Warum zweifeln viele am Sinn des Lebens?

7 Antworten

Die Frage selbst steht auf der Prämisse dass es einen gibt. Den Beweis bleibt man uns bis zum heutigen Tage schuldig. Was nicht bewiesen ist, kann man auch nicht als Grundlage für gesicherte Ableitungen nutzen, nur zur Spekulation auf Basis von Spekulationen.

Tatsächlich ist das Wort Sinn bereits problematisch-
Sinn, wird verliehen. Sinn ist eng verwand mit Absicht und Zweck. Der Zweck der Wurzeln des Baumes ist ihn zu stabilisieren, und Zugang zu Mineralstoffen und Wasser zu gewährleisten. Hier sind Zweck und Sinn also identisch. Der Sinn im Sinne einer Bedeutung, ist da eher ganz persönlich. Was bedeutet es für einen Menschen wenn ein Ding Wurzeln hat? Es kann sich nicht fortreißen, dringt tief in die Materie, und ist aus ihnen hervorgegangen. Das Sinnbild der Wurzel- mit Attributen die vom Betrachter verliehen wurden.

Wenn wir die Wurzel des Lebens betrachten, sehen wir allerdings nur eine Sache die sich durchaus bestätigt und von allem Lebenden geteilt wird: Nur das was gedeiht, kann fortbestehen. Dementsprechend, wenn man dies deuten wollte, käme man zu dem "Sinn" dass das leben sich selbst perpetuiert. Ein Selbstzweck, zur Selbsterhaltung. Aus menschlicher Warte aus gesehen ist dies der Fabel von Sisyphus nicht unähnlich, samt Ewigkeit, Zenit, und Niedergang des Felsen-
Und uns Betrachtern, als Bewusstsein dass all dies einfängt.

Meines Erachtens ist da eben nicht viel Sinn enthalten, sondern nur eine greifbare Realität ohne größere Bewandtnis. Es steht natürlich jedem Frei sich einen schönen Felsen zu suchen den er gerne den Berg hochkullern möchte, aber transzendent ist daran nichts, und was nicht zwingend Wahr ist, kann eben auch verworfen werden.

Beantwortet dass deine Frage? Sonst muss ich noch so richtig in den Nihilismus greifen, samt der Problematik der Unmöglichkeit des Wissens...


l3487171 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 00:51

Man kann dafür argumentieren, dass es ihn nicht gibt und dafür, dass es ihn gibt. Aber kategorische abtun kann man das nicht. Und genau das ist das eigentliche Übel. Ich glaube, dass es auch nicht bloß eine rationale Frage ist. Leider wird, wie so oft bei philosophischen Fragen eine Reduktionismus betrieben. Dann kommt man schnell zu Unentscheidbarkeit.

Im Übrigen kann man Sisyphus als glücklichen Menschen ansehen, auch wenn er meist als tragische Gestalt angesehen wird (Camus)

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SirDuderon  21.08.2024, 01:37
@l3487171

Kann man eben doch, denn es spricht nichts zwingend für einen inhärenten Sinn der über eine bloße Beschreibung des Seienden hinausginge. Bestenfalls hat man also nur einen schwachen Sinnbegriff, oder lediglich eine Hand voll persönlicher Deutung.

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Weil ein Sinn in den Abläufen der Ereignisse im individuellen Sein, aber auch in den geschichtlichen Abläufen nicht erkennbar ist.

Man betrachte die Ereignisse der Weltgeschichte: Wo kann man hier einen Sinn, eine vernünftige Struktur, eine Zielorientierheit erkennen? Nirgends! Nehmen wir das Heilige Reich deutscher Nation: von den deutschen Kaisern als Herrschaft Gottes und Stellvertreterschaft der deutschen Kaiser im Mittelalter gegründet. Es erstarrte im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation zur Farce und wurde von Napoleon I. 1803/ 1806 zerschlagen und aufgelöst. So ist es allen von Menschen gegründeten Institutionen ergangen. Auch die EU wird eines Tages in alle Winde zerflattern.

Dann die optimistischen, idealistischen Philosophien eines Hegel: Der Weltgeist soll, von vernünftigen Staatsmännern geleitet, die Menschheit zur Vollkommenheit ihrer Geschichte führen, in der die Vernunft alleine herrscht. Das Vernünftige wird das Wirkliche sein, und das Wirkliche das Vernünftige! Schon der geistige Gigant Schopenhauer sagte hierzu: „Die größte Frechheit im Auftischen baren Unsinns!“

Tausende und Abertausende Kriege hat es seit den Hethitern, den Griechen und den  Römern gegeben. Man hat immer nur eines erreicht: Friedenschlüsse, um das weitere Chaos zu verhindern. Aber neue Kriege sind ausgebrochen und neues Chaos, wie zurzeit in Europa, wo Putin die Staatsmänner kujoniert und zu immer neuen wahnsinnigen Rüstungsanstrengungen zwingt. In Deutschland herrscht das reine Chaos, auch in England. Wohin mit den hereingelassenen Ausländern? Das Geld ist alle, Messerstechereien sind an der Tagesordnung, Plünderungen werden bald folgen.

Wie ist es im Privatleben? Der Philosoph Nietzsche hat es auf den Punkt gebracht: Der Wille zur Macht herrscht allenthalben. Nur wer seine eigene Machtmöglichheit (sei es Talent, Begabung) ausbauen kann, lebt einigermaßen auskömmlich bis gut. Natürlich auch, wer mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wird. Den Rest beißen die Hunde oder sie sind des Schicksals Spielbälle im Winde. Einen Sinn kann man hier auch nicht erkennen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

l3487171 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 22:34

Das Geschichtsbild macht ja Menschen zum bloßen Opfer der Geschichte und der Umstände. Ich halte die Analyse nicht für falsch. Man muss aber auch sehen, dass es sehr unterschiedliche Akteure in der Geschichte gibt. Es gab euch welche, die den "Willen zum Sinn" hatten (Frankl) un nicht nur den Willen zur Macht.

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Haldor  24.08.2024, 15:49
@l3487171

Dem kann man nur zustimmen. Den Willen zur Macht darf man nicht verabsolutieren, zumindest nicht in der Menschenwelt. Wenn Nietzsche sagt: „…auch ihr seid Wille zur Macht und nichts außerdem“, so hat mancher Nietzsche-Biograph hier Bedenken angemeldet (z.B. J.P. Stern in „Nietzsche“ – die Moralität der äußersten Anstrengung“). Dass der Mensch z.B. ein „metaphysisches Bedürfnis“ hat (Schopenhauer), kann niemand vernünftigerweise leugnen. Nur Nietzsche, der Schopenhauers Philosophie eines Tages komplett verworfen hat, tat es. So konnte er allein zu dem höchst bedenklichen Satz kommen: „Ihr seid Wille zur Macht und nichts außerdem. Es gibt, wie du mit Recht sagtest, den Willen zum Sinn. Wer allerdings Frankl ist, weiß ich nicht

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Hm...

Viele glauben dem "Gott dieser Welt" (Offb.12,9).

Unser Schöpfer (Kol.1,16

lehrt Anderes (Joh.14,6; Offb.20,4-5).

Woher ich das weiß:Recherche

Also mit Bauchgefühlen kannst du den Sinn des Lebens erkennen.

Wie funktionert das ?

Ich würde sagen eher eher mit der Vernunft und Willen.... und durch die Biblische Offenbarung .

Lg ⚘

Weil die meisten Leute wollen nicht ihre Zeit damit verschwenden und trotzdem keine "akzeptable" Antwort erhalten! Die Frage ist eine der schwierigsten die es gibt! Ich finde die Dauer von Gesprächen wird auch allmählich zu kurz! Leute sparen an den falschen Stellen mit der Zeit!