Was bedeutet der Vers 6 im Hebräer 12?

12 Antworten

Der Leser der Bibel darf hier nicht Schläge an Kinder mit unseren heutigen Augen sehen.

Der Vers soll Bedeutetn das Gott sich um die Kümmert die er liebt, und sie ggf auch erzieht. Und Erziehung hat IMMER auch mit Maßregelung zu tun, mit Grenzen aufweisen damitfür Schlimme sachen auch zu bestrafen - nicht der Strafe wegen, sondern des lerneffekts wegen, damit das geliebte Kind nicht nochmal auf die Klippen losrennt...

Du sagst wahrscheinlich "aber erst muss man doch mal gut zu reden und erklären und es verbal versuchen".... Nund das versucht der HERR seit Jahrtausenden durch Die Hl. Schriften, durch seine Propheten und heute durch seine Kirchen.

Glaube mir, ich habe es selber erlebt - Gottes masregelung, sein "züchtigen" ist zwar im jeweiligem Moment nicht angenehm , aber es führt immer zu wachstum un größerem Verständniss, größerer Liebe.

Lies nicht einen Vers, sondern den ganzen Abschnitt. Paulus bemüht einen Vergleich zwischen irdischen Vätern, die ihre Söhne - wenn sie nicht hören wollen - mit der Rute züchtigen. Das ist ein Erziehungsmittel, das mit großer Selbstverständlichkeit bis in die letzte Neuzeit angewandt wurde. Die Erziehung und auch die Züchtigung des leiblichen Vaters führt die Söhne auf den richtigen Weg (so auch die Auffassung der Bibel).

Diesen Vergleich zieht also Paulus heran, wenn er meint, daß das, was einem im Leben an Verfolgung und Unglück heimsucht, als Erziehungsmittel im Glauben angesehen werden kann. Denn, sagt Paulus, wenn wir schon unsere leiblichen Väter achten, weil sie uns erzogen und eben mitunter gezüchtigt haben, um wie viel mehr müssen wir dann unseren himmlischen Vater achten, der uns ohne die Züchtigung im Glauben annimmt und uns erst dann - wo wir schon seine Kinder sind - erzieht und "zurechtbringt", manchmal auch mit unangenehmen Lehren. Gruß, q.


HektorPedo  17.01.2011, 18:57

Paulus sprcht da auch aus der eigenen Erfahrung. Auf seinen Missionsreisen wurde er so gut wie überall angefeindet, angegriffen, einmal gesteinigt, eingesperrt und ausgelacht. All diese Erfahrungen haben ihn zäher und mutiger gemacht. Im Glauben an seine Aufgabe und als menschliches Individuum.

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Das bedeutet, dass das, was in der Bibel steht nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss ist, sondern unter anderem der Verhaltenskodex einer patriarchal und autoritär organisierten Gesellschaft, den man auf keinen Fall übernehmen sollte, ohne vorher gründlich darüber nachgedacht zu haben!

Der zitierte Spruch ist von gebildeten und informierten Menschen resolut abzulehnen, wenn sie ihre Kinder zu selbstbewussten Menschen erziehen wollen.

Aber...wenn du dich Hannah Arendt nennst, solltest du das eigentlich wissen. Eine solcher Nick schürt auch Erwartungen, denen du wahrscheinlch nicht gerecht werden kannst.


HektorPedo  17.01.2011, 19:03

Diese Metapher ist nicht als angeratenes Erziehungsmittel zu verstehen, sondern als allgemeinverständliches Bild, das die Situation der urchristlichen Gemeinden reflektiert. Wie gesagt, hier fließen biografische Erfahrungen von Paulus ein. Sie ist hier historisch eingebettet in die Konfrontation mit pharisäischem Judentum, einer Vielzahl etablierter heidnischer Traditionen und der allgegenwärtigen römischen Staatsmacht.

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frank1968  17.01.2011, 19:24
@HektorPedo

Gut, HektorPedo, wenn du dann bei jeder Aussage in der Bibel diese relativierenden Instrumente ansetzt, bin ich einverstanden.

Es stört mich aber, wenn immer nur die Passagen als "überholt" angesehen werden, die eh nicht mehr zu halten sind.

Der ganze Bibeltext ist ein Gebilde, das uralte Traditionen spiegelt, deswegen ist es ja auch so problematisch, wenn es immer noch Menschen gibt, die sich darauf berufen.

Autorität sollte der Text deswegen auch nicht haben dürfen.

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A.

AUF DEN ZUSAMMENHANG DES ABSCHNITTES ACHTEN

Um die Aussage dieses einen Verses richtig zu verstehen ist es notwendig den gesamten Abschnitt dabei zu berücksichtigen.

B.

DER BESTÄNDIGE KAMPF GEGEN DAS UNRECHTE HANDELN

Es fängt mit Vers 1 an, wo wir aufgefordert werden die Sünde, das Unrecht in jeder Form abzulegen. Denn das Unrecht hindert einen daran charakterlich zu reifen, bzw. sie blockiert("ständig umstrickt, gefangen nimmt") uns gerecht zu handeln.

In diesen Kampf (Auseinandersetzung) befindet sich der Mensch täglich, deshalb ist es unbedingt notwendig sich in seinem Denken und Handeln immer wieder an Christus zu orientieren.(Kraft und Motivation für das gerechte Handeln.)

C.

IN DIESEM KAMPF AUF CHRISTUS SCHAUEN

"Lasst und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens. Vers 2.

Auch Er ist in einem harten Kampf gestanden:

a)

Sich nicht vom Unrecht(Sünde) beeinflussen zu lassen.

b)

Um die Menschen durch seinen Kreuzestod zu erlösen.

Im Garten Gethsemane können wir sehen, welchen harten inneren Kampf Er auszutragen hatte. Matthäus 26, 37-46)

c) Und den vielen Widerspruch, den Er von den Sündern zu erdulden hatte. Vers 3.

So wie Er in diesem Kampf nicht müde wurde, sollen wir es auch nicht. "Damit ihr nicht matt werdet und den Mut sinken läßt" Vers 3, weil auch Gläubige immer wieder großen Widerstand und Anfeindungen erleben können.

D.

BEWÄHRUNG IN SCHWIERIGEN SITUATIONEN UND DABEI NICHT DEN MUT VERLIEREN UND NICHT MÜDE WERDEN

Im Vers 4

wird wider auf den harten Kampf mit dem Unrecht(Sünde)hingewiesen, weil wir in belasteten Situationen sehr leicht in die Sünde(Unrecht) fallen können. *", weil unser Widerstand schon weitaus früher in sich zusammen bricht und dann versagen.

Vers 5 und 6 sind nur aus diesem Zusammenhang zu verstehen, was wir bisher feststellen konnten.

Mit aller Entschiedenheit im Kampf gegen das Unrecht(Sünde) nicht müde und matt zu werden und auch nicht aufzugeben.

E.

GOTTES ERZIEHUNGSPROGRAMM

Deshalb läßt Gott in unserem Leben Situationen oder Umstände zu, in denen wir uns bewähren können.

Einerseits können wir dadurch selber erkennen wie belastbar wir bereits sind und wie weit wir schon in der Lage sind der Sünde Widerstand entgegen zu bringen.

Wir lernen dadurch unsere eigenen Grenzen kennen.

Erst in einer Belastungssituation können wir feststellen wir stark wir schon sind oder nicht!

Das wird als die ERZIEHUNG des HERRN bezeichnet.

In solchen Situationen sollen wir nicht den Mut verlieren oder verzagen.

Die Schwierigkeiten, die Gott zulässt dienen nicht dazu uns zu Fall zu bringen, sondern zur Erziehung in der Gerechtigkeit, d.h. trotz aller Belastungen nicht in ein ungerechtes Handeln zu verfallen.

Das ist bestimmt nicht immer einfach!!!

F.

WAS ERZIEHEN, ZÜCHTIGEN UND SCHLAGEN BEDEUTEN

Somit hat der Begriff "Züchtigen oder Schlagen" nichts mit buchstäblichen Schlägen zu tun, sondern um Lebensumstände, die uns weiterhelfen sollen in der Liebe und Gerechtigkeit zu wachsen.

Vers 7:

"Es dient zu Eurer Erziehung (in der Gerechtigkeit), wenn ihr dulden müsst..."

G.

WAS IST DAS ZIEL EINER ERZIEHUNG?

Gott will unseren Charakter mit dem Ziel fördern, dass wir immer fähiger werden in Liebe und Gerechtigkeit zu handeln.

H.

GOTTES TRAININGSPROGRAMM

Dabei muss er sie auch Belastungen und Schwierigkeiten aussetzen, weil sie nur so lernen und sich verbessern kann.

Manches mal scheint das Training für den einzelnen hart zu sein, bzw. was er von seinen Leuten verlangt, aber nur so können sie geformt und immer besser werden.

Es mag manches mal eine harte Schule sein, durch die Leute hindurch gehen müssen, aber letzten Endes geht es darum die Leute besser und fähiger zu machen.

I.

DAMIT WIR DAS ZIEL ERREICHEN

Darum geht es also hier im 12. Kapitel des Hebräerbriefes.

Erziehen,

Erziehungsprogramm,

Förderung der charakterlichen Fähigkeiten,

damit sich Menschen in Schwierigkeiten bewähren können

und damit immer fähiger werden in Liebe und Gerechtigkeit zu handeln.

"Darum lasst uns laufen mit GEDULD in den KAMPF, der uns bestimmt ist und aufsehen auf Christus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.Vers 1.2

Die Erziehung hat den Sinn uns an das Ziel zu bringen!!!!

der mensch lernt nur das gute wertzuschätzen, indem er das böse tut, um anschließend die konsequenzen selber tragen zu müssen.


das tut ihm im besten falle dann so weh, das er beschließt, soetwas nicht wieder zu tun.