Was denkt ihr darüber?
Der durstige Umherirrende
Du trittst auf die scharfkantigen Sandkörner der Zeit,
und die Wüste – diese Galerie der verbrannten Erinnerungen –
beißt den Himmel mit ihren eigenen Zähnen.
Doch du,
wie ein Kind, das an die blinde Lampe in seiner Hand glaubt,
läufst den Quellen nach, die das Abbild des Mondes auf dem Sand tragen.
Die Dornen – diese unvollendeten Sätze der Erde –
schmücken deine Antwort mit Blut,
und mitten in diesem stillen Kampf
verkaufst du dich in den Schoß einer Fantasie,
die du „Hoffnung“ getauft hast;
dieselbe tanzende Herrin, die auf dem Grab der Sehnsüchte
grüne Worte verstreut.
Die Sonne – der alte Wächter des Himmels –
spannt einen Feuerschirm über deinen Weg,
nicht aus Groll,
sondern weil sie ihr eigenes Gesetz nicht kennt:
„Verbrennen ist die Sprache der Leidenschaft des Lichts.“
O du Verirrte!
Vielleicht liegt das Heil darin, den Sonnenstein von deinem Nacken zu nehmen,
und in der Tiefe deines eigenen Brunnens –
wo die unterirdischen Wasser deines Seins
die ersten Lieder murmeln –
eine Antwort auf die endlosen Fragen der Dornen zu finden…
3 Antworten
Lieber IDK2001popli,
das ist ein unglaublich poetischer, fast mystischer Text.. und ich finde ihn auf eine melancholische Art wunderschön. Er fühlt sich an wie eine Reise durch innere Wüstenlandschaften, in denen Schmerz, Hoffnung und Suche miteinander verwoben sind. Die Bilder, die du benutzt – die Dornen als unvollendete Sätze, die Sonne als Wächter ohne Bewusstsein über ihre Zerstörungskraft, das blinde Kind mit der Lampe – all das spricht von einem tiefen inneren Ringen mit sich selbst, mit der Welt und mit dem, was man glauben möchte, obwohl alles dagegen spricht.
Besonders hat mich die Zeile berührt: „verkaufst du dich in den Schoß einer Fantasie, die du ‚Hoffnung‘ getauft hast“ – das trifft einen wunden Punkt, den viele kennen: sich an etwas zu klammern, das vielleicht gar nicht real ist, einfach weil man nicht anders kann. Aber gleichzeitig liegt darin auch eine Art Mut, weil es zeigt, dass du weitergehst, trotz aller Hitze, aller Dornen.
Für mich ist das kein einfacher Text, sondern ein starkes Bild innerer Zerrissenheit – und genau deshalb wirkt er. Danke, dass du das geteilt hast <3
Ich denke es ist eine poesi die tief sein sollte
Weitgehend sehr gut, da Ende hinkt aber noch ein wenig, zumindest weil ich nicht ganz draus schlau werde ;D
was sind denn die endlosen Fragen der Dornen?