Warum reagiert die Stärkenachweisreaktion (Iod-Kaliumiodid-Lösung) mit Cellulose negativ?
Warum verläuft dieser Nachweis bei Stärke positiv und bei Cellulose nicht? Liegt es an der schraubenförmigen Struktur der Stärke? Muss die Struktur des Stoffes schraubenförmig sein, damit diese Nachweisreaktion positiv verläuft?
4 Antworten
Hi!
Ist eigentlich relativ simpel . schau mal in den Anhang, ich habe dir da mal ein paar Seiten aus meinen Lernkarten für's Chemieabi dran gehangen ;-)
Um deine Frage zu beantworten, musst du dir die Struktur von cellulose und Stärke ansehen.
Stärke besteht aus zwei Bestandeteilen: Amylose und Amylopektin. Amylose ist Glucose Alpha-1,4 glykosidisch verknüpft. Das heißt, die glykosidische OH-Gruppe des ersten C-Atoms geht unter Abspaltung von Wasser eine Bindung mit der OH-Gruppe am vierten C-Atom eines weiteren Stärkemokleküls ein. Durch diese Verknüpfung vieler, vieler Glukosemoleküle erhältst du eine Amylosespirale. Das wird später noch wichtig. Amylopektin ist wie Amylose verknüpft, hat allerdings noch an ca. jedem 25. Glukosemolekül eine zusätzliche Alpha-1,6 glykosidische Verknüpfung, weshalb sich keine Spirale ausbilden kann.
Cellulose hingegen ist - auch bestehend aus Glucosebausteinen - Beta-1,4 glykosidisch verknüpft. Das hat eine lineare Struktur der Cellulosemoleküle zur Folge.
Um Stärke nachzuweisen, verwendet man - wie du schon richtig gesagt hast - eine Lugolsche Lösung, ein Gemisch aus Kaliumiodid und Iod. Iod ist, wie wir wissen, ein zweiatomiges Molekül mit insgesamt sechs freien Elektronenpaaren. Dieses Iod kann sich nun hervorragend in die Amylosemoleküle der Stärke einlagern, was der schraubenförmigen Struktur der Stärke zu verdanken ist. Dadurch färbt sich dieser Teil blau. Das funktioniert bei Cellulose natürlich nicht :-)
Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen .)
LG
Kläre doch erst einmal, was der Unterschied zwischen Stärke und Cellulose ist. Im nächsten Schritt findest Du heraus, welchen Einfluß das auf die Struktur des Makromoleküls hat...
Ich kann Dir da leider nicht weiterhelfen. Aber ich finde das interessant. Stärke verdaut der Mensch, Cellulose nicht.
Stichwort "saure Hydrolyse" ;-)
Bei Cellulose braucht's aufgrund seiner Stabilität einen zusätzlichen Katalysator, man nimmt meist Schwefelsäure. Das ist zu stabil, um vom Körper abgebaut zu werden, die Salzsäure ist ja nur gering konzentriert.
Liegt es an der schraubenförmigen Struktur der Stärke?
Richtige Richtung.
Du bist aber ´n böser Onkel! Auch noch selber denken, wo kommen wir denn da hin? ;o)