Warum muss der Schutzleiterwiderstand niederohmig sein?

5 Antworten

Weil der Strom den Weg des geringsten Widerstands nimmt. Das soll natürlich im Fehlerfall der Schutzleiter sein und nicht das Gehäuse des Bauteils.

Das hat mehrere Gründe:

  1. Damit der Schleifenwiderstand bei einem satten Massekurzschluss nicht zu hoch wird. Wenn eine Phase einen satten Kurzschluss gegen den Schutzleiter macht, dann muss der Strom hoch genug sein, damit die Schnellauslösung des Leitungsschutzes anspricht, selbst wenn der FI nicht ansprechen würde. Ein zu großer Schutzleiterwiderstand würde sonst ohne FI eine Brandgefahr darstellen, weil sich die Kontaktstelle aufheizt und eine 16A Sicherung bei zB 20A doch recht lange zum auslösen braucht.
  2. Der andere Grund ist, dass das Potential des Schutzleiters selbst im Fehlerfall nicht zu hoch wird. Es darf zB bei einem gewissen Fehlerstrom im Schutzleiter keine unzulässig hohe Spannung am Schutzleiter auftreten können.
  3. Er sollte natürlich auch so klein sein, dass der FI im Fehlerfall wirklich auslöst. Das ist natürlich nur ein Extrembeispiel und so ein hoher Übergangswiderstand ist eher unwahrscheinlich sofern der Schutzleiter wirklich noch als solcher verbunden ist.

Strom nimmt den Weg des geringsten Widerstandes. Wäre ja blöd, wenn etwas anderes, was der Schutzleiter schützen soll, einen geringeren Widerstand hätte.

der Schutzleiter in einem TN-C oder TT Netz erfüllt die Aufgabe, vor gefährlich hohen Beürhungsspannungen zu schützen.

Dies erfolgt über die Ableitung von Fehlerströmen richtung Erde bzw. den Ausgleich des Potenzials zur Erde.

Ist der Widerstand des Schutleiters zu hoch, können sich gefährlich hohe Spannungen zwischen z.B. dem Gehäuse einer Waschmaschine und dem Boden bzw. dem Wasserhahn aufbauen, ohne dass ein entsprechend vorgeschaltes Schutzorgan wie ein Fehlerstromschutzschalter oder Leitungsschutzschalter auslöst.

im TN-C Netz muss der Schutzleiterwiderstand so gering bemessen sein, dass das dem jeweiligen schutzleiter entsprechend zugeordnete Schutzorgan z.B. ein leitungsschutzschalter, 16 Ampere, Charakterisik B, innerhalb von 0,4 Sekunden nach Eintritt des Fehlerfalles auslöst. bzw. muss der Widerstand so gering sein, dass ein Teilfehler nicht dazu führen kann, dass das Potenzial auf einen gefährlich hohen wert angehoben werden kann.

dieser teilfehler kann z.B. eintreten, wenn ein Heiztelement in der mitte duchbrennt, und ein teil des Stromes über das gehäuse des gerätes abfließt, dieser aber nicht ausreichend hoch ist, die sicherung auszulösen. ein fehlerstromschutzschalter bietet hier eine zusätzliche sicherheit!

Da im TT Netz die einzige verbindung zwischen der Erdung und dem Mitteleiter in der Netzübergbaestation stattfindet, ist hier ein fehlerstromschutzschalter zwingend erforderlich, da sonst im fehlerfall der fließende strom nicht zwingend ausreichend ist, um eine sichere, selbstätige abschaltung zu gewährleisten.

lg, anna

Ohmsches Gesetz...

1 Ohm R_PE und 200A Kurzschlussstrom über PE... Jetzt errechne mal die Berührungsspannung des Gerätegehäuses im Fehlerfall...