Warum sieht man nie verwilderte Tomaten in der Natur?

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Viele Pflanzen die wir in unseren Gärten anbauen verwildern in der Natur und verdrängen einheimische Pflanzen nur die Tomate eben NICHT.

Fast jede Pflanze hat seine eigene Methode wie er sich verbreitet. Der Löwenzahn hat für jeden seiner Samen einen eigenen "Fallschirm" der dann vom Wind über gigantische Strecken hinweg übertragen werden kann und letztlich sogar Meere überbrücken kann.

Der Samen der Tomate ist zu schwer.

Tomaten verfolgen den klassischen Verbreitungsweg, den zum Glück viele Pflanzen haben. Sie bildet Früchte aus und will dass diese von Tieren gefressen werden und damit auch verbreitet werden.

Da die Tomate aber hier nicht heimisch ist gibt es auch keine Tierart die diese ansprechend finden.

Tomaten stammen aus dem Gebirge. Aber anders als bei uns ist es dort in den Anden auch sehr weit oben im Gebirge sehr trocken und warm. Die Stadt Mexiko City z.B. droht sogar auszutrocknen obwohl diese über 2000 m. über dem Meeresspeigel liegt.

Deutschland ist zu feucht für die Tomate.

Da wo sie sich festsetzt kann sie nicht lange überleben.

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Aber fast jeder Gärtner kennt das Problem mit dem "Tomatenunkraut".

In unseren heimischen Gärten sprießt die Tomate in allen Ecken aus der Erde. Sie wird dort über den eigenen Kompost verbreitet.

Tomaten, welche es hier zu kaufen gibt (einschl. Tomatensamen) sind Züchtungen und sowieso keine einheimischen Pflanzen. Vielleicht ändert sich das mal, denn viele Pflanzen wurden bereits eingeschleppt (Neophyten), verbreiten sich extensiv aus und verdrängen einheimische Flora. Das ist für Wildtiere tragisch, weil ihnen dadurch Lebensgrundlagen entzogen werden.

Gut möglich, dass in der Wildnis entsorgte Tomaten austreiben und sogar erntereife Früchte bringen. Diese könnten sich wiederum durch Samen vermehren, allerdings nur in Standortnähe. Denn mir fällt kein Wildtier ein, was zur Tomatensamenverbreitung beitragen könnte.

Außerdem sind Tomatenpflanzen Düngerjunkies, brauchen bestimmten nährstoffreichen Boden, den es in freier Wildbahn kaum gibt. Da wo viele Brennesseln wachsen, könnte es gelingen, aber die wuchern zu stark und unterdrückten die Tomatenpflanzen.

Bei mir im Garten säen sich Tomaten auch immer von selbst aus. Einige lasse ich stehen oder versetzte sie, die meisten gehen in den Kompost. Kurios, diese Pflanzen sind weniger empfindlich.


WAYKOW  03.07.2024, 00:54

Sie sind weniger empfindlich, weil sie weniger gegossen werden als die kultivierten. Dadurch bilden sie sehr feine kaum sichtbare tiefe Wurzeln die bis zu 1,5 m. in die Tiefe gehen. Daher sind sie unabhängiger von Wasser und sind damit robuster.

Eine Anbaumethode besagt: Beim Auspflanzen erst gar nicht gießen sondern erst bei extremer Dürre.

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