Warum wurde Gottlieb Biedermann zum perfekten Opfer für Schmitz und Eisenring in 'Biedermann und die Brandstifter?

1 Antwort

Er ist naiv.

Richtig und zusätzlich ist er gutgläubig. Deshalb nimmt er sie auf, ohne ihre wahren Absichten zu hinterfragen.

Dazu kommt ein Selbstbetrug. Nachdem B. den Knechtling entlassen hat, will er nun sich selber demonstrieren, wie menschlich er doch sein kann.

Weiters spielt Ignoranz eine große Rolle. Obwohl die Hinweise auf die wahren Absichten von E. und S. fast schon offen daliegen, ignoriert sie B. und redet sich weiter ein, die beiden werden schon nichts schlimmes anstellen, so nett wie er zu ihnen ist.

Als B. dann doch das Unglück kommen ahnt, fehlt es ihm an Rückgrat und Durchsetzungsvermögern, um sich gegen E. und S. zu stellen. Da siegt dann die Feigheit, die Konfrontationsscheu und das Bedürfnis nach Akzeptanz.

Insgesamt stellt das ganze Stück eine Parabel dar, wie Hitler an die Macht kommen konnte, wobei das ganze deutsche Volk Herr Biedermann ist. Das Stück hat durch die Erfolge der AfD nichts an seiner Aktualität verloren.