Warum kann man auch nicht in einen Pol der Steckdose greifen?
Hallo.
Wenn man bei der Wechselstrom Steckdose doch nur einen Pol berührt, warum gibt es da auch Unfälle? Wenn man z.B. auf Holzboden steht, ist man doch nicht geerdet? Wie funktioniert das genau?
LG
7 Antworten
Zunächst würde ich mich an Deiner Stelle nicht auf derartige Versuche einlassen.
Auf den Wechselstrom kommt es hier prinzipiell auch nicht an. Die übliche Steckdose führt einen Neutralleiter (Nulleiter) und einen Außenleiter, der eine Spannung gegen Erde führt. Wenn man den Außenleiter (auch Phase genannt) berührt, besteht immer die Gefahr, dass man einen Stromschlag erhält, weil man sich mit einem anderen Körperteil erdet, z.B. an einer Wand oder über einen feuchten Holzboden.
Nimm lieber Gummi oder Keramik oder so etwas ... Oder viel besser: Mach keine solchen Experimente ;)
Wenn du gut isoliert stehst, kannst du im Prinzip auch die Phase, also den spannungsführenden Pol der Steckdose, anfassen, ohne dass du etwas merkst. Aber die Gefahr ist eben zu groß, dass du doch irgendwie Erdkontakt hast. (Siehe z. B. die anderen Antworten, aber du kannst auch versehentlich an einen Heizkörper kommen oder an einen Schutzleiter, die ja ganz in der Nähe sind.)
Auch beim Nullleiter sollte man vorsichtig sein, der kann schon etliche Volt gegen den Schutzleiter haben.
(In dem Haus, wo ich vorher gewohnt habe, war der Schutzkontakt einfach an den Nullleiter angeschlossen und hatte ca. 60 V Effektivspannung gegen Erde (Wasserleitung). Hab ich gemerkt, als meine Waschmaschine mal Wasser verloren hat und dadurch der Boden im Bad nass war. Hat seltsam gekribbelt, als ich den Wasserhahn angefasst habe. Ich hab wohl Glück gehabt, dass meine Hausschuhe vergleichsweise dicke Korksohlen hatten ...)
zwischen geerdet und nicht geerdet gibt es eine ganze Bandbreite. das Ganze nennt sich Übergangswiderstand. Beim Holz ist er relativ groß, aber die relativ hohe spannung von 230 Volt hilft diesen Widerstand zu überbrücken.
2 bis 3 Milliampere spürst du schon deutlich das entspricht einem Übergangswiederstand von 10.000 Ohm....
jenseits der 30 mA wirds dann richtig gefährlich. wenn du halbwegs gut geerdet stehst, sind die schnell erreicht...
lg, Anna
Entweder -wie crylink richtig bemerkte- du fasst den Nullleiter an. Dann passiert auch nichts oder du hast Pech und erwischt die Phase und bekommst einen Schlag. Holzböden sind keine perfekten Isolatoren. Dafür eignen sich Glasplatten viel besser. Leute, die im Hochspannungsbereich arbeiten nutzen manchmal derartige Glasplatten, um entsprechende Tätigkeiten sicher durchzuführen.