was haltet ihr vom Rettungssystem in Österreich?

Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen

Gut 80%
Andere Meinung 20%
Verbesserungsfähig 0%
Schlecht 0%

3 Antworten

Andere Meinung

Hi,

da ich leider keine Praxiserfahrungen im österreichischen Rettungsdienst habe, kann ich nur aus theoretischer Sicht berichten. Wie es tatsächlich abläuft kann ich leider nicht beantworten.

Ausbildung

Halte ich - gerade mal international gesehen - für extrem kurz.

Zum Vergleich: der Notfallsanitäter in Österreich durchläuft mit den Notkompetenzen "Arzneimittellehre" und "venöser Zugang" und "Berufsmodul" gerade einmal 780 Stunden Ausbildung - der deutsche Notfallsanitäter 4600 Stunden.

Auch andere Länder haben deutlich längere Ausbildungen (z.B. Schweiz, Großbritannien...), bisweilen auch mit einschlägigem Bachelor-Studium. Zumindest hier muss man schon mal Abstriche in der Versorgung machen.

Vorteilhaft ist allerdings: klare rechtliche Kompetenzen - davon könnte sich Deutschland durchaus eine Scheibe abschneiden.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent
Gut

Aber die "Kunden" sind ein Problem, dass Leute einen RTW rufen wo ein Pflaster schon reichen würde.

Damit ist das System Überbelastet und irgendwann könnte Es zusammenbrechen.


Rollerfreake  11.11.2019, 23:41

Da seit ihr in Österreich nicht die Einzigen damit, leider ist das wohl in jedem Land zunehmend.

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blackrainbows9  12.11.2019, 18:34
@Rollerfreake

Deswegen wäre Ich auch für einen verpflichtenden Erste Hilfe Kurs für jeden über 18, dann können die Leute nämlich besser Beurteilen wo man jetzt einen NAW brauch oder nicht.

Gut es gibt ja leider auch Leute welche Verletzungen unterschätzen die nicht mal zum Arzt gehen wenn Ihnen ein Bein fehlt(übertrieben).

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Rollerfreake  12.11.2019, 19:52
@blackrainbows9

Verpflichtende erste Hilfe Kurse für Jeden wären auf jeden Fall sinnvoll aus medizinischer Hinsicht aber das sich dadurch die Einsatzzahlen für den Rettungsdienst verringern würden, daran glaube ich eher weniger, schließlich haben die meisten Menschen über 18 Jahren einen Führerschein und somit auch mal einen erste Hilfe Kurs absolviert, die RD Einsätze steigen trotzdem an. Mir ist nicht bekannt, dass der Grund die Unfähigkeit der Menschen zur Beurteilung ist, zumindest ist das in den wenigsten Fällen unnötiger RD Einsätze der Fall. Was man hier so beobachtet ist die steigende Anspruchshaltung der Hauptgrund, ganz nach dem Motto "Ich bezahle mit meinen Steuern den Rettungsdienst, also habe ich das Recht ihn auch bei Kleinigkeiten in Anspruch zu nehmen". Weitere Gründe sind schließende Arztpraxen im ländlichen Raum und dann können gerade die älteren, nicht mehr mobilen Menschen keine 20 Kilometer entfernte Arztpraxis erreichen, die Kinder wohnen häufig zu weit weg um sie fahren zu können und dann wird der RD gerufen weil sie sich nicht mehr anders zu helfen wissen als sich mit dem RTW in eine Notaufnahme transportieren zu lassen. Zum Teil liegt es wohl auch an der Aufklärung, viele Patienten wissen zum Beispiel nicht, das es den hausärztlichen Notdienst gibt und wenn sie unbedingt in die Notaufnahme wollen, dass sie dann einen KTW anfordern können. Ich weiß nicht, wie das in Österreich ist, hier jedenfalls muss gesetzlich jeder Patient der darauf besteht auch in die Notaufnahme transportiert werden, somit kommt es dann nicht "nur" zu einer Überlastung "nur" des RD sondern auch der Notaufnahmen. Da finde ich das österreichische System insofern besser, dass ihr als NFS mit der Arzneimittelliste 1 Medikamente geben dürft ohne zwangsläufig einen Arzt hinzuziehen zu müssen.

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Gut

Aber verbesserungsfähig

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Berufserfahrung