Was ist besser Studium oder Weiterbildung?

1 Antwort

In Deutschland gibt's nicht ohne Grund eine Trennung zwischen den ich nenne es mal sehr praktischen Berufen (duale Ausbildung, kein Studium) und den akademischen Berufen (die ein Studium erfordern). Ein Bauingenieur dürfte z. B. extrem tiefere Mathe-Kenntnisse brauchen als ein Fließenleger. Insofern finde ich es nur sehr bedingt nützlich vor einem Bau-Ing.-Studium länger Fließenleger gewesen zu sein.

Will damit aber nicht sagen, dass man nicht vom Fließenleger zum Bau-Ing. werden kann. In meinem Elektrotechnik-Ing.-Studium waren viele, die meisten aber direkt nach der meist elektrotechn. dualen Ausbildung noch ein fachgebundenes Abi gemacht (entweder 3 Jahre Abendschule während der Ausbildung oder 1 Jahr Vollzeit) und dann mit mir an der Fachhochschule (die inzw. meist das "Fach" gestrichen haben, aber keine Uni sind) studiert haben.

Du hast ja schon Abi nachgeholt. Aber die von mir genannten Kommilitonen hatten noch keine familiären Verpflichtungen. Das hilft auch im Studium. Hast du darüber nachgedacht, bevor du Abi gemacht hast?

Zum Thema Studienabbrecher:

  1. gibt Leute, die einfach nur das Kindergeld abkassieren wollen und keine wirklichen Ambitionen haben einen Abschluss zu schaffen oder einfach orientierungslos sind. Kenne so jmd. aus der Grundschule, der mir gegen Ende meines Studium als Studienanfänger(!) über den Weg gelaufen ist. Am Ende hat er eine duale Ausbildung gemacht und ist wohl nun glücklich.
  2. gibt Leute, wie z. B. super viel Ahnung haben wie man Kfz-Motoren repariert (also eine praktische Tätigkeit), aber das Mathe-Level was man z. B. als Maschinenbau-Ing. im Studium lernen muss ihnen einfach zu hoch bzw. zu theoretisch ist.
  3. gibt Leute, die es einfach nur nicht schaffen sich auf das Studium zu konzentrieren (inkl. weil sie zuviel Arbeiten müssen um genug Kohle zum Leben zu haben) bzw. vielleicht schon fähig bzgl. des Studiums, aber zu faul sind oder zumindest nicht genug Durchhaltevermögen oder zuviel Prüfungsangst haben.

Was solltest du also daraus resultierend tun bzw. nicht tun?

Lass dich nicht von irgendwelchen Annahmen verleiten! Informiere dich richtig gut, was im Studium und danach im Job auf dich zukommen wird! Manche Hochschulen bieten z. B. Leuten die Ing. werden wollen aber nicht wissen welche Fachrichtung ein Orientierungssemester mit den Grundlagen-Vorlesungen/-Prüfungen die alle Ings. brauchen, die dann im Studium angerechnet werden, d.h. die Prüfung zählt dann schon für dass nach dem Orientierungssemester gewählte Studium.

Schau wie gut du was theoretische und praktische Dinge angeht begabt bist bzw. schau für welche Oberstufen-Fächer du dich motivieren konntest.

Und schau wie du das finanziell hinbekommst.

Tipp: Informiere dich über Stipendien und auch DH-Ausbildungen. DH (duale Hochschule) heißt, dass du wie bei der dualen Ausbildung ein Azubi mit Azubi-Gehalt in einer Firma bist, also an Firmen Bewerbungen schreiben musst, wenn du so eine Stelle willst. Aber du gehst in keine Berufsschule, sondern in eine DH und am Schluss hast du einen Bachelor.

Ist aber i.d.R. stressiger als FH (die auch eher ein praktischeres Studium anbieten als Unis). Klar, musst für dein Azubi-Gehalt was ein FH-/Uni-Student nicht bekommt auch was leisten.

Es gibt auch Umschulungen. D.h. du kommst mit irgendeiner abgeschlossenen praktischen Berufsausbildung an und machst eine verkürzte duale Ausbildung in einem anderen Beruf. Z. B. habe ich schon mitbekommen wie Maurer zu Industrieelektrikern umgeschult wurden, "gesponsort" von der Agentur für Arbeit (heißt die waren Arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht). Geht schneller und du kriegst eben auch etwas Geld währenddessen.

Dafür brauchst du aber meistens kein Abi.

Drücke dir die Daumen.

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung