Warum nehmen erwachsene menschen jugendliche weniger ernst als erwachsene?

11 Antworten

Der Erwachsene geht vielleicht davon aus, dass der Jugendliche, mit dem er ein Thema erörtert, auf dem betreffenden Gebiet nicht so kompetent ist wie ein Erwachsener. Die mangelnde Kompetenz könnte tatsächlich vorhanden sein, es muss aber nicht so sein. Manchmal sind es auch nur Vorurteile. Wem man was zutraut, ist auch zwischen Erwachsenen sehr unterschiedlich. Ist es beispielsweise tatsächlich (immer) so, dass der Chefarzt mehr Ahnung von der Krankheit Xyz hat als sein Oberarzt? Das könnte man meinen, weiß als Laie aber nicht, warum jemand Chefarzt wird und sein Kollege nicht. Ob das nur immer etwas mit der fachlichen Befähigung zu tun hat? Die Leute setzen auf Autoritäten oder was sie dafür halten. Wenn du mal Sendungen z. B. im Rundfunk zu medizinischen Themen hörst, tritt dort meist ein Direktor(eine Direktorin), ein Leiter(eine Leiterin) auf. Man hält es für wahrscheinlicher, dass der leitende Direktor der Kardiologie mehr Ahnung hat als der Oberarzt. Mag also sein, dass es (meist) auch so ist. Aber eigentlich meint man es nur, man weiß es nicht sicher. So ist es auch zwischen Erwachsenen und Jugendlichen.

Hallo.

Jugendliche werden von den Erwachsenen meist nicht so ernst genommen, weil sie nicht so viel Lebenserfahrung haben wie sie. Zudem haben Jugendliche auch bisher keine Berufsausbildung absolviert und vielen Deutschen ist das Arbeiten sehr wichtig.

Ich habe zehn Jahre in der Stadtverwaltung gearbeitet. Meiner Meinung hatten die erwachsen Angestellten zum größten Teil einen Schaden und es waren doch ziemliche psychische Probleme erkennbar. Sie waren in ihrem Sachbereich zwar gut (wenn man dies jahrelang macht, muss man es auch erwarten können), waren aber auch sehr egoistisch sowie schwierig und es war erkennbar, dass sie ziemlich psychische Probleme hatten.

Auszubildende waren meist jung und unverbraucht. Sie hatten durch die Schule eine gute Allgemeinbildung von denen sich viele Erwachsene eine Scheibe hätten abschneiden können.

Ich habe mich immer gefreut, wenn ein Auszubildender zu mir kam. Zu den erwachsenden Kollegen (ich war damals schon selbst erwachsen) habe ich versucht Abstand zu halten.

Ich denke, dass man Jugendliche unterschätzt und Erwachsene überschätzt. Viele Erwachsene kennen sich zwar in ihrem Sachgebiet aus (welches man auch nach ein paar Jahren gut können muss). Aber viele sind aber kaputt und haben ziemliche Probleme. Jugendliche sind hingegen meist frisch und unverbraucht. Durch die Schule wissen sie auch viel.

Alles Gute und eine schöne Zeit!

Das hat meistens folgende Gründe:

  • der Jugendliche äussert öfters eine nicht durchdachte Meinung, redet einfach unkontrolliert was ihm gerade einfällt.
  • der Jugendliche nimmt andere gerne mal auf den Arm. Man weiß also nicht, ist das jetzt ein Scherz oder meint er/sie es ernst?
  • Jugendliche haben die meisten ihrer Problemlösungen in der Kindheit gelernt. Ihre Lösungen sind also oft noch etwas "kindlich" und daher nicht geeignet, Probleme in der Welt der Erwachsenen zu lösen.

Die speziell erwachsene Person hat ggf. bisher vorwiegend nur Kontakte zu Jugendlichen gehabt, die aus obigen Gründen nicht ernst zu nehmen waren. Und nun überträgt diese erwachsene Person ihre Erfahrung auf jeden Jugendlichen, dem sie begegnet.

Erwachsene haben grundlegend mehr Lebenserfahrung. Dadurch dass sich Jugendliche in der Pupertät befinden, sie also in der 'schwierigen Phase' sind, haben die Teenager meist ein ganz anderes Weltbild. Sie nehmen Situationen anders wahr, nehmen sich selbst anders wahr und zeigen einen gewissen Leichtsinn.

Bei Erwachsenen schwirren meist noch andere Gedanken im Kopf, als Schule, Neugier und die erste Liebe, weswegen sie ab und zu auch etwas starrsinig sind, da sie andere Prioritäten haben.

Du kannst dir übrigens die gleiche Frage selbst stellen. Würdest du ein Kind von 6 Jahren genauso erst nehmen, wie vielleicht einen Gleichaltrigen?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weil Jugendliche in der Regel jünger sind, noch nicht über die Lebenserfahrung von Erwachsenen verfügen und groß angelegte Zusammenhänge nicht überblicken können oder wollen.

Das ist natürlich auch bei manchen Erwachsenen der Fall, doch bei Jugendlichen bemerkt man dieses Phänomen wesentlich, wesentlich häufiger.
Und wenn man sich gewisse Aktionen Jugendlicher ansieht, dann ist man auch geneigt diesem 'Vorurteil' Glauben zu schenken