Warum wird der Betriebswirt HWK ( HWO) , Betriebswirt IHK oder VWA von vielen belächelt?

2 Antworten

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Leute die Ahnung haben werden den Abschluss nicht belächeln. Der Betriebswirt(HWK), also des Handwerks, ist dafür gedacht, kleine und mittlere Firmen mit bis zu 100 Beschäftigten zu führen. Niemand wird deshalb diesen Abschluss mit einem BWL Studium vergleichen. Da aber viele als Betriebswirt-HWK kleine und mittlere Betriebe erfolgreich leiten, kann man davon ausgehen, dass so ein Studium seinen Zweck erfüllt und alle nötigen Kenntnisse vermittelt werden. So ein Studium bei der HWK ist auch kein "Selbstläufer", da der Stoff in relativ kurzer Zeit durchgenommen wird. Oft sogar nur in Teilzeit, also an drei Abenden die Woche und die Teilnehmer haben fast immer auch einen Vollzeitberuf. Allein das verdient wirklich Respekt.

Ich habe auf der HWK einen Meisterkurs gemacht und z.B. im Fach Statik hatten wir einen Dozenten von der FH Koblenz. Der sagte zu Beginn, dass das was er uns in 6 Monaten(Vollzeit) beibringen muss, in einem Ingeneursstudium in den ersten 4 Semestern durchgenommen wird.

Beim Betriebswirt HWK ist es ähnlich, das die Fächer in komprimierter Form in relativ kurzer Zeit gelehrt werden.


DonDoener  16.08.2022, 21:39

Sorry was für ein Blödsinn.
Klar weil die Meister ja alle viel cleverer sind, komisch ich habe 2 Semester Technische Informatik studiert (anschließend zur normalen Informatik gewechselt) und wir hatten sowohl Elektriker, Mechatroniker und von beiden Meister und Techniker dabei.
Ausnahmsweise alle waren schon ca. nach dem halben Semester Grundlagen der Elektrotechnik 2 mit ihren Vorwissen am Ende... (Und das war nur Technische Informatik, nicht mal Elektrotechnik oder Mechatronik und nur das zweite E-Technik Fach im 2. Semester Studium...)
Ebenso ist mein Bruder nach 3 Semestern Maschinenbau durchgefallen und hat anschließend seinen Techniker Maschinenbau gemacht, dafür musste er nach eigener Aussage nicht ein mal lernen und es war in keiner Weise mit dem Studium zu vergleichen.
Seine Aussage war "Der Techniker ist sowas von easy und kommt z.B. in Mathe nicht mal an die Fachoberschule ran", welche er vor dem Studium absolviert hatte...
Entweder hatte Ihr Dozent keinen Plan oder das Fach kam an der FH erst im 4. Semester vor.
Ausnahmsweise jeder der beides gemacht hat kann dir bestätigen, dass der Umfang und die Komplexität eines Studiums deutlich umfangreicher sind. Ebenso ist das Lerntempo deutlich höher, im Studium wird ja schließlich nicht nur alles aus dem Meister durchgenommen, sondern auch noch der gesamte Theoretische Umfang der vorherigen Ausbildung und dann noch mehr über beides hinaus.
Mag sein, dass eurer Stoff erst im 4. Semester vermittelt wurde, aber nur weil in den ersten 3 Semestern der gesamte Ausbildungsstoff + nochmal min. das doppelte bis dreifache durchgenommen wurde...

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rabuo 
Beitragsersteller
 28.06.2017, 00:54

Hut ab da hast du  Grossartiges geleistet.
Bei mir war es genauso ich wusste eigentlich immer schon ich kann mehr, bin aber leider in einen Mobbing Betrieb geraten . Und meine Eltern wollten nicht das ich mich Weiterbilde oder Ausbildung abbreche. Das hat mich damals alles runtergezogen . Nach zweimaliger nicht bestandener Prüfung zu denen ich jeweils überredet wurde obwohl ich es nicht wollte, haben mich alle nicht für reichlich intelligent gehalten. Obwohl ich vorher immer gute Noten hatte, und dann noch Hauptschüler, ich hätte den Betriebswirt auch nicht mehr gebraucht, aber ich wollte mir das erlangte Wissen schriftlich bestätigen lassen, und mir selbst beweisen ob ich wirklich so blöd bin, obwohl ich zugeben muss das es mir immer noch peinlich ist. Hier im anonymen Chat kann ich es zugeben.Und ich hoffe auch das der letzte Abschluss zählt , und ich bilde mir ein das alle unsere Ingenieure mich akzeptieren und schätzen keine würde denken das ich ursprünglich nur Hauptschule habe und zweimal durch eine Ausbildung gerasselt bin.Und soweit wie du bin ich noch nicht , es ist mir leider eben nicht egal was andere denken, aber ich versuche daran zu arbeiten . Vielen Dank für Deine Antwort und viel Erfolg im weiteren Leben😃

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rabuo 
Beitragsersteller
 27.06.2017, 23:12

Ja, da kann ich Dir nur zustimmen, ich habe damals in meiner Jugend Mist gebaut . Und habe   Verkäufer gelernt , danach den Kaufmann im Einzelhandel  2 mal versemmelt. Weil ich starke Probleme in meiner Familie und  in meinen Ausbildungsbetrieb hatte. Dann hat mein Onkel mich unter seine Fittiche genommen. Er hat einen Baubetrieb und mir  beigebracht wie man Häuser verkauft. Ich wurde immer Erfolgreicher und nach den Jahren Selbstbewusster. Dann habe ich mir zugetraut den Betriebswirt HWK zu beginnen, und habe diesen erfolgreich nebenberuflich abgeschlossen. Mittlerweile leite ich auch Dank dieser Ausbildung eine Abteilung und demnächst soll ich alles übernehmen. Leider wurde mir schon von vielen gesagt das wenn ich mich als Angestellter bewerben würde dieser nichts Wert wäre, da ich ja damals durch meine Ausbildung gefallen bin, und auch so wäre das ja nur ein Abschluss für den man Geld bezahlt und Ihn sozusagen geschenkt bekommt. Dabei musste ich extrem büffeln. Das wegen meine Frage ob das andere auch so sehen. Wäre nämlich Schade wenn ich diesen dann so zusagen umsonst gemacht hätte.

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janfred1401  27.06.2017, 23:46
@rabuo

Auf die HWK Koblenz kommen Leute aus ganz Deutschland um das Betriebswirt Studium zu machen und auch für Meisterkurse. Das kostet fast 5000 Euro nur an Gebühren und die Durchfallquote bei den Meistern ist um die 70%. Da kann man nicht sagen, dass man es geschenkt bekommt. Man kann die Prüfung allerdings noch 2 mal wiederholen.

Alles was man vorher nicht durchgezogen hat, und auch die Gründe dafür, spielt im späteren Berufsleben keine Rolle. Der letzte Abschluss zählt. Und egal wo man sich bewirbt und man dann genommen wird. Man hat zunächst eine Probezeit, bei der man sich beweisen kann. Es gibt in allen Berufen auch die sogenannten Schauspieler, die ihren Abschluss oder auch Diplom mit irgendwelchen Tricks bekommen haben. Das fällt jedem Arbeitgeber aber in den ersten paar Wochen auf und er kann sich wieder was neues suchen.

Ich habe auch in meiner Jugend viel Mist gebaut und die Arbeit war mir eher unwichtig, wenn ich auch nie arbeitslos war. Mich hat dann die Bundeswehr kurriert. Nach den 15 Monaten hatte ich auf einmal Spass an der Arbeit und dadurch wurde ich richtig gut und war bereits mit 24 Jahren Polier von einer Truppe, wo die Leute alle älter als ich waren. Den Maurermeister hätte ich eigentlich nicht gebraucht, aber mit 35 hatte ich genug Geld zusammen und sagte mir, jetzt will ich wissen, ob ich das schaffe. Es war nicht einfach, aber ich habe bestanden. Hilfreich war bei meinem Werdegang, dass ich relativ früh nichts mehr darauf gegeben habe, was andere über mich denken. Ich hab auch meine eigene Art Baustellen zu leiten. Ohne grosses Geschrei und immer fair zu allen. Die meisten haben eine andere Art ihre Autorität zu beweisen :-)

Mach dir keine Gedanken darüber, was andere Leute von deiner Ausbildung halten, sondern überzeuge mit Leistung. Es gibt viele, die sind die geborenen Führungskräfte. Auch ohne Diplom. Ich habe mal einen Österreicher kennengelernt, der hat für Siemens eine Grossbaustelle für über 300 Millionen Euro geleitet und war kein Ingeneur.

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Kann ich persönlich nicht bestätigen, dass diese Abschlüsse von vielen belächelt werden.


rabuo 
Beitragsersteller
 27.06.2017, 20:43

Ja da hast du wahrscheinlich recht.

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rabuo 
Beitragsersteller
 27.06.2017, 20:37

Hier in GF schon

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Appelmus  27.06.2017, 20:38
@rabuo

Ich würde viele Mitglieder hier nicht unbedingt als Mitglieder einschätzen, die aufgrund ihrer derzeitigen oder eigenen Bildung dieses wirklich beurteilen können. 

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