Was bedeutet das Lied also von den Studenten ,,aus dem leben eines Taugenichts'' von Eichendorff?

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Nach Süden nun sich lenken Die Vöglein allzumal, Viel Wandrer lustig schwenken Die Hüt im Morgenstrahl. Das sind die Herrn Studenten, Zum Tor hinaus es geht, Auf ihren Instrumenten Sie blasen zum Valet. Ade in die Läng und Breite, O Prag, wir ziehn in die Weite: Et habeat bonam pacem, Qui sedet post fornacem! Nachts wir durchs Städtlein schweifen, Die Fenster schimmern weit, Am Fenster drehn und schleifen Viel schön geputzte Leut. Wir blasen vor den Türen Und haben Durst genung, Das kommt vom Musizieren, Herr Wirt, ein' frischen Trunk! Und siehe, über ein kleines Mit einer Kanne Weines Venit ex sua domo - Beatus ille homo!

Nun weht schon durch die Wälder Der kalte Boreas, Wir streichen durch die Felder, Von Schnee und Regen naß, Der Mantel fliegt im Winde, Zerrissen sind die Schuh, Da blasen wir geschwinde Und singen noch dazu: Beatus ille homo Qui sedet in sua domo Et sedet post fornacem Et habet bonam pacem!

Romantische Epik wird immer wieder durch Gedichte und Lieder unterbrochen, so auch hier durch das Lied der Prager STudenten, die dem Taugenichts auf seiner Wanderung begegnen. Das Lied bringt die Freiheitsliebe, die Naturverbundenheit, die Ausgelassenheit zum Ausdruck. "Wein, Weib und Gesang" begleiten die Romanatiker. Es zieht sie heraus aus der Enge der Städte. Das alles lässt sich am Text leicht beweisen. Und in den lateinischen Einschüben machen sie sich lustig über die Philister, die Spießer, die in ihrem Haus sitzen (domo), hinter ihrem Ofen (fornacem), mögen sie dort ihren Frieden haben. (pacem)

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