Warum spricht man Moers mit ö, aber Soest mit o aus?

4 Antworten

Die beiden Städtenamen werden einmal diphtongiert und einmal nicht diphtongiert ausgesprochen. Es gibt jedoch keinen Grund dafür, der sich auf eine linguistische Regel berufen könnte. Der Grund für die unterschiedliche Aussprache ist eigentlich recht einfach und hängt mit der historischen Entwicklung von lautlichen Erscheinungen in der Sprache zusammen. Moers und Soest sind Eigennamen (Nomen propium). Gerade bei Eigennamen kommt es innerhalb einer Sprache sehr häufig vor, dass die tatsächliche Aussprache von der Schreibweise und vom phonologischen Regelwerk abweicht; es ist oft nicht möglich, eine allgemeine phonologische Regel zur Aussprache anzugeben. Warum ist das so? Eigennamen gehen bezüglich ihrer Aussprache häufig einen individuellen Weg, weil sie eben auch eine individuelle Sache bezeichnen und sprachhistorisch ausserhalb einer Regel verankert sind.


Katzentatze 
Beitragsersteller
 02.10.2008, 11:35

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

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weil deutsch halt eine ziemlich schwierige sprache ist, da gibts viele beispiele, z.b. du hast etwas, oder du hasst jemanden, unterschiedliche schreibweise, selbe aussprache. schwierig!


Katzentatze 
Beitragsersteller
 02.10.2008, 08:43

Klingt gut. Gibt es denn evtl. eine offizielle Erklärung dafür?

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LittleDammi  02.10.2008, 08:45
@Katzentatze

hab noch keine gefunden, selbst die deutschlehrerin meiner tochter konnte das nicht beantworten

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Katzentatze 
Beitragsersteller
 02.10.2008, 08:51
@LittleDammi

Schade eigentlich. Trotzdem vielen Dank für dein Antwort.

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Bei Moers ist oe=ö, diese Gleichung kannst du auch heute benutzen, wenn du mal kein ö auf deiner Tastatur hast ...

Soest ist eine Schreibweise, bei der das "e" (ursprünglich) eine Art "Zweisilbigkeit" ausdrücken soll, die genau genommen keine Zweisilbigkeit ist, Näheres auf Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinische_Sch%C3%A4rfung

Wobei unter der Tonmelodie beide Teile als "o" ausgesprochen werden.

Auf diesem Weg wurde das e auch regional zur Kennzeichnung langer Vokale, also oe als Zeichen für langes o.

Mit der einheitlichen Rechtschreibung (Duden von 1901) gehören solche regionalen Besonderheiten der Vergangenheit an, mit Ausnahme bei Namen, die durch den Duden natürlich nicht verändert wurden.


Bellezza0408  17.09.2021, 08:54

Richtig - das sogenannte Dehnungs-E.

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soest würde sich doch komisch anhören mit ö


PWolff  19.05.2017, 16:12

Gewoenheitssache - wenn man's nicht anders gewoent ist, fällt's einem nicht auf.

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