Was bedeutet „lass dich nicht vom bösen überwinden, sondern überwinde das böse mit gutem?

6 Antworten

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem!

Mit dem vorangehenden Satz ist gemeint, selbst wenn man böses erfährt, sich nicht dazu verleiten zu lassen ebenfalls böses zu tun, um in "gleicher Münze" zurückzuzahlen man soll Gutes tun und sich dennoch nicht verleiten lassen, böse zu werden.

So meint z.B. Der Apostel Paulus meint in einer Predigt eher abschwächend dazu:

"Ist’s möglich, soviel an Euch liegt, habt mit allen Menschen Frieden.

Seit der friedlichen Revolution vor 34 Jahren in der Ex-DDR z.B. wissen wir aber auch: Es geht! Das Böse kann mit Gutem überwunden werden. In einer Hand ein Liedblatt, in der andern eine Kerze, so wurden die Gebete hinaus auf die Straße verlagert und verlängert. Von Christian Führer, vor 34 Jahren Pfarrer an der Nikolaikirche in Leipzig, ist überliefert, dass er gesagt haben soll: “Auf diese Weise haben wir verhindert, dass die Leute eine Hand frei hatten, um Steine aufheben zu können.“ Kerze und Liederblatt, zur Verblüffung der Sicherheitskräfte: „Mit allem haben wir gerechnet, nur nicht mit Kerzen und Gebeten.“ So ein ehemaliger Mitarbeiter der DDR-Staatsmacht später.

„Keine Gewalt“ ist die Botschaft der Friedlichen Revolution! Wer die Friedliche Revolution vollenden will, sollte sich vor allem an diese Botschaft halten und jede Rede vermeiden, die Hass erzeugt, Menschenverachtung legitimiert und damit Gewalttaten vorbereitet! Reden, die Hass erzeugen, dürfen in unserer Gesellschaft nicht ohne klaren Widerspruch bleiben. Wer sich mit Unschuldsmine beklagt, man dürfe in unserer Gesellschaft seine Meinung nicht offen äußern, muss wissen: Es gibt kein Recht, seine Meinung ohne Widerspruch zu äußern und erst recht kein Recht, menschenfeindliche Thesen zu verbreiten, ohne klaren, deutlichen und in der Sache harten Widerspruch zu bekommen. In einer Demokratie muss man zu seinen Äußerungen stehen, eine kritische Diskussion aushalten und Verantwortung für seine Worte übernehmen. 

Dankbar erinnern wir uns heute im Falle des Mauerfalls immer noch, dass die Revolution damals friedlich geblieben ist. „Keine Gewalt!“ - diese Parole gilt inzwischen als die kürzeste und bündigste Übersetzung der Bergpredigt Jesu im öffentlichen Raum.

"Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem".

Es geht. Aber nicht von selbst. Es braucht eigene Kraft und Anstrengung. Und den unbedingten Willen, der Menschenverachtung und dem Hass keinen Raum zu geben. Deshalb ist die Bitte des Paulus heute noch aktuell: Ist’s möglich, sofern es an Euch liegt, habt mit allen Menschen Frieden.

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Zugegeben abgeschrieben, aber wer hat gesagt dass ihr nicht abschreiben dürft, zumal ihr in der Kirche und nicht in der Schule seid.

*Quelle: https://www.ekbo.de/fileadmin/ekbo/mandant/ekbo.de/1._WIR/06._Bischof/Dr%C3%B6ge/Predigten/2019/191110_Predigt-%C3%96kumenische-Andacht-Potsdam_30-Jahre-Friedliche-Revolution.pdf

 

Hallo 24janaa,

man hatte sicherlich in der Zeit sehr viele Dinge wahrgenommen, die Freiraum und Fülle eingeschränkt haben - wie ich es aus heutiger Sicht ausdrücke. Das hatte schnell das Attribut "böse" erhalten. "Gut" wäre da ein Gegenteil gewesen.

Es war letztlich Jesus, der den Ballon, dass Gott Liebe sei, hat steigen lassen - und so vom "Guten" und "Bösen" gesprochen hatte. Wir verstehen das aus heutiger Sicht umso mehr, wo wir glaubensunabhängig die universale Liebe (Gottes) im Rahmen eines auf Menschen anwendbaren Modells darstellen können.

Dabei bedeutet Liebe Einheit, und dass von der Liebe nur etwas ausgeht, etwas die Liebe auch erreichen darf. Die liebenden Menschen schaffen so in der Einheit gleichermaßen für alle Fülle und größtmöglichen Freiraum, bewahren oder zumindest achten dies. Wir können diesen Anspruch, der ein absolutes Maß anbietet, willkürlich als "gut" bezeichnen.

Wir betrachten auch das Gegenteil davon, wo es frei jeglicher Einheit darum geht, auch zu Lasten oder auf Kosten anderer eigene Fülle und eigenen Freiraum zu erlangen. Als Gegenteil von unserem "gut" nennen wir das willkürlich "böse".

Betrachten wir unser "Gutes" so bewirkt diese gemeinsame Fülle, der gemeinsame Freiraum wie auch die Einheit so viel mehr als das "Böse", majorisiert - wie ich gern sage - quasi das "Böse".

Wenden wir uns dem "Bösen" zu, schränken wir das ein. Wenden wir uns dem "Guten" zu, überwindern wir das "Böse". Da rührt das Zitat die Werbetrommel für die Liebe Gottes in einem verwirklicht - auch wenn die Liebe den Freiraum bietet, "gut" oder "böse" nach eigener Entscheidung zu sein.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Zum Beispiel fängt jemand in eurer Klasse Streit an.

Dann gibt es zwei Wahlalternativen.

Entweder Du reagierst positiv, dass Du den Streit schlichtest,

Oder negativ, dass Du Dich mit einmischst und den Streit verschlimmerst.

Oder ein anderes Beispiel,.

Jemand im Schulbus klaut Dir Dein Frühstücksbrot, aber anstatt negativ darauf zu reagieren, reagierst Du positiv und verteilst nächsten Tag für alle Kinder im Bus Frühstücksbrote.

Also Du reagierst anders, als man es erwartet, wenn man Dir schadet. Du reagierst wohlwollend und mit Güte, statt mit Härte.

Ich bin evangelische Christin.


Dieser Text hier bringt es genau auf den Punkt:

Das Leid besteht nicht nur aus Krankheit und Verfolgung. Das Leid besteht auch in inneren Anfechtungen, Begierden und Süchten, die eure Seele gefangen genommen haben. ICH sagte euch: ‚Ihr könnt nicht gegen die Sünde kämpfen!' In einem solchen Kampfe gewinnt die Sünde an Kraft, und die Sünde - die Begierde und Anfechtung - wird stark und besiegt die Seele. Ich habe gesagt: ‚Liebet, liebet, liebet trotz Anfechtung, Begierde und Sünde', dann zerliebt ihr die Finsternis!" (Verfasser unbekannt)

Hier wird Römer 12:21 zitiert. Paulus schreibt an von Geist Gesalbte in Rom. Sie wurden durch eine gute Erkenntnis der Schriften belehrt und wussten was gut und böse in Gottes Augen war. Das müssten Andersgläubige, Nichtberufene oder Unbeschnittene erst lernen, um den Geist Gottes zu bekommen. - Lukas 11:13