Was hat die Krankheit also Krank sein mit dem "Fehlverhalten" zutun?

4 Antworten

Naja, es gibt ja schon psychische Störungen, die sowas wie ungünstige Muster im Erleben und Verhalten darstellen (Muster, unter denen das Individuum leidet). Dieses Konzept der psychischen Störungen wird von Laien gerne mal auf Leute angewendet, die sich "daneben' benehmen. Deren Verhalten ist dann "krank". Ob diese Menschen, die sich daneben benehmen, eine psychische Störung haben, ist eine andere Frage. Aber es ist schon so, dass eine psychische Störung zu ungünstigen Verhaltensweisen beiträgt, aber selbstverständlich hat nicht jeder, der sich daneben benimmt, eine psychische Störung.Ich denke, wenn man jemanden, der sich daneben benimmt, als "krank" bezeichnet, hat das auch eine abgrenzende Funktion. Man drückt damit aus: dieses Verhalten ist nicht normal, unerwünscht. Es ist ein starkes Werturteil. Man drückt auch indirekt aus: ich würde sowas niemals machen. Es ist auch ein starkes Statement der Abneigung (was jetzt mit klinisch-psychologischem Denken nichts zu tun hat).

Krankheiten, zumindest di psychischen, bringen die Betroffenen immer wieder in Situationen, die gesellschaftlich nicht anerkannt sind. Hier stellt sich die Frage, wer krank ist: Das Individuum oder die Gesellschaft.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Psychologie und Psychiatrie

Jemandes Fehlverhalten als "krank" zu bezeichnen, ist ein abschätzig gemeintes Synonym für "nicht normal", also anormal (von der Norm abweichend) zu sein. Im Sinne von: Normalität ist gleich Gesundheit.

Mit der Aussage "du bist doch krank (im Kopf)" soll angedeutet werden, dass jemand eine geistige Störung hat und deshalb bestimmte Entscheidungen trifft oder was auch immer tut