warum leiden in afrika + asien so viele leute an laktoseintoleranz?
.....
5 Antworten
Physiologischer (natürlicher) Laktasemangel:
Bei allen Säuglingen wird dieses Verdauungsenzym normalerweise in ausreichender Menge produziert. Nach der Entwöhnung verringert sich die erzeugte Laktasemenge jedoch je nach Weltregion unterschiedlich:
Während z. B. ein Großteil der erwachsenen mittel- und südasiatischen Bevölkerung keine Milchprodukte mehr verträgt, bereitet in nördlichen Bereichen (bei den meisten Bewohnern Europas und des Nahen Ostens oder Menschen europäischer/nahöstlicher Abstammung sowie den sibirisch/mongolischen Ethnien) die Milchzuckeraufnahme meistens bis ins hohe Alter keine Probleme.
Grund für das Fortbestehen der Enzymproduktion im Erwachsenenalter ist eine autosomal-dominant vererbte Mutation des LCT-Allels auf dem Chromosom 2 (GeneID 3938).
Aus einer 2007 veröffentlichten Studie des Mainzer Hochschullehrers für molekulare Anthropologie Joachim Burger geht hervor, dass die Laktoseintoleranz erwachsener Menschen eine stammesgeschichtlich ursprüngliche Eigenschaft des Menschen ist, dass also die Fähigkeit, noch als Erwachsener Laktose problemlos zu verdauen, eine relativ junge genetische Neuerung ist.[16] Burger hatte gemeinsam mit englischen Kollegen neun europäische Skelette aus der Jung- und Mittelsteinzeit (7800 bis 7200 Jahre alt) untersucht und bei der Analyse ihrer Gene entdeckt, dass keines dieser Individuen in der Lage war, Milch zu verdauen. Ein zur Kontrolle analysiertes, rund 1500 Jahre altes Skelett aus der Merowinger-Zeit besitzt hingegen die genetische Veränderung, so dass dieses Individuum Laktose verdauen konnte. Die Fähigkeit der Erwachsenen, Milch zu verdauen, hätte sich in Europa demnach erst parallel zur Ausweitung der Landwirtschaft und nach Einführung der Tierzucht, die hier seit etwa 12000 Jahren stattfand, in der Bevölkerung verbreitet.
Laktosetoleranz ist die Ausnahme und nicht die Regel. Wie bereits oben erwähnt, hängt das mit einer Mutation, die durch den Einzug des Milchkonsums im europäischen Raum einherging.
Also eigentlich ist es keine wirkliche "Mutation", es ist genauer gesagt eine Anpassung. Eine Mutation wäre eine zufällige Änderung im Erbgut, aber in diesem Falle war es ja ein Mechanismus.
Der Körper versucht soviel Energie zu sparen wie es geht, wenn etwas nicht benötigt wird, wird diese Funktion deaktiviert. Asiaten u.s.w können als babys Lactose verarbeiten, dann später aber nichtmehr, weil sich diese Fähigkeit im Alter zurückentwickelt. Würden Asiaten nun wieder Milch trinken, würden spätere Generationen auch im Erwachsenenalter Milch vertragen.
Das ist das gleiche, warum auch Kinder dessen Eltern viel zu essen hatten, größer werden und schneller in die Pupertät kommen. Der Körper "lernt" aus den Verhältnissen und passt die nachfolgende Generation daran an.
Weil sie von der Muttermilch direkt auf Reissuppe umgestellt werden, also keine Milchprodukte mehr bekommen.
weil sie nicht mutiert sind so wie unsre vorfahrn.
es ist nämlich durchaus normal als erwachsener keine säuglingsnahrung mehr zu sich zu nehmen...
Genau. Eigentlich müsste die Frage lauten, wesshalb vertragen so viele Europäer Laktose. Da Milchkühe bei uns eine lange Tradition haben, haben Personen in Europa mit einer genetischen Mutation, welche hilft Laktose zu verarbeiten, einen evolutionären Vorteil gegenüber den LaktoseINtoleranten.
Die "Mutanten" können sich nämlich problemlos von Milchprodukten ernähren. Dieser Vorteil war so stark, dass sie insgesamt mehr Nachwuchs hatten, welcher diese Eigenschaft weitervererben konnte.
In Asien gehörte Kuhmilch aber nicht zu den gängigen Nahrungsmitteln der Menschen. Personen mit Laktosetoleranz (ohne IN) hatten alos keinen evolutionären Vorteil gegenüber LatkoseINtoleranten.