Warum sind Nacktsamer (Kiefern etc.) vor allem in Hochgebirgen und Nordeuropa zu finden?

Nun es sind allermeist Nadelbäume, die an das Klima keine großen Ansprüche stellen. Bekanntlich sind Nadelbäume immergrün, allzuviel Photosynthese braucht es da nicht und auch deren Früchte, sind entweder nur wenig gezuckert oder meist garnicht, ergo ist Wärme als ein Agens dieser nicht so wichtig.

Hochgebirge und Nordeuropa bedeuten viel Kälte.

Sie brauchen nicht so viel Zucker für Früchte Und sind deswegen auch nicht so anfällig gegen Kälte. Außerdem kommt zumindestens die Kiefer besser mit Trockenheit klar. Da sie eine Pfahlwurzelbesitzt, ist sie zusätzlich gegen Wind gut geschützt.

Deine Beschrebung stimmt nicht ganz, jedenfalls nicht für Kieferngewächse:

Das Hauptverbreitungsgebiet ist die Nordhalbkugel. Das Gesamtverbreitungsgebiet reicht nach Süden bis zu den Karibischen Inseln, Zentralamerika, Japan, China, Indonesien (eine Art, Pinus merkusii überquert den Äquator in Sumatra), zum Himalaja und Nordafrika. Zehn Gattungen mit etwa 108 Arten (eingeführten und heimischen) gibt es in China; sechs Gattungen und etwa 66 Arten gibt es in Nordamerika, davon sind zwei Arten eingeführt. https://de.wikipedia.org/wiki/Kieferngew%C3%A4chse

Auch für ndere Nacktsamer stimmt das so nicht, die Taiga ist z.B. weder hauptsächlch in Europa, noch hauptsächlich in Hochgebirgen zu finden.

Beispiel:

Die Gattungen der Familie der Eibengewächse kommen hauptsächlich auf der Nordhalbkugel vor. Das Verbreitungsgebiet reicht südlich bis zu den Philippinen und Mexiko und mit der Art Austrotaxus spicata in Neukaledonien auch auf die Südhalbkugel. In China kommen vier Gattungen mit elf Arten vor. https://de.wikipedia.org/wiki/Eibengew%C3%A4chse

Weitere Gattungen und deren Verbreitungsgebiet findest du auch bei Wikipedia.

Nadelgehölze kommen natürlicherweise da vor, wo Laubgehölze keine guten Bedingungen vorfinden.

Für Laubbäume ist der begrenzende Faktor die Temperatur und die Vegetationszeit.

Wenn die Vegetationszeit durch häufige Früh- und Spätfröste verringert wird, lohnt sich der Blattaustrieb nicht mehr, da die Wachstumszeit dadurch zu kurz ist.

Durch den Aufbau der Nadeln (u. A. starke Wachsschicht) haben Nadelgehölze eine gute Anpassung an Trockenheit. Außerdem bilden sie Frostschutzmittel, die das Gefrieren der Nadeln verhindern.

Auf sehr trockenen und nährstoffarmen und sauren Böden können sich Kiefern gegen Laubbäume durchsetzen.

Für 200 Millionen Jahre waren Nacktsamer die beherrschende Pflanzenart, erst vor ca ca. 150 Millionen Jahre tauchten die Bedecktsamer auf und verdrängten die bislang vorherrschenden Arten. Warum das so ist, wird immer noch diskutiert.

Oft werden die verbesserte Befruchtung durch Insekten u. A. oder die Ausbreitung von Samen durch Tiere als Vorteil angegeben. Die Verdrängung von bisher erfolgreichen Arten erklärt das meiner Meinung nach nicht.

Die Veränderungen der klimatischen Bedingungen während der Kreidezeit spielen sicher eine Rolle.

Laubbäume düngen sich selber. Durch den regelmäßigen Blattabwurf entsteht ein enger Nährstoffkreislauf, der den Boden fruchtbar macht. Pflanzennährstoffe werden auch aus tieferen Bodenschichten an die Oberfläche geholt. Tropische Regenwälder sind ein Beispiel, wie erfolgreich so ein enger Nährstoffkreislauf sein kann.

Nadelgehölze liefern zwar Streu, die ist aber schlecht zersetzbar. Bei Trockenheit und Kälte ist die Zersetzung ebenfalls eingeschränkt.

In Nordeuropa? In Nordeuropa, nördlich des 67. Breitengrades, liegen nur:

Mehamn (no) 27E 71N

Hammerfest (no) 24E 70N

Skomvaer (no) 12E 67

Kandalaksha (Karelien, ru) 32E 67N