht irgendwelche partnerschaftlichen Aspekte gemeint, gleichwohl können kindliche Sozialkontakte durchaus auch (meist unbewusste) sexuelle Aspekte beinhalten.
  • Im Kontext von Missbrauch, Pädophilie und Belästigung ist die Thematik "kindliche Sexualität" heutzutage schwierig zu diskutieren. Fast alle Seiten politisieren dieses Thema, in die eine oder andere Richtung, und die fehlende Neutralität erschwert es sehr, faktisches Wissen zu verbreiten.

Die kindliche Sexualität ist geprägt von Neugier und Lust, während die erwachsene Sexualität vom Geschlechtstrieb geprägt ist.

Entsprechend ist die kindliche Sexualität eher ganzheitlich ("Kinder sind polymorph pervers.", Sigmund Freud), bezieht sich also nicht nur auf die Geschlechtsteile, sondern umfasst alle Sinne, inkl. der Haut. Egal ob "schmusen", "nuckeln" oder "rubbeln": Kinder machen das, was ihnen Lust verschafft.

Ab 6 beginnt dann der Körper, die Sexualhormone zu produzieren, die den Körper auf die Pubertät vorbereiten (eine Vorstufe davon wird ab 4 produziert). Mit der Geschlechtsreife zu Beginn der Pubertät (und einer entsprechend verstärkten Produktion der Sexualhormone) wird die kindliche Sexualität dann abgelöst durch die erwachsene Sexualität, die deutlich stärker genitalfixiert ist. Man könnte auch sagen, dass die ganzheitliche Sexualität leider oftmals eher "verkümmert".

Ungefähr mit 9/10 entstehen dann auch die ersten frühen Beziehungen, wie man sie auch von späteren Jahrgängen her kennt.

"Grundsätzlich hat Sexualität in allen Altersgruppen mit dem Suchen und Erleben körperlichen Genusses zu tun. (...) Wenn Kinder ihrer Neugierde, ihrem Lustprinzip und ihrem Bedürfnis nach körperlicher Nähe folgen, gehört das zu den normalen kindlichen Betätigungen. (...) Neugierde, erste Erfahrungen mit der Körperlichkeit und Geschlechtlichkeit - meist durch Ausprobieren mit dem gleichen Geschlecht - helfen, ein positives Verhältnis zum Körper zu entwickeln." (Dipl. Soz. Päd. Dorothea Hüsson, Kinder- und Jugendlichentherapeutin)

Entsprechend haben rund 80% der Kinder sexuelle Kontakte in verschiedendsten Formen und Intensitäten. Rund 10% haben auch Geschlechtsverkehr.

Bereits im Mutterleib masturbieren Föten, und im Kindergarten tauschen sich die Kleinen ggf. aus, wie man sich sexuelle Lust bereitet - wenn man sie denn lässt, was heute zwar verbreitet ("Hinter dem Sternchenvorhang - Sexualität bei Kindern": http://www.zeit.de/2016/30/sexualitaet-kinder-umgang-eltern-kindergarten ), aber immer noch nicht selbstverständlich ist ("Sexualität in Kindertagesstätten - immer noch ein Tabu?": http://www.kindergartenpaedagogik.de/392.html ).

"Zwischen zehn und dreizehn Jahren verwandelt sich diese erste Neugierde in die Sehnsucht, selbst Geborgenheit und auch [erwachsene] Sexualität mit jemand anderem zu erleben. (...) Auch wenn Jugendliche manchmal spürbar zwischen Erwachsensein und Kindsein hin und her pendeln, sind sie in ihrer Sexualität und in ihren Bedürfnissen nach Beziehung als Erwachsene zu sehen. Das Aufkeimen erwachsener sexueller Gefühle im Alter von etwa 12 Jahren macht einen Teil in ihrem Erleben bereits erwachsen." (DSA Bettina Weidinger, Sozialarbeiterin, Sexualpädagogin und Sexualtherapeutin - Pädagogische Leitung des Österreichischen Instituts für Sexualpädagogik)

Siehe auch https://www.heise.de/tp/features/Gefaehrliche-Doktorspiele-3445509.html : "1948 enthüllten die berühmten Studien Alfred C. Kinseys, dass Sexualspiele unter Kindern völlig normal sind: Unter den 10jährigen (...) beteiligten sich demnach 36,6 % der Kinder an hetero- und homosexuellen 'Doktorspielen'. Von Anschauen und Streicheln, ein- und gegenseitiger Masturbation bis hin zu Geschlechtsverkehr in allen Stellungen und Körperöffnungen kannten diese Kids selbst damals keine Grenzen, frei nach dem Motto: Erlaubt ist, was Spaß macht."

Z.B. auch "im kleinen Kaff York Haven in Pennsylvania, wo eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen im Alter von 7 bis 17 Jahren ihr sexuelles Wissen austauschte und ohne Kenntnis der Eltern auslebte. Die Gruppe wuchs von 1997 bis 1999 von wenigen Kindern auf am Ende 25. Ohne Hemmungen probierten die Kids untereinander verschiedene sexuelle Spielarten aus."

Die sexualwissenschaftliche Forschung ist voller Beispiele, aber Sexualität im Allgemeinen und von Kindern im Besonderen unterliegt zumindest bei gewissen Menschen immer noch starken Tabus ...

... insbesondere bei stark (religiös-)konservativen Menschen vom ganz rechten Rand des politischen Spektrums (also insbesondere potentielle und tatsächliche AfD-Wähler), die damit massive Probleme haben, weil die Natur hier diametral zu ihrem Weltbild steht (einer der Gründe dieser Menschen zur Entfremdung von der CDU, die sich dort der Realität mittlerweile deutlich weniger verschließt).

Aber es gilt eben: "Ist Kinder- und Jugendsexualität ein zu kontrollierendes und unterdrückendes Problem, oder ein gesunder Teil des Lebens, der gefeiert, erforscht und zu dem angeleitet werden sollte? (...) Kinder greifen auf sexuelle Bilder, Ideen und Erfahrungen zu in einer Weise, die ihre Eltern nicht mögen seit Anbeginn der Zeit. Die meisten Eltern machten es so, als sie noch Kinder waren. Und die meisten von ihnen - wie die meisten Kinder - entwickelten sich großartig." (Dr. Marty Klein, Sexualtherapeut)

PS: Das Bundesgesundheitsministerium bietet übrigens kostenlos gute Erziehungsratgeber an, die die Sexualität von der Geburt bis inkl. Pubertät den geneigten Eltern und Erziehern vermitteln helfen. Zu finden unter http://www.bzga.de ...

Die kindliche Sexualität ist die Sexualität die vor der Pubertät stattfindet. Sie lässt sich in folgende Altersstufen unterteilen:

Bis zu 2 Jahren:

- Genitale Manipulation

- Erektion bei Jungen

- Erfahrung von angenehmen genitalen Gefühlen

- Genießen von Nacktheit

3 bis 5 Jahre:

- Lustvolles Masturbieren zum Orgasmus

- Sexuelle Spiele mit Gleichaltrigen und Geschwistern: Zeigen der eigenen Genitalien; Exploration der eigenen Genitalien oder der anderen Kindern

- Genießen von Nacktheit; Ausziehen in Gegenwart von anderen

6 bis 12 Jahre:

- Sexuelle Spiele mit Gleichaltrigen und Geschwistern; Rollenspiele und sexuelle Phantasien; Küssen, gegenseitiges Masturbieren, Geschlechtsverkehr

- Scham und Verlegenheit; sexuelle Spiele werden vor Erwachsenen geheim gehalten; Verliebtsein und Liebeskummer

- Interesse für Sexualität in Medien;

Beginn pubertärer Veränderungen: Menarche und Brustentwicklung bei Mädchen; Ejakulation bei Jungen

13 Jahre und älter:

- Fortsetzung der körperlichen Veränderung

- Küssen, Petting, gegenseitiges Masturbieren

- Sexuelle Phantasien und Träume

- Geschlechtsverkehr

Wenn Kinder schon Mini Partnerschaften haben ?

Nein.

Z.B. der Fakt, dass Babys schon im Mutterleib masturbieren und Mädchen sich als Kleinkinder an Stuhlkanten schubbern, weil sie das Gefühl mögen. In der Regel wissen Kinder aber noch nicht, dass das etwas Sexuelles ist. Und sie können in dem Alter auch noch nicht die soziale Bedeutung von Sexualität begreifen. 

Die kindliche Sexualität unterscheidet sich von der erwachsenen dadurch, das Kinder z.B. NIEMALS penetriert werden wollen.