Warum verdienen Lehrer so viel für so wenig Arbeit?

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Ganz ehrlich, egal was die anderen Antworten sagen, du hast Recht, Lehrer verdienen zu viel für ihre Arbeit. Also, Lehrer müssen studieren, das stimmt. Das war aber nicht immer so. Meine Großmutter war auch Lehrerin, sie ist jetzt 85, und sie musste nur die Volkshochschule besuchen, nicht aber eine Universität. Sie verdient in Pension genausoviel wie ein Lehrer der studiert hat und ebenfalls in Pension ist (in Pension sind es ca. 70% vom letzten Gehalt).
Das es ein Halbtagsjob ist stimmt, natürlich sollten sie die Unterrichtsstunden vorbereiten, sie MÜSSEN es aber nicht. Ein Problem ist eben das niemand die Lehrer kontrolliert, außer die Aufsichtsleute der Regierung die vielleicht einmal im Jahr kommen. Und die bekommen in einer Unterrichtsstunde auch nicht den kompletten Einblick über die Fähigkeiten des Lehrers.
Weiterbilden müssen sie sich auch nicht, die Lehrpläne sind stark veraltet, ebenso ist es das Wissen der Lehrer.
Arbeiten korrigieren müssen sie, das stimmt. Aber auch nicht im jedem Fach, z.B. nicht in Sport oder Kunst.
Das Problem ist das die Lehrer Beamte sind, dadurch zahlen sie viel weniger Steuern, Versicherungen usw. Zusätzlich haben sie ihren Job auf Lebenszeit sicher, wenn ein Lehrer unfähig ist bekommt er einfach einen Regierungsjob, gefeuert werden können sie nicht (außer sie fi**en eine Schülerin oder andere Späße, was ja immer wieder vorkommt).
Wenn sie keine Beamten mehr wären gäbe es diese Probleme nicht und Lehrer würden etwas gerechter Behandelt werden, sieh dir zum Beispiel mal die Situation in USA an.


PhilipFCB  06.02.2023, 16:33

Sehr gute Antwort, kann man nichts mehr hinzufügen

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xD4v1dx3  25.05.2013, 12:56

Also das mit dem Weiterbilden ist nicht ganz richtig, es kommt recht oft vor dass Lehrer von mir fehlen weil sie auf Fortbildungen sind um ihre Kenntnisse aufzufrischen.

Es wäre mal eine Diskussion wert ob Lehrer nach ihren Fähigkeiten bezahlt werden sollten, weil ein Lehrer der den Schülern immer wieder sagt wie schlecht sie sind (ja, sowas gibt's) bekommt das gleiche Geld wie ein Lehrer der Schüler zum lernen ermutigt und ihnen eher hilft.

Was auch nicht ganz korrekt ist, ist das mit den Arbeiten in Sport und Kunst, es kann schon vorkommen dass Kunst, Sport oder Musiklehrer eine Arbeit schreiben und die muss dann eben auch korrigiert werden. Alle anderen müssen sowieso welche schreiben und damit haben sie schon viel Arbeit auch Zuhause.

Ein Lehrer (einer meiner liebsten) hat mir mal gesagt dass es ca. so lange dauert sich auf die Stunde vorzubereiten wie die Stunde selbst dauert, also wer sich auf eine Doppelstunde vorbereitet braucht (zu Beginn jedenfalls) ca. 1 1/2 Stunden. Ich bin sicher das nimmt mit der Zeit ab, weil man ja nicht für jede Klasse ein neues Programm entwirft, da der Lehrplan sich ja nie bzw. fast nie ändert.

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Also die meisten hier sind ja mal komplett realitätsfern. Lehrer werden absolut überbezahlt für das was sie leisten. Grundsätzlich erarbeiten sie einmal Ihren Lehrplan und können den dann jahrelang für dieselbe Klassenstufe benutzen. Arbeiten ist so ähnlich plus, die erste Arbeit wird korrigiert und die anderen nur noch verglichen. Ich habe mit einigen Lehrern gesprochen. Einen noch entspannteren Job gibt es übertrieben gesagt fast schon nicht.

Lehrer kann jeder werden - der das Zeug dazu hat !

Man braucht dazu nur Abitur ein Pädagogikstudium und vor allem gute Nerven !

Wenn du aber meinst, dass ein Lehrer nur wenig Arbeit bzw. einen Halbtagsjob hat - dann ist das schon mal eine gravierende Fehleinschätzung !

Denn ein Lehrer muss ja nicht nur den halben Tag Unterricht vor den Klassen halten - sondern er muss diesen Unterricht auch vor- und nachbereiten.

Und da gehen nochmal ein paar Std. drauf - die dir offenbar entgangen sind !

Ausserdem gibt es da noch ein paar andere Aspekte des nicht einfachen Lehrerberufs - auf die ich hier aber nicht weiter eingehen will.

Nur eins: Die Vorstellung Lehrer - viel Verdienst für wenig Arbeit - stimmt vorne und hinten nicht !

Würde 60-70 Stunden/Woche (wenn man nach juristischen Standards rechnet eher 100 Stunden/Woche) nicht als halbtagsjob bezeichnen. Mein Mitbewohner (verbeamteter Lehrer) ist i.d.R. Mo-Fr von 7-18 Uhr in der Schule am arbeiten. Er könnte auch oft schon um 14 oder 16 Uhr heim. Macht er aber nicht, weil er sagt er will Zuhause unter der woche abschalten können und nicht wie seine Kollegen bis 21 Uhr am Schreibtisch sitzen müssen. Am Wochenende saß er früher auch Samstag und Sonntag immer noch am Schreibtisch. Er sagt das hat sich nur minimal gebessert, aber seine Kollegen machen das auch so, weshalb er es akzeptiert. Er ist jetzt schon par Jahre dabei und sagte letztens, dass das die Regel ist und daher viele seiner Kollegen mittlerweile auf Teilzeit gewechselt haben, um ne 40-Stunden-Woche zu haben. Ich kenn ihn gut und weiß, dass jedes Wort stimmt. Bin Gottsfroh, dass ich in die Wirtschaft bin. Hab auch 50-60 Stunden, aber die Wochenenden frei und verdiene weit mehr als das doppelte von ihm.

Aber dass dann immer so auf Lehrer gebasht wird ärgert mich. Die meisten sind wirklich gute Menschen, die besser bezahlte Jobs in den Wind schlagen, weil sie den Kids helfen wollen und ich bewundere das, auch wenn ich das nie machen würde. Klar gibts auch da bestimmt Schwarze Schafe, aber wenn ich das mit den Leuten im Consulting oder so manch anderem Bereich vergleiche ist das einfach nur lächerlich.

Also hört auf die Lehrer zu bashen und sucht euch einen gescheiten Job. 6 Netto/Monat kriegt jeder Dödel, der nicht völlig auf den Kopf gefallen ist, wenn er nicht so ein Idealist ist, wie ein Lehrer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

PhilipFCB  06.02.2023, 16:37

Interessant hier lauter Leute aus dem obersten % mit Bruttoeinkommen von jenseits der 200.000 Euro anzutreffen. Sag doch einfach, dass du selbst Lehrerin bist, deine Arbeit nicht kontrolliert wird, ein vollkommen überzogenes Vollzeitgehalt für einen Teilzeitjob bekommst und nach Schulschluss zuhause direkt die Füße hochlegst. Dafür wirst du von niemandem verurteilt, nur vielleicht auch nicht besonders ernst genommen werden. Die meisten Lehrer sind selbstgefällige Nichtskönner, die nirgendwo anders mehr verdienen würden.

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lach, Dennis, ohje, wie alt bist Du denn?? Ich vermute, noch sehr jung... also, Lehrkräfte bereiten nachmittags den Stoff für den nächsten Tag vor. Auch korrigieren sie Arbeiten. Sie Telefonieren teilweise auch mit Eltern, die wegen der Kinder Fragen haben. Dazu kommen beispielsweise am Abend Elternabende, Informationsveranstaltungen und auch Lehrer müssen sich fortbilden. Klassenreisen bekommen Lehrer nicht bezahlt, sondern nur die 8 Stunden des Tages, der Rest wird Ihnen als Freizeit berechnet, auch wenn sie teilweise sogar nachts für die Kinder auf Klassenfahrten da sind (sein müssen). Ebenso ist es auf Tagesaufflügen.

Tjo, also, insgesamt nicht das, was Du Dir so vorstellst, von einem Lehrer.... Aber falls das Dein Traumberuf ist, dann lerne ordentlich und dann kannst Du ja vielleicht auch Lehrer werden.

Einen schönen Tag wünsch ich Dir.