Was haltet Ihr von den "Akkord-Kaputtmachern"?
Man kennt es: Es gibt einen Arbeitskollegen, der besonders fleißig ist. Was ja auch nicht schlimm ist - eher im Gegenteil.
Aber:
Dieser Arbeitskollege erwartet, dass die anderen ebenso fleißig sind. Und wenn es ihm auffällt, dass jemand nicht so fleißig wie er selber ist, scheut er sich nicht davor, dies Dritten zu erzählen:
"Person X ist aber ziemlich faul, oder was meinst Du ?"
Sicher kennt ihr alle solche Zeitgenossen. Eigentlich sind ja alle Angestellten fleißig, ansonsten wären sie ja gar nicht fest eingestellt.
Was haltet Ihr also von solchen "Akkord-Kaputtmachern"
Stimmt ab und begründet !
13 Stimmen
5 Antworten
Ist ja schön wenn sie fleißig sind, trotzdem muss man das nicht jedem auf die Nase binden und solches Gelästere ala der ist ja faul ist einfach peinlich
Ganz genau - zumal es ja auch keinen wirklich Faulen geben kann. Der würde ansonsten ja gar nicht in diesem Betrieb bestehen können.
Ich kannte mal zwei Leute, die sich um jede Überstunde rissen, schon vorher sagten, dass sie da sind, wenn jemand ausfällt. Die haben sich nicht darüber aufgeregt, dass Kollegen krank waren. Die dachten nur, ohne sie läuft der Betrieb nicht.
Die anderen waren froh, dass es welche gab, die ihre Arbeit machten, wenn sie krank waren. Die anderen meinten, sie seien Wichtigtuer.
Mann kann ya auch einfach sein Tempo arbeiten oder jeder wie er will. Was isst los mit den?
Danke für Deine Antwort :)
Es geht übrigens nicht um eine bestimmte Person. Die Frage ist ganz allgemein gestellt.
Mit Solchen hatte ich mehr als einmal zu tun.
Wir haben in Hamburg auf dem Bau einen guten Akkordsatz gehabt, war wenn Du schnell und effizient gearbeitet hast gut zu schaffen und wir achteten darauf nie ZU VIEL abzurechnen. 50 % auf Tariflohn sind doch genug. Und dann hast Du Leute die 80% leisten und mehr. Was die erreichen ist das ALLEN die bisherigen Akkordsätze heraufgesetzt werden. Manmal ist so ein Idiot "gesolpert" und hatte groß Aua ...
Ich habe mit solchen Kollegen schon verschiedene Erfahrungen gemacht...
Einer machte ständig Überstunden um sich in den Vordergrund zu spielen, brachte am Ende aber für den Chef außer hohen Zusatzkosten keinen Mehrwert. Wurde gekündigt und heulte danach über die "Undankbarkeit" der Firma.
Ein anderer, der frisch von seiner Ehefrau geschieden war, kniete sich in die Arbeit rein, bis er Burnout hatte und Fehler machte. Auch das kam beim Chef nicht besonders gut an.
In einer anderen Firma war der Chef so begeistert von dem "Akkord-Arbeiter", dass er diesen ständig als Maßstab für alle anderen heran zog. Das nervte ein wenig, zumal es ja Menschen gibt, die auch noch Hobbies, Sport und Familie wichtig finden. Am Ende blieb ihm dann nur noch der eine Akkordarbeiter übrig, weil alle anderen gingen.
Einmal hab ich mich selbst anstecken lassen von so einem Workaholic und habe dann ebenfalls Tag und Nacht gearbeitet, teils unbezahlte Überstunden geleistet, in der Hoffnung, dass wir gemeinsam, er und ich, dadurch eine höhere Stelle mit signifikant besserer Bezahlung erreichen könnten. Am Ende blieb dann der erhoffte Karrieresprung wegen Mißwirtschaft seitens der Firmenleitung aus, woraufhin der Workaholic frustriert die Firma verließ...
Also unterm Strich sag ich mal: Soviel zu Arbeiten bringt nur selten wirklich etwas, meist geht es den Betreffenden darum, sich selbst zu inszenieren oder sich über Probleme im Privatleben hinweg zu täuschen.