Was ist der Unterschied zwischen einer Diktatur und einer absoluten Monarchie?

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Ein Diktator begründet seinen Anspruch auf Herrschaft im Gegensatz zur Demokratie nicht durch freie Wahlen. Zum Begriff der Diktatur gehört, dass sie illegitim ist, also eine legitime Staatsform umgestürzt hat oder in ihrem Ursprung nicht recht- oder verfassungsgemäß ist. Als Begründung beruft sich ein Diktator in der Regel auf eine besondere Gefahr oder Krise des Staates, die er abwenden könne (Beispiele: Napoleon I. 1799, General Franco in Spanien 1936, Salazar in Portugal 1928/1932). In der Politischen Theorie und der Verfassungstheorie kann ein Diktator, der durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen ist, durch eine formal korrekte Begründung seiner Macht wieder legitim werden (Übergangsdiktatur, so General Charles de Gaulle in Frankreich 1958). Auch eine Demokratie kann sich zur Diktatur wandeln, wenn eine demokratisch gewählte Regierung ihre verfassungsmäßigen Grundlagen auf legalem Weg aushöhlt oder beseitigt (Präsidialdiktatur in Deutschland 1930–1933), oder wenn das Parlament nicht mehr gewählt wird, sondern seine Mitglieder z. B. vom Militär bestimmt werden (Türkei mehrfach nach 1945). Wesentlich ist dabei der Verstoß gegen die Legitimität der Regierung. Andererseits kann ein legitim an die Macht gekommener Monarch zum Diktator werden, wenn er durch entsprechende Maßnahmen seine Machtbefugnisse verfassungswidrig erweitert. Eine weitere Unterscheidung ist je nach den politischen Zielen und Symbolen in Links- und Rechtsdiktaturen möglich, die beide gegen die liberale Staatsform gerichtet sind.
Der Begriff Monarchie stammt vom griechischen = monarchía ab, das sich aus den Wörtern = monos = „ein“) und (archein = „herrschen“) zusammensetzt, und bedeutet „Alleinherrschaft“. Er bezeichnet eine Staats- bzw. Regierungsform, bei der ein Monarch oder eine Monarchin das Amt des Staatsoberhauptes innehat (und bildet somit das Gegenstück zur Republik), uneingeschränkter politischer Macht, absolute Monarchie auch Zeit des Absolutismus. Unter Absolutismus versteht man vielfach eine frühneuzeitliche Regierungsform, die – nach lange vorherrschender Auffassung – von der Regierung eines aus eigener Machtvollkommenheit handelnden Herrschers ohne politische Mitwirkung ständischer Institutionen bestimmt war. Zugleich wird der Begriff als Bezeichnung für die von dieser Regierungsart geprägte Epoche europäischer Geschichte zwischen den Religionskriegen des 16. und frühen 17. Jahrhunderts und den Revolutionen des späten 18. Jahrhundert verwendet. Kennzeichen des Absolutismus war ein Verstaatlichungsprozess, der sich unter anderem in der Aufstellung stehender Heere, dem Aufbau eines allein vom Herrscher abhängigen Beamtenapparats, der Einbindung der Kirche in das Staatswesen und einem merkantilistischen Wirtschaftssystem manifestierte.
Uneingeschränkte politische Macht nehmen sich beide. Die einen stürzen eine legitime Regierung, der andere „Ruft sich selber aus“.

Naja, bei uns mussten die Könige und Kaiser in der Regel oder zumindest häufig erst mal einige Kriege führen um anerkannt zu werden. Aber das hätte ihnen wenig genutzt, wären sie aus dem falschen Stall gekommen.

Ein Diktator muss auf sowas keine Rücksicht nehmen. Der braucht auch im Gegensatz zum König nicht einen Haufen Geld, um sich Mörder zu kaufen. Ein Diktator hat zumindest in der ersten Generation - der Rest ist ja dann wieder Erbfolge und nähert sich der Monarchie doch arg - die Mörder in der Regel selbst ausgebildet, war oft ihr Vorgesetzter, hat da fleißig mit gemischt. Und ja, ich weiß, man kann auch Soldaten dazu schreiben. Aber Mörder ist laut Bundesverfassungsgerichtsurteil halt auch erlaubt.

Eine Monarchie ist eine Art von Diktatur. Auch wenn es in manchen Fällen nicht so aussehen mag.

Ein Monarch - also ein gekrönter Herrscher - leitet seinen Herrschaftsanspruch idR von einem Gott ab (daher auch die Krönung durch den Papst oder andere religiöse Einrichtungen). Das muss bei einem Diktator nicht unbedingt der Fall sein (siehe Militärdiktatur).

Franceso Franco führte den Titel Caudillo de España, por la gracia de Dios (Führer Spaniens von Gottes Gnaden). Elizabeth II ist Regina Dei Gratia (Königin von Gottes Gnaden). Also, was Gott betrifft, gibt es keinen Unterschied zwischen Diktatoren und Königen. Im gemeinen Volk hat "Diktator" eher eine negative Konnotation, "König" eher eine positive. Wenn man versucht, es an objektiven Kriterien festzumachen, verschwinden die Unterschiede ebenso wie die zwischen "Sekte" und "Kirche". Gute Frage! Auch wenn es hier eher um Diskussion als um Rat geht.