Warum versuchen viele jüngere Nutzer, Lehrer als "böse" darzustellen?

2 Antworten

Ganz einfache Kiste: Viele Lehrer (entweder sehr junge Leute frisch vom Studium, oder die "Konservativen") kommen mit der Realität immer weniger zurecht.

Die einen lernen alles aus dem Lehrbuch und müssen dann feststellen, dass immer mehr Schüler in ihrer Kindergartenzeit (z.B. bei Grundschulklassen) weniger Bildung oder soziale Kompetenz vermittelt bekommen. Die Kinder werden in der Kita meist nur abgestellt, da es an Personal für Angebote fehlt. Habe das bei meinem ehemaligen Kindergarten massivst mitbekommen, als ich mal Pflichtpraktikum dort gemacht habe. Die Kinder lernen weniger über Natur und Geschichte, sie lernen auch weniger miteinander klar zu kommen. Stattdessen werden viele Kinder zu Hause auch nur vor dem Fernseher geparkt. Interaktion gibt es auch da nicht. Wenn dann in anderen Kulturen der 3-jährige Sohn der Mutter befiehlt, was sie zu tun und zu lassen hat und das Kind ein Kronprinzensyndrom entwickelt, dann führt das rasch zu Konflikten mit den jungen dynamischen Kräften vom Studium oder mit den "Alteingesessenen", die die Kinder dann erstmal in ihre Schranken weisen müssen. Hinzu kommt, dass die Lehrer so viel mehr vermitteln müssen, weil vielen Kindern der Bezug zu Natur und der Wirklichkeit fehlt, da sie meistens vor pädagogisch wertlosen Fernsehsendungen abgestellt werden.

Folglich resultieren dann immer mehr Reibungspunkte. Den Lehrern wird teilweise ein Maulkorb gegeben, da sie sich zur aktuellen Politik nicht äußern dürfen -> Verlust des Arbeitsplatzes, wenn man die gescheiterte Migrationspolitik und andere gesellschaftliche Fehlentscheidungen ansprechen würde.

Auf der anderen Seite haben zahlreiche Migrantenkinder große Defizite bei den Deutschkenntnissen, da zu Hause meist nur die Muttersprache gesprochen wird. Die Eltern haben selber selten die Muße, selber Deutsch zu lernen und ihren Kindern Nachhilfe zu geben. Denn nur, wenn die Kinder fließend Deutsch sprechen können, können sie sich auch gut in die Schule einfügen.

Das ist eine Seite der Medaille. Die andere Seite habe ich leider selber erlebt.

Ich war zu meiner Schulzeit eher die graue Maus, habe ich von Verstrickungen jeglicher Art ferngehalten. Das war jedoch kein Grund, dass sich 3 zickige Lehrerinnen stehts und ständig an mir aufgerieben haben.

Diese Lehrerinnen haben allesamt privat mit diversen Problemen zu tun gehabt.

Die eine war schwanger und aufgrund der Hormone nicht zurechnungsfähig. Die nächste hatte 4 (5?) Kinder von 3 (4?) verschiedenen Kerlen. Den aktuellen Lover nannte sie "Raumteiler" (kein Joke, das hat sie wirklich erzählt!!)

Und da dachte ich mir so: "Jo, das lässt doch tief blicken, wer jetzt dafür verantwortlich gemacht wird oder warum sie so zickig ist, wie sie ist.

Diese Lehrerin hat auch einen Mitschüler mal mit "(...) F*CK DICH (...)" beschimpft. Ja, dieser Schüler hat vorher Murks gemacht. Aber solche Worte darf man als Lehrer nicht bringen. Egal was war. Den Knüller des Jahrhunderts hat aber meine Klassenlehrerin gebracht. 10. Klasse Abschlussfahrt nach London:

Ich hatte mich bis zuletzt geweigert, ein Smartphone zu besitzen/kaufen. Einerseits, da es mir zu teuer erschien und zweitens, weil ich mein Leben davon nicht abhängig machen wollte. Mein altes Nokia 1209 hat bis dahin gut Dienste geleistet. Alles wurde via Anruf erledigt, wenn es Probleme gab. In einem Elterngespräch wollte sie zunächst meinen Eltern auf den Zahn fühlen, ob sie mich beim Thema Handy irgendwie manipulieren/beeinflussen oder wie sie dazu stehen. Von dem Gespräch wusste ich aber zunächst nichts. Erst als meine Eltern ausgepackt haben, erfuhr ich davon. Mit Smalltalk wollte meine Klassenlehrerin mir das Thema Handy schmackhaft machen und hat mich auch ausgehorcht. Da habe ich ihr gesagt, dass ich nichts von Smartphones halte und wir aufgrund eines Vorfalls in der Schule bezüglich Datenschutz ja unser Handy in der Schule ja eh nicht nutzen dürfen. Dann wurde mir vorgeschwärmt, dass die anderen das ja sooo toll finden und ob ich mich von meinen Mitschülern gemobbt fühle. Ich habe ihr klipp und klar gesagt, dass mich andere Schüler nicht kratzen. Mein Kumpel hat extra für sein Handy+ Vertrag einen Minijob angenommen, nur damit er sich das leisten kann. Sowas habe ich dann als Argument mit herangeführt. Und auf einmal wurde aus nettem Smaltalk ein finsteres, schnippisches "Na wenn du kein Whats-App-fähiges Handy hast, kannst du nicht mit nach London fahren".

Ist ja nicht so, dass wir da nicht mindestens zu zweit gewesen wären und wenigstens einer Whats-App gehabt hätte. Zumal ich auch telefonisch erreichbar gewesen wäre. Stichwort Telefonkontakte und dann Nummer einspeichern. Dann einfach bei Bedarf denjenigen anrufen. Man stelle sich vor, so wurde das zur Zeit der Tastenhandys auch gehandhabt. Und es gab Zeiten, da gab es noch nicht mal Handys. Da musste es sogar noch ganz anders gehen. Hier war einmal mehr die Bequemlichkeit der Lehrkraft im Vordergrund. Ergo sollte ich meine Lebenseinstellung nur auf Wunsch einer einzelner Person umbiegen, nur damit sie nicht telefonieren muss. Ja geil. Wenn sie gesagt hätte, ich solle mich erhängen, hätte ich das auch machen sollen ??? Doch wer hier schon den Höhepunkt der Story erwartet, der muss enttäuscht werden. Die Posse hat ihre Pointe aber noch lange nicht erreicht. Es näherte sich der Tag der Abreise. Ich hatte die Tage davor einerseits etwas Muffensausen, war aber andererseits recht gespannt auf das Abenteuer. Mit einem Galaxy Young bewaffnet (alibihalber) für 180 € (130 € Telefon, 50€ fürs Einrichten), war ich gerüstet. Am Sonntag sollte es via Bus nach Calais und von da aus mit der Fähre rüber gehen. Am Donnerstagnachmittag hatte ich nach der Schule allerdings Kopfschmerzen und extreme Müdigkeit. Freitag ging ich dann wieder hin, war aber am Abend schlagkaputt. Ich hatte Fieber, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Husten... Also ab zur Notaufnahme.

Ergebnis: Abreise am Sonntag nach London viel für mich aus. Ich habe stattdessen das Bett für gut 2 Wochen gehütet. 180€ für die Katz, Wochenende gelaufen. Da soll man jetzt Verständnis für haben. #Danke_Anke

Ich denke, hier ist ein sehr starker Bias drin.

Auf der Plattform werden ja (eher) nicht dir guten Seiten und Erlebnisse mit Lehrern nachgefragt und diskutiert, sondern Problemfälle. Meist auch von den direkt betroffenen Personen, sodass die Sichtweise sehr subjektiv ist. Dazu kommt, dass Jugendliche auch eher emotionaler denken und dann härtere Worte finden. (Mir scheint das ao ein Phänomen der Zeit zu sein dass man für alles einen Begriff als Stereotyp finden muss)

Manchmal ist auch unklar, ob ein Lehrer z.B. einfach mal einen schlechten Tag hatte, oder sich generell nicht vorbildlich verhält.

Das kann zu einer ziemlich verzerrten Darstellung im Gesamten führen. Aber ich denke, das liegt einfach in der Natur der Sache.


Gianpiero545 
Beitragsersteller
 11.06.2024, 00:39

Danke für deine sächliche antwort

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