Warum ist zurzeit immer abends so "starke" Gewitter?

5 Antworten

Von Experte seifreundlich2 bestätigt

Hallo Pasalz,

Das heiße Wetter tagsüber brachte in den letzten Nächten schwere Unwetter über Deutschland. Mehrere Menschen wurden verletzt. Besonders stark betroffen war Berlin. Mit extremen Windböen und heftigen Gewittern hat sich Starkregen bis zur Überflutung am Mittwochabend über die Hauptstadt und das Umland ergossen. Auch in den nächsten Nächten kann es immer wieder zu Gewittern kommen. Jedoch soll sich die Lage ab Donnerstag etwas beruhigen ...

BILD: Aber warum kommen die Gewitter immer abends?

Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net erklärt: „Das hat einen einfachen Grund. Morgens ist es meist abgekühlt und die Luft ist raus. Tagsüber heizt dann die Sonne ein und bringt damit Energie in die Atmosphäre. Es brodelt ordentlich und dann schießen die Gewitterwolken in die Höhe. Es kann aber auch mal nachts oder morgens Gewitter geben, je nachdem wie energiereich die Luft noch ist. Derzeit läuft es aber so: aufheizen, schwül-heiße Luft, dann die kühle Luft aus Westen und die Gewitter legen los. Und am heißesten ist es nunmal gegen 17.30 /18 Uhr.“

Warum donnert es derzeit abends so extrem laut?

Jung: „Ob es lauter als sonst ist, kann ich nicht sagen. Das kommt immer darauf an, wie nahe ein Gewitter ist, dann hört man eben auch den Donner lauter oder leiser. Wenn man es nun ständig seit Tagen direkt über dem Kopf hat, dann ist das schon laut. Zudem zieht es sehr langsam!“

Wann muss man mit Gewittern rechnen?

Jung: „Meist nach schwül-warmen Tagen. Da könnte es knallen. Aber besonders dann, wenn man dicke Wolken emporschießen sieht. Amboss-Wolken, (Wolkenformen, die an einen Amboss erinnert, Anm. d. Red.) die eine große vertikale Erstreckung haben. Daraus können Gewitter und auch Unwetter werden.“

Wie entstehen die Blitze?

Jung: „Durch elektrische Entladung innerhalb der Wolken, durch Reibung innerhalb der Wolken und durch die Regentropfen kommt es zu Ladungstrennungen und diese entladen sich dann in einem Blitz. Der kann, muss aber nicht den Erdboden erreichen.“

Woher kommt der Donner?

Dominik Jung: „Wenn ein Blitz entsteht, dann ist er heiß und diese Hitze führt dazu, dass sich die Umgebungsluft rasend schnell ausdehnen muss. Deshalb knallt es. Sieht man nur ein Wetterleuchten und hört nix, dann sind das Gewitter und der Blitz sehr weit weg.

Die Regel: Nach dem Blitz loszählen und die Zahl durch drei teilen, dann weiß man wie viele Kilometer das Gewitter weg ist. Zum Beispiel: Blitz– zähle bis sechs, durch drei teilen, macht zwei. Das Gewitter ist also ca. 2 km weg. Zähle ich nur bis drei und höre schon den Donner, ist das Gewitter ca. 1 Kilometer weg, also GEFAHR! Sehe ich den Blitz und gleich macht es RUMMS: HILFE, Gewitter ÜBER MIR !

Elvisnator wünscht dir einen wunderschönen Mittwochabend noch und grüßt dich sehr herzlich aus Niederösterreich, pass bitte auf dich auf, und bleib gesund! 😉👍

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich dafür und beobachte gern das Wetter!⛈️

Pasalz 
Beitragsersteller
 23.06.2021, 21:28

Danke Für die gute Antwort

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Weil typische Hitzegewitter, wie wir sie jetzt oft haben, erst dann entstehen, wenn die Sonne lange genug den Boden erwärmt hat, so dass die Konvektionsströnung der Luft in Gang kommt. Das geschieht je nach Labilität der Atmosphäre erst am Nachmiitag. Wenn sich die Gewitter dann richtig aufgebaut haben, ist es oft bereits abends.

ist um die jahreszeit so üblich wenn eine kalt auf warmfront trifft

Warme Luft erwärmt sich durch starke Sonneneinstrahlung und die kann auch mehr Luftfeuchtigkeit aufnahmen! Wenn nachts dann die Luft abkühlt, muss das Wasser wohin und bildet Regenwolken!

https://www.youtube.com/watch?v=BGDVGWhknwk


seifreundlich2  24.06.2021, 08:24

Achtung, die Abkühlung der Luft führt nicht zur Bildung von regenträchtigen Wolken.

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seifreundlich2  24.06.2021, 21:53
@AndreStrozewski

Kühlt die Luft soweit ab, dass sie gesättigt wird, kondensiert der Wasserdampf zu Wolkentröpfchen, die zusammen eine harmlose Wolke — wie Stratus oder Cumulus humilis — bilden.

Ob daraus eine Regenwolke — Cumulonimbus oder Nimbostratus hervorgeht, hängt davon ab, wie sich die initiale Wolke entwickelt und wie stark die Aufwinde sind. Zumeist fällt nämlich aus einer Wolke kein Niederschlag, sondern sie zerfällt bzw. verdunstet gemächlich infolge Vermischung mit trockener Luft.

Damit Niederschlag entstehen kann, müssen zunächst die Wolkentröpfchen anwachsen. Unter günstigen Bedingungen können im Zuge Kollision und Koaleszenz Nieseltropfen oder sogar dicke Regentropfen und mitunter Hagel gedeihen.

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