Was ist der unterschied zwischen evangelisch und freievangelisch?

6 Antworten

Es gibt nicht EINE frei-evangelische Gemeinde. Es gibt viele unterschiedliche Gruppierungen mit teils sehr unterschiedlichen Ansichten, die diese Bezeichnung für sich beanspruchen.

Mit "evangelisch" meint man im normalen Sprachgebrauch die evangelische Landeskirche. Diese wird durch Kirchensteuern finanziert. Freikirchen hingegen finanzieren sich nicht durch Kirchensteuern, sondern du freiwillige Spenden ihrer Mitglieder.

Viele Freikirchen lehnen die Säuglingstaufe ab. Mitglied wird man durch eine bewusste Entscheidung im Erwachsenenalter. In der evangelischen Landeskirche hingegen werden schon Säuglinge getauft und später gibt es dann eine "Bestätigung" der Taufe in der Konfirmation. Grundsätzlich kannst du davon ausgehen, dass es in der Landeskirche sehr viel mehr Mitglieder gibt, die keine Christen sind als in einer Freikirche. In einer Freikirche kann man eigentlich davon ausgehen, dass Mitgliedschaft gleichzusetzen ist mit einem persönlichen Glauben.

Sonst gibt es sehr unterschiedliche Freikirchen. Von mega konservativ bis ziemlich liberal gibt es eigentlich alles. Es gibt auch Freikirchen, die sich inhaltlich der evangelischen Landeskirche sehr ähnlich sind. Freikirchen setzen auch ihre Prioritäten unterschiedlich, z.B. bei charismatischen Gemeinden ist eine starke Betonung auf der Macht des Heiligen Geistes. Das gibt es in anderen Gemeinden zwar auch, wird aber nicht so stark betont.

Ein Pastor (FeG) hat es mal so formuliert: Es gibt ein Rad, in deren Mitte Jesus Christus ist. Von dieser Mitte gehen unterschiedliche Speichen aus, das sind unterschiedliche christliche Gruppierungen. Diese sind zwar unterschiedlich, aber je näher sie ihrem Zentrum (Christus) kommen, desto näher werden sich auch die Gemeinden.

Mitglieder einer Freien evangelischen Gemeinde sind „frei“ in ihrer Entscheidung für ein bewußtes Leben mit Jesus Christus und der Bibel. Damit gehören sie frei“willig“ zu einer christlichen Gemeinde, deren Mitte Jesus Christus ist.

Eine Freie evangelische Gemeinde ist „frei“ in der Finanzierung ihrer Gemeindearbeit – also unabhängig vom Staat, ohne Kirchensteuern.

Sie ist „evangelische“ Gemeinde. Denn „evangelisch“ bedeutet nichts anderes, als dass ein Mensch an das glaubt, was im Neuen Testament steht. Er nimmt den Gott der Bibel ernst und erfährt, daß Jesus Christus dem eigenen Leben neue Inhalte gibt.

Mitglieder einer Freien evangelischen Gemeinde möchten eine „Gemeinde“ bilden und zwar so, wie sie das Neue Testament beschreibt. Zum einen ist Gemeinde eine Gemeinschaft von Menschen, die ihr „Ja“ zu einem Leben mit Jesus Christus gegeben haben. Zum anderen leben diese Menschen in einer Gemeinschaft, in der einer für den anderen da sein möchte.

zitat aus dem netz...

diese menschen lassen sich freiwillig taufen und werden nicht als kind "zwangsgetauft" ...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – keine einzelne religion wird gott gerecht,nur zusammen

evangelisch gehört zum Begriff "Evangelium" und bedeutet, dass Menschen sich die Liebe Gottes nicht erarbeiten müssen. Liebe Gottes, Vergebung, wird geschenkt, wenn Menschen Jesus nachfolgen wollen.

Das ist im Prinzip die Grundaussage der evangelischen Landeskirchen. Jedoch haben schon vor über 100 Jahren Mitglieder der Landeskirchen erkannt, dass in den Kirchen nicht immer das gepredigt wird, was im Neuen Testament steht - und so sind viele Christen ausgetreten und haben eine freie Gemeinde gegründet. Die Namen der freien Gemeinden sind ganz verschieden. Mal heißen sie Christusgemeinde, mal Baptisten und mal Freie evangelische Gemeinde und mal …..

Einer der Unterschiede: In den Landeskirchen kann jeder am Abendmahl teilnehmen, auch wenn er gar nicht gläubig ist, während in den freien Gemeinden nur die teilnehmen, die auch wirklich Jesus nachfolgen.

Während die evangelischen (und katholischen) Landeskirchen automatisch finanzielle Hilfen des Staates bekommen, indem der Staat die Kirchensteuer einsammelt und an die Landeskirchen weiterleitet, finanzieren sich alle freien Gemeinden nur aus ihren Spenden der Mitglieder.

Diese staatliche Unterstützung beruht auf historischen Ereignissen. Vor über 100 Jahren mußten die Landeskirchen Grundstücke an das Land abgeben und die Einsammlung der Kirchensteuer ist so eine Art Wiedergutmachung des Landes. Es besteht also ein Vertrag zwischen Landeskirchen und Land. Ein ähnlicher Vertrag besteht nicht zwischen Freikirchen und Land.

"evangelisch" gehört zu einer der Landeskirchen der EKD (inkl Kirchensteuer), und "frei evangelisch" oder "evangelisch freikirchlich" nicht.

Wahrscheinlich zahlen die keine Kirchensteuer und haben ihre eigenen Priester, Bischöfe oder sowas.