Warum stellt man, für Mörtel, erst Löschkalk her, anstatt einfach Kalk mit Wasser zu vermischen?

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Du hast die Abbindereaktion genau beschrieben. Hier solltest Du aber überlegen wo kommt das CO2 zum Abbinden her? Natürlich aus der Luft. Deshalb lässt man den Rohbau auch einige Monaten stehen und früher sagte man, es müsse einmal der Frost einwirken. Die heutigen Mörtel können allerdings durch Zuschläge schneller abbinden.

Mit der Abbindereaktion entsteht wieder Kalkstein, der allerdings in der Kristallisation sehr verpfilzt mit den weiteren Zuschlägen wie Sand und Kies wird. Diese Reaktion bekommt man mit dem Vermischen von gemahlenen Kalkstein mit Sand ets nicht hin, daher den Umweg über Brennen, Löschen und Neubildung der Kalksteinkristalle.

Mörtel ist ein Gemisch aus Sand, Wasser und Calciumhydroxid. Das Calciumhydroxid (Löschkalk) nimmt beim Abbinden Kohlendioxid aus der Luft auf und härtet dadurch aus, weil Calciumhydroxid und Kohlendioxid zu Calciumcarbonat reagieren, was feste kristalle. Den Mörtel gleich mir Kalk anzumischen macht keinen Sinn, weil es letztlich nur eine Pampe ergibt, die nach dem Trocknen auseinanderbröckeln würde, weil sich die Kalkpartikel nicht verbinden.

Die Antworten stehen auf Wikipedia, du hast nicht gründlich genug recherchiert. Um die Frage zu beantworten musst du ca. 1 Minute auf Wikipedia lesen.

Kalk ist CaCO3, dieser ist NICHT wasserlöslich. Beim Brennen bei 800 Grad wird dieser zu Calciumoxid CaO Branntkalk. Gebrannter Kalk wird mit Wasser gemischt und reagiert mit diesem zu Ca(OH2) Calciumhydroxid oder gelöschtem Kalk. Mit Sand vermischt ist das der Mörtel. Beim Trocken von diesem Mörtel gibt das Calciumhydroxid sein Wasser ab und wird wieder zu hartem Kalk CaCO3, er kristallisiert aus und wird hart.

Wenn du CaCO3 mit Wasser mischen würdest hättest du einfach nur nassem Kalk und keinen Mörtel.

LG


Chillersun03  20.11.2013, 17:52

Entschuldige für meine patzige Antwort, so offensichtlich ist die Problematik doch nicht und deine Frage ist sogar sehr schlau.

Calciumcarbonat löst sich nicht in Wasser und er wird erst beim auskristallisieren hart und Verbindet sich mit dem Sand. Daher der Umweg über gebrannten Kalk und Löschkalk.

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Du kannst natürlich versuchen, den Dachstein fein vermahlen in Wasser zu streuen. Hinterher ist er nass - mehr passiert leider nicht.

Google: Kalkkreislauf

Eben - das Calciumcarbonat soll ja ein Kristallgitter formen, das dem Bauwerk dann eine gewisse Stabilität gibt. Wenn du aber nur eine Suspension von Kalkpulver herstellst (Wasser mit unlöslichem Ca-Carbonat) hast du viele kleine Einzelkristalle, die sich nciht nicht miteinander verbinden - die ganze Sache bröselt fürchterlich wieder auseinander...