Was ist der Unterschied zwischen einem Bürgersoldat und einem Berufssoldat?

4 Antworten

in der Antike führt man i.d.R: Krieg, indem man die Bürger für den Kriegszug von ihrer Arbeit weg in die Armee rief. Nach dem Kriegszug gingen sie wieder zurück an ihre arbeit.

Bezahlt wurden sie für den Krieg nicht.

Nun kann man so aus Patriotismus oder was auch immer welcher Motivation vielleicht drei Monate Krieg führen oder vier.

Aber ein ganzes Jahr?

Zumal bei den Bauern hat das den Effekt, dass die Felder ungesät, ungeerntet bleiben und verwildern. Die Frauen schaffen die viele Arbeit allein nicht.

Als das römische Reich immer grösser wurde, waren die für eine solche Bürgerarmee zurückliegenden Wege schon zu weit für die zur Verfügung stehende Zeit. Ausserdem brauchte man durch das ganze Jahr Soldaten, um die eroberten Völker zu unterdrücken.

Vorher hatte man sich mehr oder weniger nur verteidigt und nachher Frieden geschlossen. Im Riesenreich war dauern mehr oder weniger "Krieg", um Aufstände zu unterdrücken und ähnliche Aufgaben.

Dazu mussten eben ohne Pause Soldaten verfügbar sein.

Ein Bürgersoldat ist ein Bürger eines Staates, für den er im Bedarfsfall auch als Soldat tätig ist und kämpft, hauptsächlich, wenn Kriege geführt werden.

Ein Berufssoldat ist dagegen im Hauptberuf Soldat, für den Kampf besonders ausgebildet. Er steht dauerhaft, nicht nur für eine zeitlich kurz befristete Zeit als Soldat zur Verfügung.

Die Römer hatten zuerst ein Bürgerarmee, eine Milzarmee aus römischen Bürgen, die ganz oder zum größten Teil Wehrpflichtige waren. Die Soldaten der Bürgermiliz waren keine Berufssoldaten. Die Bürgermiliz war kein stehendes Heer (dauerhaft unter Waffen stehende, so immer einsatzbereite militärische Truppen). Nach Ende eines Krieges wurden die Soldaten entlassen, die Armee damit aufgelöst.

Rom benötigte ab einer bestimmten Zeit eine Berufsarmee, weil ein Teil der Bevölkerung verarmt war (vor allem hatte ein Teil der Landbevölkerung nicht mehr einen Lebensunterhalt als Bauer ermöglichenden Landbesitz) und die von den Römern geführten Kriege (Rom wurde eine Weltmacht) zunehmend eine längere Dauer hatten und von der Stadt Rom sehr weit entfernt waren. Die gestiegenen Anforderungen konnten von dauerhaft zur Verfügung stehenden, durch Ausbildung und Praxis zu hoher Leistungsfähigkeit gebrachten, schnell und überall einsetzbaren Berufssoldaten besser bewältigt werden. Ein Bauer konnte eine ununterbrochene mehrjährige Dienstzeit fern seiner Heimat nicht ohne Gefährdung seiner Existenzgrundlage auf sich nehmen.

In der späten römischen Republik begann bei den Römern ein allmählicher Übergang von einer Milizarmee zu einer Berufsarmee (bis in die frühe Kaiserzeit reichend). Der Grund dafür war: eine Bürgermiliz eignete sich zunehmend weniger gut für die militärischen Aufgaben eines Weltreiches und es entstand ein Mangel an Wehrfähigen infolge einer Zunahme armer, landloser Bevölkerung (aufgrund des Grundsatzes der Selbstausrüstung galt ein Mindestvermögen). Daher kam es zur Rekrutierung (Aushebung, Einberufung) von Besitzlosen.

Jochen Bleicken, Geschichte der römischen Republik. 6. Auflage. München : Oldenbourg, 2004 (Oldenbourg-Grundriss der Geschichte ; Band 2), S. 30 – 31:
„Eine wesentlichen Anteil am politischen Geschehen hatte der einfache Bürger ferner durch den Dienst im Heer. Das römische Heer ist bis auf Caesar im wesentlichen ein Milizheer geblieben. Der Römer wurde nach Bedarf einberufen und erhielt für seinen Wehrdienst eine gewisse finanzielle Entschädigung (Wehrsold), ferner einen Anteil an der beweglichen Beute, oder, bei Etablierung von Siedlungen auf dem eroberten Gebiet, ein Stück Land. Da der römische Soldat Bauer war und daher nicht unbeschränkt von seinem Hof abwesend sein konnte, belasteten ihn zunehmend die langen Feldzüge, die Rom die Vorherrschaft in Italien brachten (Samnitenkrieg), und in noch stärkerem Ausmaß die Kriege in der Phase der Unterwerfung des ganzen Mittelmeerraums, als die teils langandauernden militärischen Operationen in Übersee eine Rückkehr für Aussaat und Ernte oft nicht mehr zuließen. Diese Schwierigkeiten führten dann letzten Endes zur Schwächung und schließlichen Auflösung des Milzwesens.“

S. 67 (zur Heeresreform des Marius 107 v. Chr., mit der Freiwilligkeit der Meldung zum Soldatendienst und Aufnahme Besitzloser in die Armee kam und bei der früher gelegentlich in Notzeiten angewendete Rekrutierungsformen umfassend durchgeführt wurden): „Weil es den Römern an wehrfähigen (das heißt ein Mindestvermögen besitzenden) Soldaten mangelte und zudem immer mehr langjährig Dienende benötigt wurden, ermöglichte er auch den besitzlosen Römern den Eintritt ins Heer. Damit begann das Heer den Charakter eines bäuerlichen Milizheeres zu verlieren: Der besitzlose Soldat mußte vom Staat ausgerüstet werden, und er hatte während des Militärdienstes keinen anderen Beruf als den des Soldaten. In der Tat strömten nun die Habenichtse dem ruhmreichen Feldherren zu Tausenden zu. “

Weil die schneller zugreifen konnte und besser ausgerüstet sind (Ich denke mal du redest von der Antike)...

Bürgersoldat => einfacher freier Untertan, welcher von seinem Landsherrn in den Krieg geschickt wurde, wenn er den Krieg überlebt hat, ging er wieder seinem Tagesgeschäft nach (oft waren es nur einfache Bauern).

Berufssoldat => Bürger die sich freiwillig für das Militär melden, und den Soldaten Beruf dauerhaft ausüben

Moin,

Bürgersoldat-> Bürger muss im Krieg für sein Land als Soldat kämpfen. Berufsoldat-> Das Land hält immer eine Truppe von"hauptberuflichen" Soldaten, die es ausrüstet und ausbildet.

In Rom verloren die normalen Bauern nach den punischen Kriegen ihre Existenzgrundlage - während sie im Krieg dienten, konnten sie ihr Land nicht bewirtschaften, dass dann von den Reichen, die am Krieg verdienten, aufgekauft wurde.

Die Reform zum Berufsheer machte die römische Armee auch wesentlich flexibler und schlagkräftiger.

mfg Nauticus