Warum mögen Leute Horrorfilme?

9 Antworten

Warum mögen manche Leute Death Metal oder Gangster Rap? In diesen Musikrichtungen geht es ebenfalls oftmals um negative Dinge. Alle Menschen sollten nur noch Musikrichtungen und Künstler hören, in denen es um positive Dinge geht. Justin Bieber oder Helene Fischer z.B. singen öfters über Liebe, alle Menschen sollten sowas hören und wer sowas nicht mag, mit dem stimmt irgendwas nicht... oder? ;) In diesem Sinne:

https://youtube.com/watch?v=2czABFw6RnE

Ebenso wie in den Musikrichtungen geht es in Horrorfilmen um die fiktive Werke, um die Schaffung von Kunstfiguren. Es ist das Genre, das sich am meisten trauen darf, am ehesten Grenzen ausloten eben am ehesten zeigt, dass die Welt nicht immer alles nur friedlich und lieb ist. "Lustig" ist das falsche Wort in deinem Beitrag, ich hab einen recht ernsten Filmgeschmack und gucke Horrorfilme, Thriller, Dramen oder Actionfilme allgemein nicht, weil sie "lustig" sind. Diese Filme wollen auch gar nicht lustig sein. Ich gucke die Filme, weil ich sie interessant finde. Irgendein Nutzer hier (ich glaub der unbeschnittene Paradiesbewohner ist es ;P) schreibt bei solchen Fragen, dass er Horrorfilme mag, weil er interessant findet, wozu die Bestie "Mensch" fähig ist. Und dem stimme ich voll zu, wenngleich das natürlich nur auf die Horrorfilme zutrifft, in denen der Mensch der Böse ist.

Am Ende des Tages ist das alles eine Frage der Toleranz. Für manche Leute ist das oben verlinkte Video der wahre Horror, weil sie mit Gzuz oder Slayer mehr anfangen können. Es ist alles Geschmackssache.

Es ist ein Zeitvertreib man sieht sich das an und das wars!

Gucke nur ganz selten welche. Quasi dann, wenn ich Lust auf einen Film verspüre und wirklich gar nichts Alternatives zu finden ist. Insofern bin ich da blutiger Anfänger. (blutig passt ja immerhin^^)

Allerdings hörte ich auch mal von der Theorie, dass speziell Pärchen gerne sowas gucken, um sich in den grausigen Momenten ganz eng aneinander kuscheln zu können...

Immer wieder die gleiche Frage. Obwohl es langsam müßig ist, dass zu erklären, gern immer wieder der gleiche Text:

Ich werde immer wieder gefragt, wieso Horrorfilme manche Menschen so
faszinieren. Viele denken, dass Horrorfilmgucker unreife, ungebildete
und gefühlskalte Menschen sind, die es toll finden, Blut und Gedärme
anzuschauen. Nichts davon trifft auf die meisten zu.

Filme sind mehr oder weniger Fantasie und erzählen grundsätzlich Geschichten. Geschichten von Liebe und Leben (Rosamunde Pilcher, Email für Dich,  Casablanca…). Geschichten von Tod, Krieg und Rettung (Schindlers Liste, Platoon…). Geschichten vom Leben in einer Mafiafamilie (Der Pate…). Geschichten von der Jagd nach Serienkillern (Das Schweigen der Lämmer, Sieben). Geschichten von intelligenten Computern außer Kontrolle (Terminator). Philisophische Geschichten vom Leben an sich (Matrix). Geschichten von Zootieren, die in der Wildnis Abenteuer erleben (Madagascar) oder über ein Menschenbaby, dass im Dschungel aufwächst (Dschungelbuch). Und eben auch Geschichten über Gewalt, Tod, schlechte Menschen, Menschen in Ausnahmesituationen und über das, zu was die Bestie Mensch in der Lage ist. Das sind dann Horrorfilme. Manche schauen gern Rosamunde Pilcher, manche schauen gern Enterprise und andere wiederum beschäftigen sich eben eher mit den düsteren und bösen Seiten der Menschheit.

Die Faszination von Horrorfilmen ergibt sich bei mir nicht aus der Brutalität, dem Blut oder Abartigkeiten, sondern weil sie mich fesseln, gruseln, kontroverse Themen ansprechen oder sich einfach nur mit der Bestie Mensch und den Auswirkungen auf andere beschäftigen. Mit Ausnahmesituationen, in die man selbst im Leben nie kommen möchte. Oder einfach mit der Frage, was wäre wenn und welche Auswirkungen hätte das. All diese Themen und Grenzerfahrungen setzt der Horrorfilm in härterer Form um als andere Genre und lotet dabei filmische Grenzen und Möglichkeiten aus.

Gern auch ein Zitat von Wes Craven, einem Meister des Horror:

"Aber es gibt keine leichte Art, einen Horrorfilm anzuschauen, weil
sie eben nicht als leichtes Vergnügen gedacht sind. Der Horrorfilm ist
eine Provokation, weil er aus einer Kultur kommt, die sich nur darum
dreht, was die Leute gern sehen möchten und was sie erfreut, anstatt sie
herauszufordern. Wir nehmen gern alles Unangenehme und tun so, als
würde es nicht existieren. Als Horrorfilm-Macher sage ich dagegen: Ich
werde euch die absolute Wahrheit zeigen, soweit ich sie sehe, und sie
ist blutig und scheußlich und gefährlich. Es geht um Gewalt und ihr
Wesen, ihre Erwiderung durch mehr oder minder unschuldige Menschen, und welche Veränderung das für diese Menschen bewirkt. Es geht darum, welche moralische Konstellation nötig ist, um sich gegen jemanden zur Wehr zu setzen, der entschlossen ist, dich umzubringen, der körperlich sehr
mächtig ist und über keine moralischen oder ethischen Grenzen verfügt.
"


uncutparadise  28.10.2016, 12:12

Ist doch so :-) Horrorfilme sind nichts gegen Nachrichten ;-)

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ceevee  28.10.2016, 11:01

Bestie Mensch

Ich wusste es doch, dass du sowas immer schreibst. :)

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Sie sind, wenn es gute Filme sind spannend und nicht langweilig!
Und natürlich würde ich mir soetwas im Real life nicht ansehen, im Film weiß man dass es nur gestellt ist und deshalb "lustig" zum anschauen.

Außerdem sind Liebesfilme genauso Horror weil es einfach kein Bezug zu Realität ist und meistens einfach lächerlich ist.