Warum spielt das Militär eine große Rolle in der Gesellschaft?

5 Antworten

Hat sich in Deutschland erledigt. Die Eltern des Grundgesetzes sind zum Teil im Kaiserreich aufgewaschen und haben in der Weimarer Republik und im Dritten Reich gelebt und waren dann der Meinung der Deutsche Militarismus muss aufhören.

Als dann doch die Gründung eines Militärs beschlossen wurde, wurde versucht darauf zu achten, dass es nie wieder zu einer militärischen Parallelwelt kommen kann.

In der Inneren Führung wurde das Bild des Staatsbürgers in Uniform geschaffen; man achtete auf zivile Wehrbeauftragte und versuchte auch die Position des Verteidiungsministers mit einem Ungedienten zu besetzen. Man hat sich bewusst gegen ein Militärstrafrecht entschieden.

Es wurde versucht alles zu tun, damit das Militär keine besondere Rolle in der Gesellschaft hat, sondern eine staatliche Einrichtung wie alle anderen ist.

In der Gesellschaft spielt das Militär, zumindest in Deutschland, keine große Rolle, es wird von ihr in der Regel gar nicht wahr genommen.


Daoga  06.07.2023, 14:46

Weil Deutschland zu den wenigen Ländern auf der Welt gehört, das von Freunden umgeben ist (die alte "Erbfeindschaft" z. B. mit Frankreich wurde beerdigt) und sich das daher und wegen der Mitgliedschaft in der Nato leisten kann. Die meisten anderen Länder auf der Welt können sich diesen Luxus nicht gönnen, die müssen wehrhaft sein. In den USA z. B. hat das Militär eine riesige Rolle als einer der größten Wirtschaftsmotoren des Landes, das allein mehrere Millionen Arbeitsplätze erhält, nicht nur die Soldaten sondern auch Zulieferer aller Art. Panzer, Flugzeugträger und Kampfflugzeuge bauen sich nämlich nicht von selber, diese Aufträge gehen an Firmen in der freien Wirtschaft des Landes.

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Deamonia  06.07.2023, 15:17
@Daoga

Ist alles richtig, aber warum erzählst du mir das, statt es in deine Antwort zu schreiben? ;D

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Franz1957  06.07.2023, 15:18
@Daoga

Und das also, weil die USA nicht wie wir von Freunden, sondern von Kanada und Mexiko, d.h. von alten Feinden umgeben sind! Beim Britisch-Amerikanischen Krieg 1812 bis 1815 hat es keine wichtigen Grenzverschiebungen gegeben. Aber wenn man sich anschaut, was für riesige Territorien die USA im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg 1846 bis 1848 annektiert haben, dann wird schon klar, daß sie seither vor den Mexikanern eine Höllenangst haben und deshalb so schwer bewaffnet sein müssen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mexikanisch-Amerikanischer_Krieg

https://de.wikipedia.org/wiki/Britisch-Amerikanischer_Krieg

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Daoga  06.07.2023, 15:57
@Franz1957

Die Mexikaner versuchen heute auf die friedliche Tour über die Grenze einzufallen, deshalb wollte Trump ja eine riesige Mauer bauen. Weil Mexiko im Vergleich zu den USA heute ein Armenhaus ist.

Im Britisch-Amerikanischen Krieg ging es um die Unabhängigkeit, und die Waffen der USA heute sind nicht gegen Kanada oder Mexiko gerichtet, die heute ja immerhin ebenfalls westlich orientierte Gesellschaften sind und dadurch schon kaum Feindespotential haben, sondern gegen die wahren Feinde, nämlich Russland (lange UdSSR) und China. Gegen diese Länder kann man gar nicht genug Waffen haben, wenn Putin den Welteroberungs-Rappel kriegt oder die Chinesen der Hafer sticht.

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Früher war das Militär der Garant für die Sicherheit und den Frieden einer Gesellschaft, wenn jederzeit ein Nachbarland oder anderer Feind, zum Beispiel eine Söldnerhorde, vor den Toren stehen konnte und plündern und morden wollte. Bekanntlich kann der Frömmste nicht in Frieden leben wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt, da hieß es verteidigungsbereit und wachsam zu sein oder unterzugehen. Ist ja bis heute so, siehe Ukraine/Russland. Sich wehren können oder untergehen.


Franz1957  06.07.2023, 15:27

Richtig, deshalb haben wir schon Jahrtausende lang Frieden auf der Welt. Weil überall das Militär garantiert, daß keiner den anderen überfällt.

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Daoga  06.07.2023, 15:52
@Franz1957

Militär ermöglicht es eben auch andere effektiver zu überfallen, deswegen ist es gut wenn in der Stärke ein Gleichgewicht besteht, so daß es sich für keine Partei lohnt die andere zu überfallen. In Europa herrschte vor Ende 2.Weltkrieg praktisch ständig Krieg zwischen irgendwelchen Ländern. Das ganze Mittelalter hindurch war irgendwo Krieg. Egal ob mit oder ohne Militär - die Starken fielen zu allen Zeiten über die Schwachen her. Der ganze "Kalte Krieg" wurde auch nur deshalb nicht heiß, weil die gegenseitige Abschreckung funktioniert hat - das Versprechen auf totale gegenseitige Vernichtung, wenn eine Seite den Krieg anfängt.

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Franz1957  06.07.2023, 16:04
@Daoga

Offenbar erzeugt die Eigendynamik dieses Systems eben kein Gleichgewicht, sondern eine sich aufschaukelnde Folge von Ungleichgewichten, bis an den Rand der völligen Vernichtung, an dem entlang das Wetteifern um einseitige Überlegenheit und Erstschlagfähigkeit ja unablässig weitergeht. Kein überzeugendes Konzept einer zukunftsfähigen planetaren Gesellschaft.

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Daoga  06.07.2023, 16:48
@Franz1957

Das Aufschaukeln endet mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (daran ist die Sowjetunion zerbrochen) oder per gesellschaftlichen Veränderungen, die Kriege als nicht mehr notwendig ansehen - die Nato/USA will keine Kriege führen wenn sie nicht als selbsternannter "Weltpolizist" muß. Nur weil man keinen Krieg mehr führt oder führen will, gibt es doch immer noch skrupellose Gangster die man aus dem Verkehr ziehen muß. Auch im Frieden ist eine Polizei unverzichtbar.

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Um den anderen zeigen zu können, dass man sich im Ernsftall verteidigen kann und keine leichte Beute ist und dementsprechend auch das Zeug hat, anzugreifen (was man aber natürlich nicht machen sollte).

Staaten ohne Militär sind in der Geschichte immer unter gegangen.

Je höher entwickelt der Staat desto schneller wird er angegriffen.


Daoga  06.07.2023, 14:39

Je reicher sollte man schreiben, denn je mehr jemand hat um so schneller wird sich jemand finden, der sich diesen Reichtum unter den Nagel reißen will. Der Mensch ist des Menschen Wolf. Und einen Wert hat nicht nur Geld oder Ware, sondern auch Land. Wer sein Land nicht verteidigen kann, notfalls mit der Waffe in der Hand, wird vertrieben oder gleich ermordet, damit er es nie zurückerobern kann.

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Franz1957  06.07.2023, 15:38

Ein Beispiel: Die Ureinwohner Nordamerikas.

Und wer hat ihnen den Untergang gebracht? Kolonialstaaten mit Militär, oder?

Militär dient also dazu, weniger gut bewaffnete Gesellschaften zu unterwerfen.

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Daoga  06.07.2023, 16:02
@Franz1957

Südamerikas genauso, auch dort gab und gibt es Indianer. Oder die Eingeborenen Australiens, die den britischen Kolonisten im Weg waren. Frankreich hat das gleiche in Nordafrika versucht, sich dabei aber eine blutige Nase geholt, denn dummerweise waren die Einheimischen dort längst mit Feuerwaffen versehen und ließen sich weder durch eingeschleppte Krankheiten noch durch Alkohol (als Muslime) beseitigen oder schwächen. Man merkt: es ist nie verkehrt wenn man sich gegen einen Angreifer wehren kann.

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