Was haltet ihr vom Mindestlohn für Auszubildende?

8 Antworten

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Mindestlohn in der Ausbildung sehe ich sehr kritisch.

Wenn ich daran denke, wie oft ich neben meinem Meister nur gestanden und nur zugeschaut habe. Wie ich es dann versuchen durfte und Meister stand dann dabei und hat korrigiert, Tipps gegeben etc. Und sich dann dafür bezahlen lassen - feine Sache..

In die Ausbildung eines Lehrlings - egal welche Brache wird viel Geld investiert. (bis eben auf traurige Ausnahmen)

Alle Unternehmen müssen ihr Geld erwirtschaften. Wenn ich jedoch Posten dabei habe, die nur noch Geld kosten - wird sich ein Unternehmen davon trennen müssen.

Das betrifft besonders kleine Unternehmen.Ganz klassisch der kleine Schlosser, dessen Auszubildener tagelang an irgendwelchen Probeteilen feilt und schweist.

Also nur Geld kostet und nicht einen Cent erwirtschaftet, eher sogar einen qualifizierten Ausbilder davon abhält Geld hereinzubringen. Und dann dafür auch noch vollen Lohn bezahlen?

Sicher - es kommt dann auch der Tag, da kann der Auszubildende vieles schon alleine machen und bring Geld herein. Doch ist das auch bitter nötig um wenigstens Teile der Ausbildungskosten wieder hereinzubringen.

Und dann lest hier bei GF nach, wieviel die Ausbildung abbrechen..

Dann hast du nur Kosten gehabt ....

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Nichts! Allerdings sollte eine Mindestausbildungsvergütung gezahlt werden,ebenso eine Mindestvergütung / Stundensatz für gelernte Kräfte.

Die Tariflosigkeit,raustehlen aus Tarifverträgen ist das Problem,wie es ein Problem ist,das es Berufszweige gibt,wo man von der Vergütung nicht leben kann.

Und da muß die Politik eben den Frisören Mindestpreise festsetzen,damit eine auskömmliche Vergütung auch gezahlt werden kann.Und wer da von Sozialismus spricht,der soll wissen,das auch die soziale Marktwirtschaft ohne Eingriffe nicht auskommt,wenn die Austarierung zwischen Kapitalismus ,Verdrängungswirtschaft und zu stark auseinanderklaffenden Einkommen zur Notwendigkeit geworden ist.

Etwas ähnliches sehen wir in der Mietpreisbremse,Berliner Modell.Nur hier sind die Probleme von der Politik herbeigeführt worden,und im Endeffekt wird nun die Austarierung zu Lasten der Eigentümer und Vermieter gemacht.So werden wieder Wohnungen verkauft,Kapitalanlagegesellschaften werden Mittel haben und finden,die Gesetze zu umgehen.Mietwohnungen werden in Eigentumswohnungen umgewandelt,wenn die Rendite kleiner ist ,als die Investitions-und Instandhaltungskosten.


Bitterkraut  24.10.2019, 12:53

Ob du das jetzt Mindestausbildungsvergütung oder Mindestlohn nennst, ist och egal.

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Rutscherlebnis  24.10.2019, 13:02
@Bitterkraut

Egal ist 88.Praktikanten,Schüler und Auszubildende sind vom Mindestlohngesetz ausgeschlossen und sollten es auch bleiben.

Aber da die Ausbildungsvergütungen zwischen 375,- und 1100,- liegen,was nicht zu rechtfertigen ist,müßte die Mindestausbildungsvergütung ein politisches Ziel sein.Allerdings bedarf es hierzu einer langen Vorbereitung,guter Analysen um den prekären Erwerbszweigen zu helfen.Also Mindestverkaufspreise von Dienstleistungen und Waren darf kein Tabu sein.Und wenn auch die Gewerbemieten / Ladenlokale besser überprüft würden,Notlagen ausnutzen,Wucher,etc. müssten Frisöre nicht schließen,nehmen pro Haarschnitt schon 20 Tacken,können aber die 5000.- Monatsmiete nicht zahlen.Andere müßten 20 Tacken nehmen,machen aber Lohndumping ,weil die Preise nicht durchsetzbar sind,aber die Miete erwirtschaftet werden muß.Ein Teufelskreis,der die Schere zwischen arm und reich immer weiter werden läßt.

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Halte ich sowohl für Auszubildende, als auch für Studierende (bei entsprechendem Leistungsnachweis) für eine sinnvolle Angelegenheit, Eingedenk der Tatsache, das Schul- und Ausbildungszeiten durch die gesteigerte Komplexität diverser Berufe immer weiter Ansteigen.

Ich hab im Prinzip nichts dagegen weil es da gravierende Unterschiede gibt. Manche bekommen nur 200 Euro im ersten Lehrjahr andere wiederum um die 1000. Es sind halt unterschiedliche Berufszweige. Eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann dürfte einfacher sein als die zum Chemielaboranten. Das muß man eben auch berücksichtigen. Eigentlich wissen viele Azubis nicht, wie gut es ihnen im Vergleich zu anderen Ländern geht. Hier bekommt man eine Ausbildungsvergütung und in vielen Ländern bekommt man nichts und muß für seine Ausbildung noch bezahlen.

Wenn man bedenkt, daß natürlich auch Auszubildende die horrenden Mieten, Strom (der jetzt auch wieder steigen soll) usw. bezahlen müssen, müssen sie auch irgendwie ihre Kosten decken, also JA, auch für Auszubildende sollte der MIndestlohn gelten. Der Gesetzgeber muss nur darauf achten, dann die ganzen Schlupflöcher zu schließen.


Wapiti201264  24.10.2019, 12:49

Leider gilt der MiLo eben nicht für Azubis.

Und es gibt noch mehr Ausnahmen.

Steht aber alles in dem Artikel, den ich verlinkt habe.

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