Warum wird mein legasthenischer Freund traurig, wenn ich ihn korrigiere?

4 Antworten

Wenn er zuhause online geht und sich in irgendwelche Foren oder hier in GF einbringt, sollte er wie jeder denkende Mensch den Rechner und nicht das Smartphone nehmen. Dann kann er jederzeit alles was er schreibt erstmal in Word dem Spellchecker unterziehen, das mach ich sogar häufig, als summa cum laude promovierter Mensch. Das gilt auch für WhatsApp. Mir passieren nicht aufgrund von Legasthenie, sondern altersbedingt, auch so manche Rechtschreibfehler, aber der Spellcheck in Word hilft.

Hat er Dich denn darum gebeten, Dich zu korrigieren?

Wenn nein, das ist das vielleicht von Dir gut gemeint, aber es ist wie ein ständiges dran erinnern, dass er eine Beeinträchtigung hat.

Stell Dir vor, er hätte stattdessen eine Behinderung, z. B. am Bein und bei jedem Spaziergang würdest Du sagen "Du läufst ja langsam."

Weil die reine Korrektur vermutlich keine Hilfe darstellt, sondern lediglich als überflüssige Kritik wahrgenommen wird, die einen runter zieht (auch, wenn es gut gemeint war).

Betroffenen kann ggf eine gezielte Therapie zur Verbesserung helfen, aber gerade von Freunden und Familie wünscht man sich idR, mit seinen Eigenschaften angenommen und akzeptiert zu werden. Dieses Gefühl bleibt vermutlich aus, wenn er ohne seine Zustimmung, beständig korrigiert wird.

Positive Vibes, mehr Fokus auf die erreichten Erfolge, als auf Fehlerhaftigkeiten hinzuweisen, motivieren idR mehr. Korrigieren würde ich nur dann, wenn er den Wunsch danach selbst äußert.