Warum ist Jesus für unsere Sünden gestorben anstatt sie einfach zu vergeben?

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Hallo Blueorange25,

eine sehr gute Frage! Hierbei geht es um eine sehr wichtige Lehre des christlichen Glaubens: Die Lehre vom Lösegeld! Um diese vom Grundsatz her verstehen zu können, ist es notwendig, zuerst einmal an den Anfang der Menschheitsgeschichte zurückzukehren.

Nachdem Gott den Menschen erschaffen hatte, bestand zwischen ihnen und Gott völlige Harmonie. Dann geschah etwas, was eine tiefe Kluft entstehen ließ: Die ersten Menschen, Adam und Eva, lehnten sich gegen Gott auf, indem sie willentlich ein Gebot Gottes übertraten und somit war die Sünde in die Welt gekommen.

Das hatte weitreichende Auswirkungen auf sie selbst und auf alle ihre Nachkommen. Ihre Sünde gegen Gott bewirkte, dass ihre ursprüngliche Vollkommenheit an Körper und Geist verlorenging und damit auch ihre Aussicht auf ein endloses Leben.

Die Bibel sagt darüber folgendes: "Darum, so wie durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten" (Römer 5:12). Dadurch, dass die ersten Menschen zu Sündern geworden waren, gaben sie zwangsläufig diese Sünde auch an alle ihre Nachkommen und damit letztendlich auch an uns, weiter. Die Sünde ist es also, die bis heute eine Trennung zwischen Gott und den Menschen herbeiführt.

Da Gott jedoch barmherzig ist, wollte er nicht, dass all die Nachkommen Adams und Evas, die ja ohne ihr Hinzutun die Sünde geerbt hatten, für immer verloren sind. Unmittelbar nachdem Adam und Eva gesündigt hatten, ersann er einen Weg, um die Menschheit von Sünde und Tod zu befreien.

Hierbei mag die Frage auftauchen, ob es nicht viel einfacher gewesen wäre, allen in Sünde geborenen Nachkommen Adams und Evas einfach zu vergeben und so die entstandene "Kluft" zu schließen.

Das konnte Gott jedoch nicht, ohne gegen seine eigenen Rechtsgrundsätze zu verstoßen. Einer dieser Grundsätze lautet, dass Sünde zum Tod führt. Hätte Gott diesen Grundsatz einfach ignoriert und sich darüber hinweggesetzt, dann hätte man ihn selbst des Unrechts bezichtigen können. Deswegen musste er einen anderen Weg gehen.

Die Lösung lag in der Beschaffung eines „Lösegeldes“, das die Menschen von Sünde und Tod freikaufen könnte. Hier kommt ein anderer Rechtsgrundsatz Gottes zum Tragen, der da lautet: "Seele wird für Seele sein" (5. Mose 19:21).

In der Anwendung auf die Menschheit heißt das folgendes: Der erste Mensch, Adam, hatte sein vollkommenes Leben eingebüßt, das für sich und seinen Nachkommen endloses Leben bedeutet hätte. Durch die Sünde büßte Adam jedoch dieses vollkommene Leben ein. Es gab nur einen einzigen Weg: Ein vollkommenes menschliches Leben musste gegeben werden, um einen Ausgleich zu dem von Adam verwirkten Leben zu schaffen oder anders ausgedrückt: Ein Lösegeld in Form eines vollkommenen menschlichen Lebens musste „gezahlt“ werden.

Da jedoch sämtliche Nachkommen des ersten Menschen nur ein unvollkommenes Leben besaßen, das keinen entsprechenden Gegenwert zu dem vollkommenen Leben Adams besaß, war auch niemand seiner Nachkommen in der Lage, diese Lösegeld zu beschaffen. Die Menschheit wäre somit, was ewiges Leben betrifft, für immer verloren gewesen.

Doch hier kommt die große Liebe und Barmherzigkeit Gottes gegenüber den Menschen zum Tragen. Gott baute sozusagen eine "Brücke" zwischen sich und der Menschheit, indem er seinen eigenen Sohn sandte, der bereit war, sein vollkommenes Leben zu opfern.

Dieses Opfer schaffte den entscheidenden Ausgleich und befreite so die Menschheit von Sünde und Tod. Die Bibel sagt darüber: "Denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes, und als freie Gabe werden sie durch seine unverdiente Güte gerechtgesprochen aufgrund der Befreiung durch das von Christus Jesus [bezahlte] Lösegeld" (Römer 3:23,24).

Dieses Lösegeld, das also die Kluft zwischen Gott und den Menschen schließt, bildet somit die Grundlage für die Vergebung von Sünden. Voraussetzung für die Sündenvergebung ist jedoch der Glaube an diese Vorkehrung für ein Lösegeld sowie eine reuevolle Einstellung des Sünders.

Die Bibel sagt über diesen wunderbaren Akt der Befreiung seitens Gottes folgendes: "Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einziggezeugten Sohn gegeben hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht vernichtet wird, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3:16). Dieser Text zeigt zum einen das Ausmaß der Liebe, die Gott gegenüber den Menschen empfindet und zum anderen auch, was eine weitere Auswirkung des Lösegeldes ist: ewiges Leben.

Es liegt nun an jedem einzelnen, ob er dieses Opfer von Jesus annehmen möchte oder nicht. Dabei genügt es jedoch nicht, Gott einfach nur zu sagen "Ja, ich will", sondern wie obiger Text zeigt, müssen diejenigen, die aus dem Lösegeld Nutzen ziehen möchten, "Glauben an ihn ausüben". Das schließt, wie die Bibel deutlich zeigt, weitaus mehr ein, als einen passiven Glauben zu besitzen. Wer seinen Glauben ausübt, der lässt sein gesamtes Leben vom Glauben bestimmen.

Soweit also einige Gedanken zu eine der wichtigsten Lehren der Bibel . Um wirklich an sie glauben zu können, gibt es nur einen Weg: Man muss sich eingehend mit dem Wort Gottes beschäftigen. Glaube entsteht nicht einfach dadurch, dass man die Botschaft theoretisch verstanden hat. Wenn nicht das Herz beteiligt ist, wird sich auch kein Glaube entstehen.

LG Philipp


Philipp59  25.09.2023, 17:39

Vielen Dank für den Stern! :-)

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Das geht nicht, weil Gott gerecht ist. Die Sünde ist so schlimm, dass Gott sie nicht einfach so vergeben kann. Eine Strafe ist notwendig. Sonst würde Gott gegen sein eigenes Wesen verstoßen, weil er die Gerechtigkeit ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Um uns zu zeigen wie tief und stark er uns liebt, nämlich dass er für unsere (menschliche) Schuld IHM gegenüber, sogar seinen geliebten Sohn Jesus hingab, (opferte), der sich selbst freiwillig gab.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Lamanini  24.09.2023, 12:46

Also wollte Jesus dann ja gekreuzigt werden?

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zahlenguide  24.09.2023, 12:50
@Lamanini

Nur so konnte Er König werden, wollen wohl nicht, aber er war bereit für seine Freunde zu sterben, damit diese leben

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Lamanini  24.09.2023, 13:52
@SMOGAN

Aber wieso wird das dann den Menschen vorgeworfen? Die Menschen die ihn getötet haben haben dann ja das richtige getan.

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SMOGAN  24.09.2023, 14:25
@Lamanini

Das spielt, (nur) meiner Meinung nach, eine untergeordnete Rolle, weil nach der Bibel sowieso jeder Mensch (außer JESUS CH.), von seiner Grundveranlagung her, böse ist. "Denn es ist nicht Einer unter ihnen, der Gerechtigkeit übt." Oder in einer anderen Stelle: " Sie ermangeln alle des Ruhms..." etc...

Nur deswegen brauchen wir Menschen ja seinen "SühneTod" als perfektes Opfer eines "GottesSohns", der aber dann später, am dritten Tag nach seiner Grablegung, sogar auferstand. Danach wurde er scheinbar, wie es überliefert wurde, von ungefähr 200zweihundert ZeitZeugen lebendig gesehen.

NG Smogan

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Lamanini  24.09.2023, 15:02
@SMOGAN

Ja, der eine, der perfekte Gerechtigkeit schafft. Indem er homosexuellen Menschen wehtut. Aber das ist ja alles ok, denn alle anderen sind ja schon mit Schuld geboren.

Mich widert das an.

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SMOGAN  29.09.2023, 07:49
@Lamanini

Wer tut denn Homosexuellen weh 🙄? Sind es nicht Menschen, die andere Menschen aufgrund "Andersartigkeiten" verurteilen 😳 🤔 ? Hautfarbe, ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung, politische Gesinnung...

Kann mich da deiner Meinung nicht ganz anschliessen.

NG Smogan

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Lamanini  29.09.2023, 20:51
@SMOGAN

Das Christentum droht lgbt Menschen. Das meine ich.

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Lamanini  02.10.2023, 11:12
@SMOGAN

Weißt du nicht wofür lgbt steht? Oder was?

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Lamanini  04.10.2023, 15:56
@SMOGAN

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum du so komisch herabwürdigend antwortest. Was ist jetzt dein Problem?

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SMOGAN  05.10.2023, 00:02
@Lamanini

Auf der Ebene bitte nicht ! Wir kennen uns nicht u. haben noch kein 🍻 miteinander getrunken... NG Smogan

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Früher konnte man Vergebung für seine Sünden bekommen, wenn man ein Tier opferte. Daher war es für die damaligen Menschen durchaus logisch, durch Jesu Tod Vergebung zu bekommen.

Manche mögen das heute als überholte Ansicht ansehen. Interessant ist jedoch, dass gerade in der heutigen Zeit sehr viele Filme existieren, in denen sich ein Held opfert, um damit eine große Anzahl an Menschen zu retten. Vielleicht ist das also doch nicht so überholt...

Die Sünden vergibt nicht Jesus, sondern Gott. Während seiner Zeit auf Erden war Jesus ein Mensch, wie Du und ich. Es war ihm also gar nicht möglich uns unsere Sünden zu vergeben. Der einzige Unterschied war der, dass Jesus der einzige Mensch auf Erden war (bis heute), der keine Sünden begangen hat. Und diesen hat Gott geopfert für uns Menschen, als Zeichen einer neuen Zeit, eines neuen Verteags mit der Menschheit, als Neues Testament.

Vorher, im Alten Testament, wurden Gott ja immer Opfer dargebracht, um ihn zu besänftigen über die Sünden der Menschen. Damit ist mit dem Neuen Testament Schluss. Gott will keine Opfer mehr und er schenkt uns die Gnade uns unsere Sünden zu vergeben, wenn wir sie denn aufrichtig vor ihm bereuen! So trägt jeder die Verantwortung für sein Handeln selber.