Warum wird manchmal dazwischen gerufen, wenn Politiker im Bundestag reden halten?

6 Antworten

Zwischenrufe sind Bestandteil der vorherrschenden Debattenkultur im Bundestagsplenum. Die Debatten, die im Plenum abgehalten werden, dienen dem Repräsentativsein und der Abbildung der verschiedenen Ansichten. Es zeugt vor allem von Transparenz, wenn hier offen und lebhaft über Dinge diskutiert wird.

Das Debattieren spielt im Bundestag übrigens nur eine untergeordnete Rolle, weil es sich um ein sogenanntes Arbeitsparlament handelt, in dem die einzelnen Gesetzesentwürfe und Projekte in einzelnen Ausschüssen ausgearbeitet werden, nicht im Plenum. In den Ausschüssen geht es um einiges sachlicher zu, was ziemlich wichtig ist, weil sie sehr effizient arbeiten müssen. Selbiges gilt auch für den Bundesrat, der nicht von geringerer Bedeutung für die Gesetzgebung in DE ist, als der Bundestag.

Man will verhindern, dass eine Ansicht einseitig dargestellt wird. - Natürlich ist das respektlos. Wenn man der Meinung ist, dass der andere Unsinn redet, hat man keinen Respekt mehr vor ihm.

Andererseits ist der Bundestagspräsident ermächtigt, Zwischenrufer, die es zu weit treiben, zur Ordnung zu rufen.

Es fängt schon damit an, dass die Anwesenheit der Abgeordneten zu wünschen übrig ist, die Hälfte fehlt, manchmal noch mehr.

Bundestag oder Stammtisch ist kein grosser Unterschied.

Das ist seit jeher Bestandteil der parlamentarischen Kultur. Sonst wäre es zu langweilig. Der Bundestagspräsident muss aber für das richtige Maß sorgen.