Was gibt es für Weiterbildungsmöglichkeiten Lehrgänge als Notfallsanitäter bei der Bundeswehr?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ein Sanitäter gehört nicht zur kämpfenden Truppe, auch dann nicht, wenn er sie nah begleitet. Daher gibt es auch keine weiteren militärischen Lehrgänge.

Welche Lehrgänge es gibt, die du auch belegen kannst, kannst du im "Lehrgangskatalog Heer / Luftwaffe / Marine oder im Lehrgangskatalog Bundeswehr herausfinden.

Findest du einen für dich tauglichen Lehrgang, musst du deinen Disziplinarvorgesetzten davon überzeugen, dass dieser Lehrgang auch für deine Einheit Vorteile bringt, und du abkömmlich bist. Einfach so, weil du das möchtest, geht das nicht.

Beispiel: Ich habe herausgefunden, dass in einer Kompanie 2 Schießlehrer für Handwaffen sein müssen. Wir hatten aber keinen. Also beantragte ich diesen Lehrgang mit der Begründung des Erfordernisses.

Weiter fand ich die Forderung, dass eine Kompanie einen Ausbilder für Rettungsschwimmer braucht. Hatten wir auch nicht. Also beantragte ich den zivilen Lehrgang "Lehrschein DLRG".

Den Schein, der mit dem Sportbootführerschein "Binnen" vergleichbar ist, konnte ich nicht ergattern, aber nur, weil eine fliegende Einheit keine Schlauchboote hat.

Du siehst, es geht einiges

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Scharfschütze, Schießlehrer Handwaffen,

Sanitäter gehören nicht zu kämpfenden Truppe. Das heißt aber nicht dass diese gar keine Ausbildung in dem Bereich erhalten.

Fortbildungen beziehen sich entweder auf das medizinische sowie auf Einsatzgeschehen.

Punkt 1 sind somit: praktisch alle Fortbildungen die du im normalen Rettungsdienst auch findest. Von Trauma Management (im Sinne von Polytraumen usw. Nicht psychischen) Fortbildungen über spezielle Dinge wie Geburtsnotfälle, Großschadenslagen bis zu Brandwunden Management oder Psychologischen Notfällen. Auch Bundeswehr Notfallsanitäter müssen hier ganz normal ihre gesetzlich vorgeschriebenen Fortbildungspunkte sammeln und da die Bundeswehr auch im regulären Rettungsdienst und bei Intensivverlegungen und dem Katastrophenschutz eingebunden wird alle Bereiche der Präklinischen Medizin beherrschen.

Und dann gibt es natürlich noch Dinge die Bundeswehr spezifischer sind oder vollkommen Bundeswehr spezifisch. Im normalen Rettungsdienst in Deutschland hat z.b. die Fortbildung zu Schusswaffen Verletzungen wenig Relevanz in der Bundeswehr ist das natürlich regelmäßig Teil von Ausbildung, Fortbildung und Training. Und dann gibt es eben Einsatztraining mit Themen wie MedEvac (Fahrzeug/Hubschrauber) usw. Übungen zur Zusammenarbeit mit medizinischen Kollegen aus der NATO (Teilweise sehr Abweichende Prozeduren zum deutschen Rettungsdienst. Unstimmigkeiten bei der Zusammenarbeit von US Sanitätern der Basis Rammstein und dem deutschen Rettungsdienst und Kliniken waren bei dem Rammstein unglück z.b. ein riesen Problem.

Und dann gibt es natürlich noch einen riesen Block an allgemeinen fortbildungen die praktisch jeder in der Bundeswehr besuchen kann die aber nichts direkt mit dem Sanitäter dasein zu tun haben. Von Dingen wie Verteidigungs-/Taktischemschießen über Fahrtraining, Funkausbildungen bis hin zum Rettungsschwimmer. Manches davon wird regulär von allen trainiert (Funk Grundlagen gehören z.b. für den dazu.) anderes kann man sich mit Zustimmung des Vorgesetzten bei Interesse oder Bedarf anmelden. (hier ist auch etwas Glückspiel dabei ob der Vorgesetzte das etwas lockerer sehen und auch Mal eine eigentlich nicht so relevante Fortbildung als Möglichkeit zur Motivation/Belohnung sehen oder ganz streng danach gehen dass da bloß kein Budget in Ausbildung geht und Leute jur wenn ihrer Meinung nach unbedingt nötig auf eine Fortbildung/Übung gehen.)