Warum ist man für eine kurze Zeit geblendet, wenn man morgens nach dem Aufwachen die Zimmerbeleuchtung einschaltet?

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Unser Auge hat viele tolle Möglichkeiten die Lichtempfindlichkeit an die Umgebung anzupassen. Muß es auch, denn eine Neumondnacht ist 1000 mal dunkler als eine Vollmondnacht und die hat noch mal eine Million weniger licht / m² als eine 60W Lampe an deiner Decke...

Dein Lidschlußreflex (Auge schützen) passiert in 1/4 Sekunde, deine Pupille braucht aber für die Anpassung 1-2 Sekunden... und die reicht bei weitem nicht aus, Pupille ganz offen und so weit zu wie möglich macht etwa Faktor 10 aus. Nur mit deiner Pupille, angepaßt an eine Nacht ohne Vollmond würde dich also der Mond schon chancenlos blenden.

Hier kommt dann dein Nervensystem ins Spiel (die Augen sind sogar ein richtiger Teil des Gehirns!). Die Sinneszellen werden weniger empfindlich, die weiter schaltenden Zellen regeln herunter...

Voll anpassen an helles Licht kann bis zu 6 Minuten dauern, weil dein Gehirn erst alles mögliche umstellt. Umgekehrt dauert noch länger, bis du auf voller Empfindlichkeit bist dauert fast 15 Minuten.

Deswegen sieht an auch am Anfang eines Nacht-spaziergangs im Wald fast nix aber es wird schnell besser. Das ist auch der Grund, warum man beim Sternenhimel anschauen nicht ständig zwischen drin aufs Handy glotzen sollte, so hat man keine Chance mal ne Sternschnuppe zu sehen... Und wenn Du plötzlich das Licht im Zimmer um Faktor 100000 heller machst Dauert das eben auch einen Moment.