Warum wird Pornografie als normal betrachtet, obwohl es Beweise gibt, dass sie negative Auswirkungen haben kann?

10 Antworten

Dieses Paper bringt es auf den Punkt:

Die Forschung zeigt, dass zu einer gesunden sexuellen Entwicklung auch eine natürliche Neugier auf die Sexualität gehört. Retrospektive Studien zeigen, dass der zufällige Kontakt mit realen Sexualitätsszenen für Kinder nicht schädlich ist. Unsere Umfrage zeigt, dass das Alter, in dem Kinder zum ersten Mal mit Pornografie in Berührung kommen, nicht mit einer negativen Einstellung gegenüber Frauen korreliert. Studien mit nicht expliziten Darstellungen von Sexualität zeigen, dass junge Menschen, die nach sexualisierten Darstellungen suchen, dazu neigen, ein bereits bestehendes Interesse an Sexualität zu haben. Diese Studien deuten auch darauf hin, dass die heutigen Kindergenerationen nicht stärker sexualisiert sind als frühere Generationen, dass sie in Bezug auf Sexualität nicht unschuldig sind und dass eine wichtige negative Auswirkung dieses Wissens darin besteht, dass sie sich als unwissend ausgeben müssen, um die Erwartungen der Erwachsenen an sie zu erfüllen. Die Forschung legt auch nahe, dass es große Unterschiede zwischen vor- und nachpubertären Einstellungen zur Pornografie gibt und dass Pornografie nicht süchtig macht.

Die BBC hat die Studienlage zusammengefasst und kommt zum Schluss:

Oft ist die Beweislage uneinheitlich, und die Forschungsmethoden und Stichprobengrößen der Studien haben ihre Grenzen. [...] Die Frage nach Ursache und Wirkung wird in der Pornoforschung häufig gestellt: Ziehen Pornos mehr Menschen mit sexuell aggressiven Tendenzen, Menschen in unglücklichen Beziehungen, Menschen mit kleineren Belohnungssystemen in ihrem Gehirn und Menschen mit Sexsucht an - oder verursachen sie diese Dinge? Das ist ein heikles Forschungsgebiet. Solange es keine eindeutigen Antworten gibt, deuten die bisherigen Erkenntnisse darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Pornos negative Auswirkungen haben, sehr stark von der Person abhängt, die sie konsumiert.

Es ist also alles Andere als bewiesen, ob Pornographie negative Auswirkungen hat oder nicht. Es gibt auch ein Buch, welches alles zusammenfasst, was wir wissen. Darin heißt es:

Die wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Projekt sind, dass wir zwar Tausende von akademischen Forschungsarbeiten über die Auswirkungen von Pornografie ausfindig machen können, aber erstaunlich wenig davon die Beziehungen zwischen Aspekten einer gesunden sexuellen Entwicklung und dem Konsum von Pornografie untersucht. Mangelnde Einigkeit darüber, was gemessen wird, einschließlich der Definition von Pornografie, hat zu Verwirrung geführt. Darüber hinaus wurde in einem Großteil der relevanten Forschungsarbeiten, die wir zum Zusammenhang zwischen dem Konsum von Pornografie und Aspekten einer gesunden sexuellen Entwicklung identifiziert haben, Korrelation fälschlicherweise als Hinweis auf Kausalität interpretiert.

Ich denke, es kommt sehr auf die Inhalte der Videos an, die man konsumiert, sowie die Häufigkeit des Konsums. Aber grundsätzlich ist es doch „normal“, dass Menschen Interesse an Sexualität haben.

- Es befriedigt den Sexualtrieb der Männer.

Denke das sollte Grund genug sein weshalb es seine Daseinsberechtigung hat. Nirgendwo sonst ist der Mann mehr benachteiligt als in der Sexualität


Meiner Meinung nach gilt es nur als Normal, weil es zum Erwachsenwerden dazu gehört. Man beginnt als Jugendlicher damit. Entweder, weil man neugierig ist oder weil das Umfeld es tut. Auch wird es von älteren vorgelebt. Damals waren diese Kalender mit den halbnackten Frauen in vielen Betrieben einsehbar. In einer gewissen Form ist dies auch Pornographie. Als Jugendlicher will man natürlich Mutig und auch besonders Männlich wahrgenommen werden.

Ich erinnere mich auch noch zu gut, als ich in der weiterführenden Schule, mit ca. 12 Jahren mit meinem Schwarm über ICQ gechattet hatte. Sie fragte mich, ob ich denn schon masturbiere und schickte mir den Link einer Pornoseite. Ob sie sich mit ihren Freundinnen ein Spaß erlaubte weiß ich nicht.

An für sich ist der Konsum von Pornographie nur ein Verhaltensmuster, das antrainiert wird. Dazu kommt, dass es stark abhängig macht und sehr negative Folgen mit sich ziehen kann, worauf ich aber nicht weiter eingehen möchte, weil das sonst den Rahmen sprengt. Es gibt gegen Initiativen wie NoFap, die sehr gut über die Auswirkungen von Porn und Enthaltsamkeit aufklären. Außerdem habe ich erst letztes Wochenende im Radio gehört, dass in Deutschland die Pornoseiten aufgrund von mangelndem Jugendschutz gesperrt werden sollen. Die Gegenseite ist wohl in Berufung gegangen - soweit mein Stand der Dinge.

Es bleibt heiß. Eine neue Art vom Konsum ist der Softform auf Twitch.mit z.B. Whirlpool-Streams in den sich Mädels in Bikini zeigen und sexy Posen einnehmen. Es ist meiner Meinung nach schon sehr Traurig, wenn man bedenkt, dass die Zielgruppe solcher Streams Jugendliche sind, die dann auch noch ihr Taschengeld "spenden".

P. wird nicht als normal angesehen. Niemand konsumiert sie unverholen in der Straßenbahn oder so, denn das verbietet das Schamgefühl - denn "normal" ist was sozial erlaubt ist.


NobbyNopps  27.06.2023, 01:58

Hast du ne Ahnung! Wozu haben wir mobiles Internet denn sonst?

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Hejapeja  27.06.2023, 06:24
@NobbyNopps

Das ist diskret...aber ein Heft mit einer gewissen Größe, so wie früher...wohl doch nicht, oder?

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NobbyNopps  27.06.2023, 10:52
@Hejapeja

Was denn nun? Von niemand macht das abweichen auf ein scheiß Heft? Ich Fummel sogar mit ner Frau in der Öffentlichkeit! Kann ja nicht jeder nen Stock im verklemmten Hintern haben...

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Hejapeja  27.06.2023, 11:29
@NobbyNopps

Zwischen verklemmt und das Schamgefühl Unbeteiligter rücksichtslos ignorieren, ist viel Spielraum.

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 in Beziehungen und einer verringerten Lust auf echten Sex führen kann.

Selbst wenn es so wäre, würde das ja nur die betreffen, die Zugang zu beiden haben.

Ich persönlich fappe seid ich 12 bin zu Pornos und kann keine Veränderungen feststellen.


Gianpiero545 
Beitragsersteller
 27.06.2023, 15:23

Nur weil es bei ihnen so ist heißt es nicht das es bei anderen so sein wird.

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