Warum sagt man "Möge er in Frieden ruhen", wenn jemand tot ist?

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Dieser Wunsch geht zurück auf einen Vers aus dem biblischen Buch der Psalmen. Christen glauben eben nicht, dass der Mensch nach dem Tod "tot" ist, sondern dass er in der Ewigkeit ist (im Gegensatz zu den ZJ). Deshalb betet man bei kath. Beerdigungen darum, dass der Verstorbene in Frieden ruhen möge - vielleicht sogar nach einem Leben voller Unruhe und Unfriede. Gemeint ist die Ruhe in Gott, denn Gott ist der Friede. Keinesfalls ist die Ruhe der Gebeine im Grab gemeint, die der Verwesung preisgegeben sind.

Der Verstorbene kann sich im weltlichen Sinne nicht mehr ärgern und sorgen, aber er wird im Gericht Gottes aushalten müssen, was in seinem Leben nicht in Ordnung war und was ihn noch von dem Einssein mit Gott trennt. Friede meint die Vereinigung mit der Liebe Gottes.

Personen, die dies sagen - also Katholiken - glauben an die Auferstehung, an ein Leben nach dem Tod. An Geister glauben sie insofern, als der ewige Gott ein Geistwesen ist und neben der materiellen Welt auch die geistige Welt erschaffen hat (Engel). Sie glauben an die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, der von den Toten auferstanden ist und allen das ewige Leben in der Herrlichkeit Gottes versprochen hat, die an ihn glauben. Und dieses Glück ewiger Seligkeit wünscht man den Verstorbenen.


ManfredFS  09.01.2019, 18:37

Richtig und dass bestätigt Paulus deutlich

2Kor 5,8 Und doch sind wir voll Zuversicht, und unser größter Wunsch ist, das Zuhause unseres ´irdischen` Körpers verlassen zu dürfen und ´für immer` daheim beim Herrn zu sein. 

Er hätte das nicht geschrieben, wenn er geglaubt hätte mit dem Tod wäre alles vorbei.

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Das mag an der unbiblischen Irrlehre liegen, dass angeblich eine unsterbliche Seele den Körper des Toten verlässt und irgendwo (im Himmel oder in der Hölle) weiterlebt.

Das führt dazu, dass man die Toten verehrt und ihnen Gaben ans Grab legt, damit es ihnen gut geht und sie ihren Zorn nicht auf die Angehörigen abladen.

Was sagt die Bibel über den Tod?

Die Bibel sagt, dass wir mit Beginn unseres Lebens eine "lebende Seele" wurden. Wir bekamen keine Seele, die nach dem Tod irgendwo hinfliegen würde, sondern wir selbst SIND lebende Seelen:

"Und Jahwe Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch WURDE eine lebendige Seele." (1. Mose 2:7, EB)

Wie geht es mit uns weiter, da wir ja wegen der Sünde unserer Ureltern unvollkommen sind?

"Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben." (Hesekiel 18:4)

Wir alle sind dem Tod unterworfen. Was ist das für ein Zustand — der Tod?

"... was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt, auch haben sie keinen Lohn mehr ... Alles, was deine Hand zu tun findet, das tu mit all deiner Kraft, denn es gibt weder Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheọl [Grab], dem Ort, wohin du gehst." (Prediger 9:5, 10)

Mit anderen Worten: nach dem Tod kehren wir dahin zurück, wo wir uns vor unserer Geburt befanden: in den Zustand der Nichtexistenz:

"Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn aus ihm wurdest du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren.“ (1. Mose 3:19)

Wir leben nach unserem Tod also nirgendwo weiter, weder im Himmel, noch in einer Qualhölle (die die Bibel sowieso nicht lehrt).

Was bleibt von uns übrig? Wir bleiben in Erinnerung bei Gott. Er hat uns sozusagen in ein "Erinnerungsbuch" eingeschrieben:

"Deine Augen sahen sogar den Embryo von mir, Und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben Hinsichtlich der Tage, da sie gebildet wurden Und unter ihnen noch nicht einer da war." (Psalm 139:16)

Gott hat gewissermaßen unseren genetischen Bauplan aufgezeichnet (DNS). Anhand dieses Bauplans kann er uns neu erschaffen. Genau das versprach Gottes Sohn — Jesus Christus:

"Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften [Gräbern] sind, seine Stimme hören und herauskommen werden ... zu einer Auferstehung des Lebens" (Joh. 5:28, 29)

Gott führt also Buch über jeden von uns und kann uns nach unserem Tod wieder zum Leben auferwecken:

"Und ich sah die Toten ... und Buchrollen wurden geöffnet. Aber eine andere Buchrolle wurde geöffnet; es ist die Buchrolle des Lebens. Und die Toten wurden nach den Dingen gerichtet, die in den Buchrollen geschrieben sind, gemäß ihren Taten" (Offb. 14:12)

Wo werden wir leben, wenn Gott uns durch seinen Sohn auferweckt?

Eine begrenzte Anzahl wird gemäß Offb. 7:4 zu himmlischem Leben auferweckt.

Und der große Rest von uns?:

"Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, Und sie werden immerdar darauf wohnen." (Psalm 37:29)

Wir werden also das wiedererlangt haben, was Adam und Eva verloren haben: ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde in Glück und Frieden.

Dann wird es keinen Tod mehr geben:

"Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ (Offb. 21:4)

Diese schöne Hoffnung dürfen alle Menschen haben.

LG ...


ManfredFS  09.01.2019, 18:35

Paulus schrieb folgendes

2Kor 5,8 Und doch sind wir voll Zuversicht, und unser größter Wunsch ist, das Zuhause unseres ´irdischen` Körpers verlassen zu dürfen und ´für immer` daheim beim Herrn zu sein. 

und widerlegt damit deinen ganzen Text. Denn Paulus wusste, dass er eine Seele hat, die nach dem Tod den Körper verlässt und zum Herrn in den Himmel geht.

Außerdem ist dein Text in sich widersprüchlich. Wenn wir, was zum Glück nicht der Fall ist, mit dem Tod aufhören zu existieren und nichts von uns bleibt dann ist eine Auferstehung völlig unmöglich. Wenn uns dann Gott "aus seinem Gedächtnis" holt dann würde er zwar eine Kopie von uns neu erschaffen aber diese Kopie ist ein Klone und nicht das Original. Daher ist es keinesfalls eine "schöne Hoffnung" die du verbreitest sondern der Horror pur. Was habe ich davon wenn ein Klone von mir auf einer neuen Erde rumläuft und denkt er sei ich? Gar nichts.

Und auch deine Aussage eine begrenzte Anzahl Menschen würde in den Himmel kommen wurde hier schon hundertfach mit der Bibel widerlegt. Paulus sagt deutlich: Wir haben ALLE EINE HOFFNUNG. Wir werden ALLE ENTRÜCKT und JEDER der den GEIST Gottes HAT ist ein MITERBE IM HIMMEL.

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ManfredFS  10.01.2019, 15:54
@OhNobody

Die Wahrheit ist nie langweilig. Mir scheint du hast kein Interesse an der Wahrheit.

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R.I.P (lateinisch requiescat in pace) steht sehr oft auf katholischen Grabsteinen. Nach der katholischen Lehre werden die meisten Verstorbenen nicht sofort die unmittelbare Schau Gottes erlangen, sondern einen Zwischenzustand durchlaufen müssen, der als "Fegefeuer" bezeichnet wird, also kein Zustand ewiger Verdammnis, sondern ein reinigender Zustand bitterer Reue, Selbstzweifel, Selbstvorwürfe. Diesen Unruhezustand abzukürzen oder abzumildern dient das Gebet "möge er/sie in Frieden ruhen". In der evangelischen Theologie wird das "Fegefeuer" als unbiblische Vorstellung verworfen

Ich würde es sagen, wenn es ein guter Mensch war und mir oder jemanden diese Worte darüber weghelfen, seinen Tod besser zu verarbeiten. Der Tod macht nur den Hinterbliebenen zu schaffen. Wenn jemand beispielsweise nach langer Krankheit verstirbt, sagt man es, um irgendwie etwas Gutes darin zu sehen.

Nein, das stimmt nicht. Die Seele stirbt nicht und sie hat auch ein bestimmtes Bewusstsein. Es gibt sogar etliche Menschen, die bereits im Grab bestraft werden. Und das wünscht man natürlich niemanden. Man wünscht einem wohl eher eine friedliche Zeit im Grab.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid