Warum kann man durch einen Bauch/Rückenklatscher Sterben?

6 Antworten

Allen Großstadtlegenden zum Trotz:

Niemand stirbt durch einen Fehlsprung vom 10-m-Turm ohne Turmberührung nur durch falsches Aufklatschen auf dem Wasser. Kann halt jedoch saumäßig wehtun und schwere Verletzungen nach sich ziehen, z.B. Verschiebung von Wirbeln, Muskelfaserrisse, Hornhautverletzungen in den Augen (wenn man mit dem Gesicht aufklatscht) oder Trommelfellrisse in den Ohren.

Man kommt aus dieser Höhe mit rund 60 km/h aufs Wasser auf; das ist durchaus nicht zu unterschätzen.

Im Wettkampfsport ist es wesentlich gefährlicher, wenn es zum Touchieren des Turms kommt. Da hat es bislang glücklicherweise nur einen Todesfall in den 80ern gegeben, als der Russe Shlybashwily bei einem 307 c (dreieinhalbfacher Auerbachsalto) mit dem Hinterkopf an die Plattform geschlagen ist. Der Mann war bereits tot, als er unten ins Wasser fiel.

Ich habe in meiner aktiven Zeit als Wasserspringer und Übungsleiter bereits einige Fehlsprünge, Rücken- und Bauchklatscher gesehen. Zum Glück gingen die meisten auch ohne schwerere Verletzungen aus; hatte selbst mal einen Muskelfaserriss in der Brust nach einem 405 b (zweieinhalb Delfinsalto), weil ich beim Eintauchen die Hände nicht vernünftig gefasst hatte und es mir dann einen Arm verdreht hat.

Aber vergesst bitte die vielen Geschichtchen über "aufgeplatzte Bäuche" und "herausquellende Därme" nach Fehlsprüngen. Diese Schilderungen sind nichts anderes als Großstadtmärchen - es ist in der Realität noch nie passiert.

Doch unter dem reinen Schmerzaspekt möchte ich gerne lieber 10 Fehlsprünge aus 3 m Höhe machen als nur einen einzigen aus 10 m. Ich hatte aber zu meinem Glück damals eine absolut kompetente Trainerin, die mich erst dann einen neuen Sprung testen ließ, wenn wir sicher sein konnten, dass der auch klappt.

Schaut euch mal auf Youtube die zahlreichen "Diving Bloopers"-Videos an. Da möchte man gerne mal "Aua" rufen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ex-Leistungssportler Kunst- und Turmspringen, Trainerlizenz

Es kommt auf die Geschwindigkeit an.

Wasser kann wie Beton sein wenn die Aufprallgeschwindigkeit stimmt.

Dann können innere Organe durchaus reißen und es zu tödlichen Verletzungen kommen.

Weil du so schnell auf die harte Wasseroberfläche aufschlägst und deine lebenswichtigen Organe nur durch eine Fettschicht und Haut geschützt sind. Beim Aufprall erleidest du schwere Verletzungen und innere Blutungen.

Je mehr Kraft auf Wasser einwirkt, umso fester wird es. Mach den Versuch, wenn du die Hand langsam ins Wasser tauchst, ist das kein Problem, wenn du fest darauf schlägst, tut dir nachher die Handfläche weh.

Geschoße von modernen Scharfschützengewehren, die Ziele noch in Kilometer Entfernung treffen können, kommen im Wasser nicht einmal 10 Cm weit, weil sie mit solcher Kraft auf das Wasser treffen, dass es derart hart wird, dass die Projektile nach der kurzen Strecke zu Konfetti zerbersten.

Wasser kann aber auch hart wie Beton sein ^^