Warum waren Kriegsschiffe im 2. Weltkrieg so verwundbar durch Torpedos von U-Booten/Flugzeugen, waren sie unter der Wasserlinie nicht ausreichend gepanzert?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Warum waren Kriegsschiffe im 2. Weltkrieg so verwundbar durch Torpedos von U-Booten/Flugzeugen

Weil Torpedos die unangenehme Angewohnheit haben, unterhalb der Wasserlinie zu explodieren. Das führt zu Wassereinbruch und letztendlich zum Sinken.

waren sie unter der Wasserlinie nicht ausreichend gepanzert?

Man konnte die konventionelle Panzerung nicht am ganzen Schiffsrumpf anbringen. Das wurde zu schwer und führte zu Instabilität und verminderter Seetüchtigkeit.

Ein Schlachtschiff war ein Balanceakt zwischen Geschwindigkeit, Bewaffnung und Panzerung. Mehr Panzerung bedeutet weniger vom anderen.

Völlig schutzlos waren die Schiffe nicht. Man entwickelte zwischen 1900 und 1945 verschiedene Anti-Torpedosysteme

Torpedo belt - Wikipedia

Einige waren besser, andere wie das Pugliesesystem waren gut auf dem Papier aber schlecht in der Praxis

Pugliese-Torpedoverteidigungssystem – Wikipedia

Einen perfekten Schutz hat allerdings niemand erfunden. Man konnte das Versenken erschweren, aber Unverwundbarkeit gab es nicht.

Für einen detaillierten Überblick siehe hier

History and Technology - Torpedo Defense Systems of World War II - NavWeaps

Die Yamato und die Shinano hatten experimentelle "Torpedowülste" am Rumpf unterhalb der Wasserlinie. Die sollten ein eindringen eines Torpedos in den Rumpf verhindern. Bei der Shinano sorgte das U-Boot Archer Fish dafür das nach den Treffern der Torpedos Wasser in diese Wülste eindringen konnte, das Schiff langsamer wurde und schließlich durch den Druck Löcher in den Rumpf gerissen wurden, die dann zum Untergang führten. Es gab einfach kein Mittel gegen die "Aale". Aber auch gegen jagdbomber und bomber sahen Schiffe schnell alt aus. Die Briten verloren zwei große Schlachtschiffe innerhalb weniger Minuten im Kampf gegen japanische Flugzeuge. Siehe HMS Prince of Wales und HMS Repulse...

Woher ich das weiß:Hobby

Die Bismarck bekam echt viele Treffer, die sie sogar auch noch verkraftete. Bis sie an ihrer Ruderanlage von britischen Torpedobombern getroffen wurde.

Die Bismarck war nach der Versenkung der Hood eines der gesuchtesten Schiffe der Welt, aber auch eines der ungeschütztesten.

Die BM hätte zwingend im Geleit mindestens auch einen Flugzeugträger mit benötigt.


McDuffee  20.02.2024, 04:22

Die graf Zeppelin wurde nie fertiggestellt...

Weil man aufgrund der Panzerung dazu überging nach Möglichkeit Magnetzünder zu verwenden die das Torpedo unter dem Rumpf des Schiffes explodieren ließ und somit diesen gepanzerten Gürtel umging. Des Weiteren waren es ja hauptsächlich Handels bzw. Transportschiffe die man mit Torpedos zu versenken suchte. Für den überwiegenden Teil des Torpedoeinsatzes war das also eigentlich gar nicht relevant.

Noch nie Pearl Harbor gesehen?

Die Schiffe könnten gar nicht schwimmen, wenn sie so dick gepanzert wären, um einen Torpedo Stand zu halten.

Man hat sich diesen mit Netzen, teilweise vom Leibe gehalten.

Das Foto zeigt wie man sich aktuell gegen Drohnen wehrt. Dasselbe Prinzip gab's auch bei Torpedos.

Bild zum Beitrag

 - (Deutschland, Krieg, Militär)

Wellenmacher141 
Beitragsersteller
 19.02.2024, 21:49

Ja, Torpedo-Netze, stationär schon aber nicht während der Fahrt