Was ist Eure Meinung dazu?
Hallo,
Mein Freund und ich sind mittlerweile beide 18 Jahre alt und machen unser Abi. Wir sind beide Obdachlos, da wir zuvor in einer Jugendschutzstelle waren und in keine Wohngruppe wollten, daraufhin wurden wir mit unseren 18 Lebensjahr Obdachlos.
Der Vater meines Freundes hat ihn mit einer Waffe an dem Kopf aus den zu Hause geworfen. Mein Freund ging jeden Tag in die Schule und an diesem Tag hatte er Migräne, weswegen er diesen einen Tag zu Hause bleiben wollte. Das war der Grund warum sein Vater ihn eine Waffe, (die er nicht korrekt zu bedienen wusste) rausgeworfen hat. (sein Vater ist psychisch Krank und nimmt auch mittlerweile Tableten und hat psychologische Hilfe)
Meine Frage ist nun folgende:
Der Onkel meines Freundes will, dass er die ganze Sache vergisst und so tut als wäre das nicht passiert. (Der Vorfall ist vor ein paar Monaten passiert)
1. Ist das okay? Bzw. ist die Sache so unwichtig, als das man so schnell Gras drüber wachsen lassen soll?
Außerdem will sein Onkel, dass sein Vater uns eine Unterkunft gibt
2. Ist das in Ordnung?
3. sollte uns nicht eher sein Onkel helfen? Die Oma meines Freundes ist vor einer Zeit gestorben und die Wohnung ist nun frei, da es sich um eine Eigentumswohnung handelt, aber uns wurde nichts angeboten
4. Meint ihr der Onkel will uns wirklich helfen? Er lässt uns auf der Straße schlafen
Was ist eure Meinung dazu?
Ich hätte gerne, dass der Onkel und die übrigen uns helfen, außer seinem Vater, ist das gerechtfertigt von mir?
4 Antworten
1. Der. Hatte. Eine. Waffe. Am. Kopf.
2. Mal ganz abgesehen davon, dass obdachlos sein weniger unsicher klingt als möglicherweise ne Waffe am Kopf zu haben:
Warum genau sollte sein Vater dir (!) ein Zuhause geben? Seinem Sohn gegenüber hat er eine Verpflichtung, dir gegenüber nicht.
3. Sein Onkel hat weder gegenüber dir noch gegenüber seinem Neffen eine Verpflichtung. Er KANN euch helfen. Er MUSS nicht.
Bei der Wohnung wird möglicherweise gerade die Erbschaft geklärt. Das wird noch ne Weile dauern. Es gibt ja anscheinend mindestens zwei Söhne. Und das bedeutet, beide erben. Das heißt übrigens möglicherweise auch, die Wohnung muss verkauft werden, wenn keiner den anderen auszahlen kann.
4. Ihr habt die wohngruppe abgelehnt. Ihr seid beide volljährig und damit für eure Entscheidungen selbst verantwortlich, inklusive Konsequenzen. Diese Konsequenz ist gerade, dass ihr auf der Straße schlaft. Der Onkel will euch sehr offensichtlich bei dem Vater deines Freundes sehen. Das qualifiziert als "helfen wollen".
Ich hätte gerne, dass der Onkel und die übrigen uns helfen, außer seinem Vater, ist das gerechtfertigt von mir?
Wollen kann man viel. Zwei Schüler aufnehmen kostet viel Geld und Platz. Hat er das überhaupt beides? Ich sag ganz ehrlich, ich könnte das nicht, selbst wenn ich wollte.
2. Dann wird er die vermutlich vermieten wollen. Sie euch zu geben würde ihn sehr viel Geld kosten.
4. Wenn ihr da sowieso nur schlaft und alles andere selbst organisiert, warum ist es dann relevant, wie das Leben da ist? Nur schlafen könnt ihr auch da.
"Was ist eure Meinung dazu?"
Dass Ihr Euch das ganze Chaos ersparen und das Angebot einer Wohngruppe annehmen solltet. Dort habt Ihr Ruhe, Essen, keinen Überlebensdruck, keine Gewalt und könnt in Ruhe die Schule fertig machen.
Ich verstehe dein Bedürfnis, dass die Familie /Verwandtschaft für Euch da sein sollte, Euch unterstützen und helfen sollte. Ich kann auch nachvollziehen, dass es sehr schmerzt, wenn diese Hilfe nicht kommt.
Aber gerade deswegen solltet ihr die staatliche Hilfe annehmen. Euch freiwillig in die Obdachlosigkeit zu begeben, ist der beste Schritt in eine Abwärtsspirale.
Die Verhältnisse in einer Wohngruppe waren nicht lebenswürdig, dort kann man nicht in ruhe sein Abi beenden
Das geht auch nicht, aber wenn man das Angebot einer Wohngruppe annimmt hat man überhaupt keine Chance mehr auf andere Hilfeleistungen und muss dort für Jahre leben und macht sich den Launen der Betreuer abhängig.
Ihr wohnt auf der Straße, auf welche andere Hilfeleistung wartet ihr?
Ihr seid volljährig. Ihr müsst nirgendwo leben. Und von den Launen der caregiver ist man immer abhängig, egal ob es Betreuer sind oder der Onkel. Aber Pluspunkt, eine wohngruppe wird dich nicht rauswerfen, wenn eure Beziehung zerbrechen sollte. Der Onkel schon.
Du solltest das mit dem Onkel besprechen. Seine Haltung zeigt zumindest das eure schlechten Lebensverhältnisse ihm nicht gleichgültig sind. Eventuell wird er eine Lösung anbieten oder zumindest beim Umgang mit dem rauswerfenden Vater vermitteln. Vermutlich lässt er euch nur solange auf der Strasse schlafen wie er vermutet, dass euch dies nicht besonders stört.
Er hat nur Lösungen über den Vater angeboten, wenn er uns helfen will, dann verstehe ich nicht, warum er uns bei Minusgraden draußen schlafen lässt?
Es gibt doch sicherlich nicht nur eine Wohngruppe. Schlaf- und Essensentzug als Strafe? Glaube ich dir nicht. Abgesehen davon, kann man in einer Wohngruppe lebend immer noch leichter fuers Abi lernen als auf der Strasse.
Was ist denn mit deinen Eltern? Wovon lebt ihr? Wie sieht euer Tag ausserhalb der Schule aus? Vielleicht gibt es ja auch ein WG Zimmer, das man sich teilen kann.
Alles ist besser als auf der Strasse zu leben.
Zu Antwort 2:
Tut mir leid ich hab das wohl falsch formuliert, der Vater will uns beiden eine Wohnmöglichkeit geben, nur wollen wir das nicht, weil wir nicht von jemandem abhängig sein wollen, was wir sind wenn wir das annehmen, der solche Dinge tut und das noch als in Ordnung ansieht.
Und bei der Wohnung ist schon geklärt wer die bekommt, die ist beim Onkel.
Zu Antwort 4:
Wir wollen nicht weiter streit mit Betreuern, weil die meinen uns als Strafe das Essen und schlafentzug zu erteilen, und wenn man sich für andere einsetzt, weil man das nicht richtig findet oder, sich sogar formell mit einer email an die Leitung beschwert, dann mit Ärger zu bekommen. Oder auch andere ähnliche Vorkomisse, das sehe ich nicht als einen guten Ort zum Leben an, zumal man auf diese Personen angewiesen ist.
Zu dem ins Haus aufnehmen; wir sind den ganzen Tag in der Schule und essen usw kümmern wir uns schon selbst, es geht nur darum dort zu schlafen, uns wäre es auch recht auf dem Boden zu schlafen, das haben wir auch schon getan.