Warum macht eine Firma diese Arbeit so umständlich?

5 Antworten

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In Absatz 3 sollte das erste B sicher ein A sein.

Warum das so ist ? Vielleicht ist Fa. B in einer Gegend ansässig, in der die Löhne niedriger sind ? Vielleicht produziert Fa. B auch noch für andere Firmen und kommt auf höhere Stückzahlen, sodass die Stückkosten dort niedriger sind ?

Es kann auch andere Gründe haben.


maxundmogli 
Beitragsersteller
 21.06.2024, 16:20

Nein das ist richtig

A beauftragt B, B beauftragt eine Zeitarbeitsfirma

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Geld Geld Geld. Alles wird kaputt gespart. Und ja, obwohl Zeitarbeiter recht teuer sind, kommen sie am Ende doch billiger, als selbst zu produzieren. Insbesondere wenn erst Firma B produziert und versendet. Ich weiß, es klingt unfassbar paradox, aber es ist wirklich das billigste System. Und ich benutze bewusst billig und nicht günstig.

Dazu müßte man zunächst einmal wissen, ob Firma A (noch) nach Tarif beschäftigt, oder schon aus der freiwilligen Tarifbindung ausgestiegen wäre. Ansonsten könnte A sich nämlich gegenüber B selbst Konflikte dahingehend ins Haus holen, warum zwischen Einzelhandel und Logistik nach wie vor so deutlich unterschiedliche Tarifvereinbarungen gelten.

Grund 2 für die Trennung von Einzelhandel und Logistik liegt in dem Umstand, dass sich die Logistikbranche zur Lagerhaltung derzeit in massiven Umstrukturierungen mit insgesamt billionenschweren Investitionen zu noch mehr Kosteneffizienz, KI und Automatisierung befindet. So etwas erzeugt in der Branche Zugzwang auch gegen Riesen wie u.A. Amazon, die mit aberhunderten Milliarden Investition für diese Optimierungen der Lager- / und Verteilerlogistik genau diese Branche schon seit Jahren immer stärker unter Druck zum nachziehen bringen.

Als Vorreiter immer effizienterer Lager- / und Verteilerlogistik und Global-Player ist es einem Riesen wie Amazon dabei dann durchaus sogar durchsetzbar egal, ob die glänzende Außenfassade des Unternehmens in dieser "Human-Ressources" - Strategie ein paar Kratzer bekommt...der Erfolg dieser Strategie gibt dem Unternehmen und seiner Investoren leider tatsächlich immer noch recht.

Amazon fährt halt seit Beginn an ganz genau DIESE Schiene, möglichst Unternehmensrelevant ALLES wirklich nötige unter einem Dach zu behalten, damit man sich keinem unnötig fremden Kostendruck durch regelmäßige Nachverhandlungen über Dienstleistungskosten aussetzen muss.

Amazon setzt in diesem Sektor halt tatsächlich schon seit Jahren die Maßstäbe der immer weiter kostenoptimierten Effizienz in der Branche. Andere müssen da dann wohl oder übel entsprechend nachrüsten, um nicht zu sehr ins Hintertreffen zu geraten und womöglich sogar noch ihren eigenen Ruf zu beschädigen.

Von daher sehe ich die Lagerlogistik in Zukunft durchaus als Branche mit zunehmendem Outsourcing hin zu einem immer weiter eigenständigen Dienstleistungssektor in diesen Lagerhaltungs- / und Verteilerketten.

M.E. ist es auch nur noch eine Frage der Zeit, bis Amazon auch beim Pickup bzw. der Kommisionierung mit KI und ausgefeilterer Robotik der nächste große Durchbruch zur Personaleinsparung in Verbindung mit noch mehr Warenumsatz und am Rest mit noch kürzerer Anlernzeit menschlichen Restpersonals gelingt.

Und ansonsten sind andere Vergleichbarkeiten zwischen Leiharbeitern oder Wersarbeitern und Subunternehmern längst bekannt. Der Auftraggeber hat keine unkalkulierbaren Risiken in den Personalkosten und deren Wegwurf, wenn sie ausfallen, Urlaub haben, oder iberflissig werden.

Auch Lohnnebenkosten aus AG-Anteil zu GV, GKV und RV müssen sie selbst nicht mehr zahlen, und damit auch keine umfangreiche Lohnbuchhaltung dafür mehr selbst bereitstellen. Diesen Aufwand und diese Verantwortung übernehmen die fremden Dienstleister ebenfalls in gegenseitiger Konkurrenz untereinander zur Auftragsvergabe. Auch mit individuellem Personalrecruitment muss man sich nicht selbst beschäftigen, denn auch DAS ist vertraglich gebundene Sache des angeheuerten Dienstleisters.

Eigenes Stammpersonal braucht es dann nur noch extrem reduziert in soweit, als die Arbeit der Fremdleister im Sinne des Auftraggebers kontinuierlich überwacht und sofort reklamiert werden kann bei Leistungsmängeln. Kümmern müssen sich dann die ausübenden Dienstleister, denn die hat man als Auftraggeber ja fest in der Hand.

Daher kommt auch das Unwort "Human Ressources" = Menschen sind Handelsware statt geschätzte Mitarbeiter.

Wir arbeiten mit einer ähnlichen Konstellation und haben einen Fulfillment-Dienstleister für alle Prozesse rund um unsere Waren.

Die Antwort auf deine Frage ist erschreckend einfach: Wir haben nicht das Knowhow und den Platz. Beides wollen wir uns nicht anschaffen. Deswegen nehmen wir die Leistung gegen Berechnung in Anspruch.


NaIchHalt09  21.06.2024, 20:53

So kann es auch laufen. Bei meinem Ex-AG wurden übergrosse Industrieanlagen international verschickt. Da wurde sogar Verpackung und Verladung extern vergeben. 100 Tonnen bekommt nicht jeder sauber in eine übersee-sichere Kiste.

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LisaAusPisa  21.06.2024, 20:57
@NaIchHalt09

Das kenne ich von den Sondermaschinen von meinem Ex-Arbeitgeber auch. Die heftigsten Aktion was mal eine Maschine aus einer Belüftungsluke im Dach zu heben unter Einsatz mehrerer Schwerlast- und Spezialkrane. Für so eine Aktion schafft man sich das nicht extra an und lässt das die nächsten 10 Jahre in der Ecke stehen.

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Warum stellt Firma A nicht direkt ein

Weil man dann auch in Flaute-Zeiten die Arbeitnehmer im Lager und Versand rumstehen hat, die Geld kosten und keine Arbeit leisten weil keine Arbeit vorhanden ist.

Auf der anderen Seite gibt es Zeiten, in denen der Laden extremen Umsatz macht. Nimm einfach die Media-Saturn-Gruppe zum black friday. Da werden natürlich für die vier Wochen, die es dauert, das Bestellaufkommen abzuarbeiten nur Leiharbeiter geordert, die man danach nicht mehr braucht.