Warum kann man Objekte unterhalb des Nahpunktes nicht mehr sehen?

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Ich versuche es 'mal volksdeutsch zu erklären:

Unser "Sehen" ist - physikalisch betrachtet - ein optischer Vorgang. Wir sehen keine Gegenstände oder Personen, sondern immer nur das Licht, was von diesen Personen oder Gegenständen reflektiert wird. Wenn es dunkel ist, sehen wir nichts mehr, obwohl die Gegenstände und/oder Personen immer noch anwesend sind. WARUM? weil kein Licht mehr reflektiert wird.

Wir sehen also nur Licht! Unser Auge ist also ein System aus Linse und Projektionsfläche, welches genau so arbeitet, wie jedes andere äquivalente optische System - z.Bsp. ein Teleskop oder eine Kamera. Das Licht fällt durch die Linse und projiziert auf der dahinter liegenden Fläche das Bild.

...und genau, wie Teleskop und Kamera den physikalischen Gesetzen der Optik unterliegen, genau so unterliegt auch unser Auge diesen Gesetzen!

...und genau so, wie es bei Teleskop oder Kamera einen toten Winkel bzw. auch einen Nahpunkt gibt, so gibt es den toten Winkel und den Nahpunkt auch bei unserem Auge. Das einfallend Licht, reflektiert von unserer Umwelt, wird an der Linse gebrochen und abgelenkt.

Auf größerer Entfernung bleiben die abgelenkten Lichtstrahlen noch auf der Projektionsfläche. Ist das Objekt aber zu nahe vor der Linse, reicht die Ablenkung des Lichtes durch die Linse aus, um den Lichtstrahl gewissermaßen an der Projektionsfläche vorbei zu leiten (Hier gilt das optische Gesetz "Einfallswinkel = Ausfallswinkel"). Resultat: Da das Licht nicht auf der Projektionsfläche ankommt, entsteht auch kein Bild, welches von unserem Auge aufgenommen und interpretiert werden könnte.