Was besagt die Bevölkerungstheorie von Thomas malthus und welche Rolle spielt sie für Darwin?

1 Antwort

Malthus untersuchte Bevölkerungswachstum und erkannte, dass die Bevölkerung schneller (exponentiell) wuchs, als sie vermochte, Nahrungsmittel zu produzieren.

Daraus ergibt sich zwangsläufig irgendwann eine Ernährungslücke und dass die Bevölkerungsgruppe nicht weiter anwachsen kann, sondern durch Begrenztheit der Nahrung (Hunger) und Krankheiten (z.B. Epidemien) in ihrer Größe konstant gehalten werden würde. Für die einzelnen Menschen ergibt sich daraus auch ein "Kampf ums Dasein".

Das war für Darwin Inspiration. Er übernahm den Kampf ums Dasein Gedanken und übertrug ihn auf alle Lebewesen. Und dies führte ihn letztlich zur Selektionstheorie. Dass, bei einer Überproduktion von Nachkommen, die untereinander nicht gleich sind, sondern in Erbmerkmalen variieren, im ständigen Wettbewerb um Lebensraum, Nahrung und Geschlechtspartner, nur die überleben, die am besten an den Lebensraum angepasst sind und diese natürliche Auslese letztlich auch zur Entstehung neuer Arten führe. LG


8775chris  24.02.2024, 00:41

Gut erkannt und wiedergegeben! Falsch war und ist Malthus trotzdem bis heute.

Aber ich bin überrascht, dass du weisst, dass Darwin vieles einfach übernommen hat. Dank KI wissen wir auch, dass er von Schulfreunden Gedanken und Ideen gestolen hat. Auch war Wallace vor ihm an der Idee der Selektion dran.

Darwin wird überbewertet bis heute.

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CliffBaxter  24.02.2024, 01:04
@8775chris

dass die Leute von anderen, die zu ihrer Zeit gelebt haben, beeinflusst wurden und ab und zu auch Ideen selber verarbeiteten, hat man vermutlich in jeder Epoche. Dass es nur einer oder wenige später nach dem Tod zu Glanz und Ruhm bringen, während manche andere eher im Schatten bleiben, gehört auch dazu.

Man denke nur an Watson und Crick, die die Struktur der DNA aufgeklärt haben. Was ihnen nur gelang, weil sie einen Blick auf die Ergebnisse einer anderen Wissenaschaftlerin werfen konnten. Das berühmte Foto Nr. 51 von Rosalind Franklin.

https://www.fluter.de/rosalind-franklin-vergessene-mitentdeckerin-der-dna-doppelhelixstruktur

Als sie das zu Gesicht bekamen, ging den beiden sofort das Licht auf, dass die DNA eine Helix sein könnte. Auf die man von oben drauf guckt und damit waren sie ihrem Nobelpreis einen großen Schritt näher gekommen.

Heute sind im Zusammenhang mit der Entdeckung der DNA die großen Namen der Nobelpreisträger Watson und Crick geläufig. Franklin ist eher nur wenig bekannt und wird namentlich kaum erwähnt.

Der eigentlich sinnstiftende Moment auf dem Weg zum Nobelpreis und das haben die beiden ja auch zugegeben, war ihre Begegnung mit Franklin und die inoffizielle Einsicht in ihre Arbeitsergebnisse. Sie konnten 1+1 zusammenzählen, Franklin nicht und Erwin Chargaff, der immerhin die Chargaffregeln zur DNA aufgestellt hatte und die beiden ablehnte, konnte den letzten Schritt ebenfalls nicht vollziehen :D

Nur Watson und Crick, die ihr Papiermodell der DNA bislang erfolglos hin- und herschoben, konnten das nach der Idee einer Doppelhelix passend zusammen basteln und vor allen anderen veröffentlichen.

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