Warum wechselt Intel so oft den Sockel?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

zumindest was bei Intel ab den Mainstream - Sockeln der 11xx - Baureihen geschah, ließe sich teilweise nur spekulieren in Richtung zu konkret und kurzfristiger Entwicklungen aus einem Guss, was hier und dort durchaus immer wieder mal Probleme im elektrischen Design offenbarte.

Hätte man z.B. seinerzeit für den Mainstream am Sockel LGA 1156 bis zur dortigen Einführung von DDR4-Ram mit "Skylake" festgehalten, so hätte man vermutlich nicht jedes Jahr ein neues CPU-Modell nach dem damaligen "Tic-Toc" - Schema ohne gewisse Plattform-Einschränkungen auf den Markt werfen können. Mit jedem Versuch eines neuen CPU-Designs hätte man sich bei der Pin-Belegung des CPU - Package an die fest vorgegebene Verdrahtung des CPU-Sockels halten müssen.

Diese Problematik wurde zu letzt mit dem Sockel 1151 - "Skandal" bekannt, wo bis auf wenige Pins und deren Funktionen zwischen 100-Series PCH über 200-Series bis 300-Series selbst eine Core 9000-Series tatsächlich auf einem Board mit H110-Chipset zumindest teilweise funktionsfähig gemacht werden konnte mit entsprechenden BETA-Bios.

LGA 1200 war für Intel nur eine vorzeitige Notlösung gegen AMDs massiven Druck mit den ersten Ryzens 2016/2017, denn LGA 1151 war designtechnisch nur bis 4 Cores / 8 Threads mal vorgeplant bei 14 nm - Strukturen. AMD Ryzen kam mit seinen bis zu 8 Cores / 16 Treads Intel da schlicht zu früh und massiv in die Quere im Mainstream-Segment. Sonst hätte Intel seine ersten 6 und 8 - Kerner vermutlich nicht noch ( notgedrungen ) auf den LGA 1151 gepresst.

Zudem klappte es für Intel auch mit der Umstellung auf 10 nm Strukturbreite nicht so wie geplant, denn das wäre sonst gemäß der hausinternen "Tic-Toc" - Strategie bereits bei Core 7000-Series zu erwarten gewesen mit einer etwaigen i7-7700K @ ~ 5 Ghz Boost.

Ansonsten könnte man aber durchaus die Meinung vertreten, das Intels kundenunfreundliche Sockel-Strategie gegen AMDs AM3+ - Plattform mit den FX-Prozessoren schlichtweg mangels Konkurrenz so durchsetzbar war. Fraglich wäre dann, ob LGA 1200 ohne oben genannte Problematiken der Entwicklungsverzögerungen und ( zu ) früh neu erstarkter Konkurrenz überhaupt als Plattform erschienen wäre. Die zusätzlichen knapp 50 Pins des LGA 1200 dienten hauptsächlich der besseren und belastbareren Lastverteilung der neuen Prozessoren mit ihren entsprechend höheren Eigenlastaufnahmen.

LG

Ist halt Intel, die können das

Hier wird nicht hinterfragt was die machen. Im Gegensatz zu AMD, würden die das so handhaben, dann gäbs Fratzenklatscher par excellence

Intel pro Sockel zwei CPUs und gut ist.

AMD hat mit dem AM4 quasi fünf CPU-Generationen unterstützt und laut CEO bei der Vorstellung von AM5 soll wohl wenigstens noch nen 5000er Refresh für AM4 erscheinen

AM5 kann man von ausgehen, daß hier wenigstens drei Generationen drauf gehen, wenn nicht gar vier bis fünf, da lassen wir uns mal überraschen

Davon mal ab find ichs auch hier mittlerweile idiotisch jährlich ne neue CPU-Generation zu bringen, allein schon wegen immer weiter schwindender Ressourcen

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Im Job seit über 25J

Offiziell,

weil immer mehr Anforderungen an die CPU-Kontakte gestellt werden.

Also immer mehr Pins und bessere Belegung.

Aber jeder weiß doch, dass es den Umsatz ankurbelt,
wenn die wehrte Kundschaft sich neue Mainboards kaufen muss.

Das es auch anders geht hat AMD mit den AM4 Sockel gezeigt.
Der ist jetzt aber auch so ziemlich ausgereizt.

Hansi


tommy1T  09.02.2023, 13:30

wie verdient aber intel bei verkauften mainboards?

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LongsbieHD 
Beitragsersteller
 09.02.2023, 13:41
@tommy1T

Die haben Margen von so 10% wegen den Chipsätzen

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Von Experte Kerner bestätigt

Manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte

https://www.pcgameshardware.de/screenshots/1280x1024/2020/10/Intel-Alder-Lake-S-CPU-photo-videocardz.com-pcgh.jpg

Auf dem neuen Format ist halt einfach mehr Platz für noch mehr Prozessorkerne und noch mehr Cache-Speicher.

Auch die anzahl der Pins ist angestiegen von DAMALS 370 Pins auf aktuell 1700 Pins. Da musste man natürlich neue Lösungen beschreiten weil die Kraft um 1700 Pins irgendwo reinzudrücken unglaublich hoch wäre.

Ein neues Mainboard kostet etwa 100 Euro. Was soll es denn bringen es bis in alle Ewigkeit weiterzubenutzen.

Warum wechselt Intel so oft den Sockel?

Damit Du auch ganz sicher, ganz schnell lernst wie der Hase im marktwirtschaftlichen Kapitalismus moderner Prägung läuft und brav in regelmäßigen Abständen neue Produkte kaufst (ach nee - heute sagt man ja "kaufen" nicht mehr, sondern man "holt" sich ja nur noch was. Das klingt schon sehr viel weniger nach einer erforderlichen Vorleistung)