was bringt der quintenzirkel bei der musik?

7 Antworten

Hallo

Wie es immer so ist in der Theorie der Musik gibt es keine Regeln sondern nur Ausnahmen.

Wenn man überall nur Kreuze sieht und alles nur mit Kreuzen erklären kann, dann ist das ja schön und gut für den Theoretiker, der kann ja dann gern ein Buch drüber schreiben und es an andere Theoretiker verkaufen. Die freuen sich über Theorie. Wenn man so nem unendlichen unerklärlichen Ding wie "Tonales Empfinden" versucht ein Raster aufzulegen oder es in irgendwelche Schubladen zu quetschen, dann muss zwangsläufig etwas dabei verloren gehen.

Nehmen wir zum Beispiel mal den Standart-Blues. Dort kann man den Quintenzirkel verwenden um zur Tonika die Dominante und Subdominante zu finden. Nachdem der "Standart-Blues" dann erklungen war haben sich viele viele weiter Blues Arten entwickelt. Das wäre nicht passiert wenn sich die Musiker dafür am Quintenzirkel orientiert hätten!

Meiner Meinung nach ist alles was über ein bisschen Grundwissen (Tonleitern, Intervalle, Tonlängen, Taktarten) hinausgeht, für den Instrumentalisten weniger von Bedeutung. Komplexe Musiktheorie hilft der internationalen Verständigung und dem Theoretiker beim "schlau klingen". Natürlich braucht man diese Theoretiker auch, wenn man zb. ein ganzes Orchester koordinieren muss. Aber mir, der ich nur Gitarrist, Bassist und Sänger bin haben bisher nur ganz andere Sachen wirklich geholfen: Musik hören und hören und hören, Musik fühlen, Musik lieben, Instrument üben üben üben. Das Gefühl für die richtigen Töne kam dann von ganz allein. Kreuze habe ich noch nie gebraucht. ;)

Der Quintenzirkel zeigt uns die Quintverwandtschaft der Tonarten auf. Die Grundtöne der Tonarten stehen im Quintabstand zueinander. Die Quintübertragung beim Dur-Schema setzt die Zunahme um ein Kreuz, bzw. ein Be, normalerweise bis zu 6 Vorzeichen jeweils voraus. Die Ges Dur mit 6 Be-Zeichen verwendet die gleichen Tonorte wie die Fis-dur mit 6 Kreuzen. Diese beiden Tonarten sind identisch, so daß die Be- und Kreuz-Tonarten sich durch sie auf diesem Weg zu einem Kreis, dem sog. Quintenzirkel zusammen schließen. Jede Dur-Tonart hat ihre parallele moll-Tonart, deren Grundton eine keine Terz unter dem der Dur-Tonart liegt. Die Paralleltonarten haben die gleichen Töne und haben die selben Vorzeichen. Für Dur verwendet man große, für moll kleine Buchstaben. Somit gibt es den Dur-Quintenzirkel und den moll-Quintenzirkel in der temperierten Musik.

Hallo,

der Quintenzirkel ist quasi der Rechenschieber für jeden Instrumental-Musiker, um es mal ganz banal auszudrücken. Meine Vorgänger haben es ja schon sehr gut erklärt. Wenn du Sänger bist, kommst du auch ohne Quintenzirkel aus, aber wenn du ein Instrument erlernst, wirst du nicht drum herum kommen, falls du etwas erreichen möchtest. Schau doch mal auf meiner Internetseite nach. Ich habe mir den Quintenzirkel mit meiner Erfindung, der Quintenzirkeluhr beigebracht. Vielleicht hilft es dir auch. Schau dir auch mal das Interview an, das der ORF mit mir gemacht hat über die Quintenzirkeluhr. Vielleicht bist du wie ich ein Mensch, der besser durch die Optik lernt und meine Uhr hilft dir, den Quintenzirkel als angenehm zu empfinden. Viel Glück. Ulrike von der Schmitt, www.UvdS-Design.com

 - (Musik, Noten, Theorie)

Ich denke, die Frage geht eher dahin, wozu der Quintenzirkel gut ist. Nun denn, hier werden die Toene einer Oktave auf eine bestimmte Art im Kreis angeordnet, wobei der Abstand zwischen zwei benachbarten Toenen eine Quinte ist. Betrachtet man dann die Tonarten zu diesen Toenen, dann wird man feststellen, dass die so angeordnet sind, dass beginnend beim C (Dur Tonleiter ohne Vorzeichen) in einer Richtung die Vorzeichen der Kreuze zunimmt bis zu 6 Kreuzen, auf der anderen Seite die B's. Viele koennen sich so besser merken, welche Tonart welche und wieviele Vorzeichen hat. So etwa kann man das mit einfachen Worten ausdruecken.

Er zeigt an, wie die Tonarten untereinander verwandt sind. Je näher die Tonarten zueinander stehen, desto näher sind sie verwandt, d.h. desto öfter findet man sie in der (klassischen) Musik in näherer Umgebung zueinander. Beginnend bei C-Dur/a-moll kommt immer ein Vorzeichen (Kreuz oder b) dazu, dabei sind die Tonarten immer genau eine Quinte voneinander entfernt (darum Quintenzirkel). Was bringt er? Einfach eine graphische Darstellung, um das Ganze anschaulicher zu machen.