Warum Kondensator in E-Gitarren Schaltung?
Hey ich möchte mir bald eine E-Gitarre bauen und als ich mich wegen der Elektronik schlau machen wollte ist mir aufgefallen, dass im Schaltkreis ein Kondensator mit eingebaut ist und das das Ganze irgendwie "geerdet" ist oder so (Es werden Kabel an die Gehäuse der Potis gelötet und ein Kabel verschwindet irgendwie im Korpus). Wozu das alles und was ist wenn man sich das spart? Meine Gitarre soll nur einen Humbucker, einen Volumen- und einen Ton-Poti bekommen, wie ist das zu handhaben? Die Gitarre wird übrigend aus Aluminium gefräst, kann das ebenfalls Probleme mit der Elektronik verursachen?
4 Antworten
Hallo,
der Text auf der Rockinger-Webseite, den joerosac zitiert hat, beschreibt es recht gut. Das Tone-Poti ist ein Widerstand den man regeln kann - Zusammen mit einem Kondensator stellt es einen Tiefpass-Filter dar. Das bezeichnet man als "RC-Glied" - R=Widerstand und C=Kondensator.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tiefpass
Wenn du dir den Kondensator sparst funktioniert das Tone-Poti einfach nicht als Höhenblende.
Das ominöse Kabel, welches im Korpus verschwindet ist in der Regel mit der Bridge oder dem Saitenhalter der Gitarre verbunden und sorgt dafür, dass die Saiten auf Masse liegen. Ohne dieses Kabel würde die Gitarre brummen, wenn man die Saiten berührt. Das kann man auch hören wenn man ein Klinkenkabel am Verstärker angeschlossen hat und den Tip, die Spitze berührt.
Bei einer Gitarre aus Aluminium kann man sich ein Kabel um die Saiten auf Masse zu legen mitunter sparen - Da der ganze Korpus leitet.
Eine Aluminium Gitarre macht im Grunde nicht mehr oder weniger Probleme als eine "normale" Gitarre. Der Abschirmlack, der oft im Elektronikfach verwand wird, hat im Grunde dieselben Eigenschaften, wie ein Korpus aus Alu.
Es gibt einen Haufen gute Schaltbilder im Internet zu einer relativ einfachen Verschaltung wie du sie beschreibst. Wenn du dich daran hälst und dich ein wenig an den Physikunterricht erinnerst, solltest du das hinbekommen.
Larry hat`s als Pionier nicht einfach! Adolph Rickenbacker, der als Erfinder der E-Gitarre gilt, hatte eine solidere Basis
Aluminium ist ein Leiter und selbstverständlich sollten Metallgehäuse geerdet sein. Zudem verhindert die Erdung dass unerwünschte Brummschleifen entstehen. Alle Kabel, Gehäuse, Geräte, Verstärker, Boxen, usw im NF-Bereich sollten gleiches Erdpotential haben, auch Humbucker und Regler.
Hast du die E-Gitarre an den Verstärker und Lautsprecher angeschlossen und den Verstärker aufgedreht, dann soll kein Brummen zu hören sein. Wenn doch, dann ist irgendwo eine Brummschleife entstanden, wegen fehlender/falscher Erdung.
Zudem ist es fraglich ob es sinnvoll ist, eine Gitarre aus Metall zu bauen.
"Ein Kondensator ist im Prinzip nichts anderes als ein frequenzabhängiger Widerstand. Für kleine Frequenzen stellt er einen recht hohen Widerstand dar, während er hohen Frequenzen gegenüber zunehmend durchlässiger wird. Die für uns gebräuchlichen Kondensatoren haben 2 Anschlußdrähte und es ist völlig egal, welchen wir davon als „Eingang" und welchen als „Ausgang" nehmen. Bei dieser Gelegenheit ein kurzer Hinweis zur Kennzeichnung von Kondensatoren. Die für uns wichtigen Werte befinden sich im zweistelligen nF Bereich (Nanofarad). In diesem Bereich werden Kondensatoren jedoch in pF (Picofarad) gekennzeichnet. Die Aufschrift 223 bedeutet z.B. 22000 pF (die letzte Ziffer steht für die Anzahl der Nullen). 22000pF entsprechen 22 nF (1000pF gleich 1nF). Demzufolge hat ein 47nF Kondensator die Aufschrift 473 und ein 15nF Kondensator die 153. Ein Kondensator mit der Aufschrift 221 hat dagegen nur 220pF und ist als Tonkondensator nicht zu gebrauchen (das ist ein Volumenkondensator, aber das kriegen wir später noch).
Schalten wir einen Kondensator parallel zum Pickup, so lässt er die hohen Frequenzen Richtung Masse passieren, er schließt sie also kurz und der Ton wird dumpf. Je größer der Wert eines Kondensators ist, desto früher setzt dieser „Frequenzkurzschluß" ein, d.h., der Sound wird bei steigendem Wert auch zunehmend dumpfer. Übliche Werte für Gitarre sind 15-22nF und für Bass 33-47nF. Um diesen Effekt regelbar zu machen, brauchen wir ein ganz normales Poti, wie wir es auch für die Lautstärkeregelung verwenden, nur das wir statt der drei Anschlüsse lediglich zwei beschalten."
Kopie von hier: https://www.rockinger.com/index.php/de/_/p-ROC_Workshop_Potis
Er ist i.d.R. tatsächlich nur da um die Höhen kurzzuschließen, es gibt aber eine Schaltung, der sog. "C-Switch", der dafür da ist, um bestimmte Resonanzüberhöhungen zu erzeugen, weiteres findest du hier: http://www.guitar-letter.de/Knowledge/Grundlagen/Klangschalter/DerCSwitchKeinerfueralle.htm
Den habe ich in meinen Gitarren drin.
Ohne den Schaltplan (von wo nach wo geht der Kondensator?) kann man nicht genau sagen, was "dein" Kondensator für eine Funktion hat. Kann sehr wichtig oder auch überflüssig sein.
Also ist der Kondesator nur dafür da, schonmal ein paar Höhen aus dem Sound zu nehmen? Hätte gedacht er hätte was mit dieser mysteriösen "Erdung"(oder was das ist) zu tun oder mit Rauschunterdrückung.