Was ist Erziehungsbedürftigkeit und Erziehungsnotwendigkeit?

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...die "Erziehungsbedürftigkeit" geht (aus meiner Sicht) von dem Kind aus - heißt: Es bedarf (!) verschiedener Einflüsse von außen (eben: der Wechselwirkung zwischen Kind und Umwelt), damit es sich überhaupt entwickeln kann. (ich würde das fast als eine Art "Axiom" sehen)

Die "Erziehungsnotwendigkeit" wiederum ist etwas, das von außen (wahlweise irgendwelchen Theorien/den Eltern/Pädagogen/Erziehern) definiert (und entsprechend an die Kinder "herangetragen") wird. Beschreibt also all das, was als "unbedingt notwendig" (!) erachtet wird, damit ein Kind sich entwickelt.

Demgemäß empfinde ich die "Bedürftigkeit" um einiges klarer erkennbar als die "Notwendigkeiten" (über die ließe sich -jeweils und unter Umständen- eher noch diskutieren).

Letzteres aber muss man wahrlich nich übernehmen, als Gedankengang... ;-)

Viel wichtiger ist in meinen Augen der respektvolle Umgang der Eltern mit ihren Kindern. Vorlebe spielt ebenso eine Rolle.

Ich kann nicht her gehen, das Kind anbrüllen und / oder ihm einen "Klaps" verpassen, wenn es sich nicht so verhält, wie ich es wünsche. Dann ist es an mir mich und die Umstände so zu ändern bzw. Kompromisse zu finden, damit sich das eine oder andere bessert bzw. verschwindet.

Damit das möglich ist gehören verschiedene Wege wie

  • nein nur bei gefährlichen Situationen (auf die Straße laufen)
  • in obigem Fall zur Not das Kind unter den Arm geklemmt oder in den Buggy gesetzt
  • kindersichere Wohnung
  • Wegräumen bzw. hochstellen von Sachen, die mir lieb und teuer sind
  • Ablenkungsmanöver
  • Anzeichen von Hunger, Müdigkeit bzw. Langeweile erkennen. Diese Anzeichen äußern sich nicht immer direkt, sondern durch "unleidliches Verhalten" des Kindes
  • eigene Grenze zeigen können sowie die Grenze des Kindes achten
  • auch mal bestimmte Verhaltensweisen ignorieren können
  • nicht alles persönlich nehmen, wenn der Teenager sich gerade mal wie die Axt im Walde aufführt
  • Kind im Wutanfall weder alleine lassen noch es besänftigen wollen. Beides sorgt oft dafür, dass es um so länger im Anfall stecken bleibt
  • nachgeben können, wenn stures auf die Konsequenz beharren, die Situation nur noch verschlimmern würde
  • Kindern ihre eigenen (zum Teil schwierige) Persönlichkeit zugestehen
  • vor allem aber: Gelassenheit, Geduld und Humor.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hobbylektorin - "unerzogen" ist eine Lebenseinstellung

Ich glaube Erziehungsbedürftigkeit ist, was man möchte in der Erziehung (also seine Art wie man das Kind erziehen will...glaub ich zumindest) und Erziehungsnotwendigkeit ist, was in der Erziehung notwenig ist ist (z.B.: dem Kind zuneigung geben o.ä) Naja ich hoffe das hat Dir einbisschen weiter geholfen xDD