Warum muss man soviel horten bis es abgelaufen ist?

7 Antworten

Ich kenne Menschen unterschiedlichen Alters, die im Verlauf ihres Lebens phasenweise hungern mussten bzw. kaum Geld hatten. Für die hat das Vorhandensein von Lebensmitteln einen sehr hohen, existenziellen Stellenwert.

Hättet ihr sie gegessen?

Nein. Vermutlich hätte ich sie angenommen und heimlich entsorgt.

Aber ich würde auch sehen, dass es einen Grund für das Verhalten gibt, der (aus welcher Motivation auch immer) kein besonders schöner ist. Und vor dem Hintergrund eines wie auch immer empfundenen Mangels sind Lebensmittelgeschenke (die ich bei den zuvor erwähnten Menschen ebenfalls beobachte) ein Zeichen von Fürsorge und Zuwendung.

Ich finde, dass das eigentlich eine ganz liebenswerte Schrulle ist, mit der ich auch entsprechend umgehen würde. Heißt, sie zu respektieren und die Zuwendung zu sehen, die sich dahinter verbirgt.


Nicki287 
Fragesteller
 11.01.2023, 17:52

Wenn sie keine Probleme mit ihren Zähnen hätte, hätte sie das selber gegessen und nicht uns gegeben.

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Parma769  11.01.2023, 19:00
@Nicki287

Sie hätte es auch wegwerfen oder einem anderen schenken können.
Ich bleibe bei meiner Antwort.
Andere aus der Perspektive von Unzulänglichkeiten zu betrachten ist unschön und macht das Leben unnötig schwer.

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Wie alt ist deine Schwiegermutter denn? Stammt sie vielleicht noch aus Zeiten um den 2. Weltkrieg, als man tatsächlich Vorräte halten musste, weil die Dinge nicht rund um die Uhr verfügbar waren, sondern teils Tage/Wochen/Monate nicht zu bekommen waren? Sowas prägt und ist nicht leicht wieder abzulegen.

Kann natürlich auch einfach eine Zwangsstörung sein.

Ich esse übrigens alles auch weit über das MHD hinaus, solange die Optik, der Geruch und der Geschmack keine Ungenießbarkeit andeuten. Auf das MHD achte ich daher für gewöhnlich gar nicht.

Ich glaube das es eher Prepping als Zwang ist.

Das ist dann immer ihr Mindestbestand den sie immer im Lager haben muss. Wie es bei Lagerhaltung im Handel üblich ist. Machen heutzutage mehr Leute. In den USA ist das in einigen Regionen ganz normal, einige haben auch immer mehr Angst vor Blackouts, Zombieapokalypse, Krieg etcetc

Hat aber wohl vergessen das Abgelaufene auszusortieren. Ist aber sozusagen ein normaler Nachteil beim preppen da sich der Geschmack auch mal plötzlich ändert und man das Zeug absolut nicht mehr sehen kann.

Die Zusamnensetzung ist nämlich (bzw aber) klug gewählt. Nicht nur wegen der Nährstoffe, Sinn und Haltbarkeit. Da man unter Preppern bzw in Zangslagen auch tauschen kann/muss

Ich hätte die Nüsse auch probiert und wenn sie nicht schmecken nicht mehr gegessen. Wenn sie richtig gelagert sind. Schokolade ändert die Farbe zwar aber schmeckt dann auch noch

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Beruflich Fortbildungen, Experimentieren, Recherche

Ältere Leute horten manchmal, weil das im Krieg gemacht wurde und die sich das da hakt angewöhnt haben und ihre Kinder übernehmen das dann manchmal, weil sie es von den Eltern so beigebracht bekommen haben. Weil man muss ja bereit sein für den Fall und so.

Dann gibt es auch noch Menschen, die sich zu den "Preppern" zählen und sich auf alle möglichen Katastrophenfälle vorbereiten, damit sie dann einen Überlebensvorteil haben. Die horten dann aber meistens nicht nur Lebensmittel


Nicki287 
Fragesteller
 11.01.2023, 16:59

Meine Eltern bzw. mein Vater ist älter, d.h. im Krieg geboren und der hortet nicht. Meine Schwiegermutter ist nicht im Krieg geboren. Sie meint, wenn nicht alles in Reih und Glied steht und eine gerade Anzahl an den Dingen da ist, findet sie nicht normal.

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Venus345  11.01.2023, 17:15
@Nicki287

Hallo bei uns nennt man das ein Tick haben, den hat fast jeder auf irgendeine Weise

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Sie scheint es etwas zu übertreiben, aber grundsätzlich spricht nichts gegen eine Vorratshaltung so lange das Zeug nicht abläuft.

Ist für die Nachkriegsgeneration total normal, auch ich habe das in den 80ern von meinen Eltern so übernommen. Aber ich zähl nix ab. Meine Einkaufsliste hab ich im Kopf, und was daheim fehlt wird bei Gelegenheit wieder nachgekauft.